Donnerstag 25. April 2024

Runder Tisch der Religionen

Der Runde Tisch der Religionen ist eine Informations- und Austauschplattform, wo sich Vertreterinnen und Vertreter aus den verschiedenen Religionen Oberösterreichs zwei Mal im Jahr treffen (neben den zahlreichen Begegnungen und Kooperationen zu den unterschiedlichsten Anlässen). Bei den beiden Treffen wird jeweils über wichtige Anliegen der Religionen aus erster Hand informiert und über gesellschaftlich relevante Themen gesprochen.

 

 

Gemeinsame Sorge

 

Dabei sind die hier vertretenen Religionen (Islam, Judentum, Buddhismus, Aleviten, Christentum bzw. Evangelische Kirche A. B. und Röm.-kathol. Kirche) in besonderer Weise betroffen vom Schicksal geflüchteter Menschen:

 

  • Die Kriminalisierung dieses Personenkreises, 
  • die Gleichgültigkeit und Kälte, die den Flüchtenden oft entgegenschlägt, 
  • ihre Instrumentalisierung für fragwürdige politische Ziele (wie bei den Vorfällen an der Grenze zwischen Belarus und Polen), 
  • das Ausharren-Müssen in unzureichend ausgestatteten Lagern ohne Zukunftsperspektive (etwa auf der griechischen Insel Lesbos),
  • die Not der anerkannten Flüchtlinge in Griechenland, die bspw. in Athen nach dem Wegfallen jeder Unterstützung bei positivem Asylbescheid der Obdachlosigkeit ausgesetzt sind, 
  • dazu sind auch in diesem Winter Menschen auf der "Balkanroute" unterwegs und kämpfen unter menschenunwürdigen Bedingungen im Wald in Schnee und Kälte ums Überleben.
  • Zudem ereignen sich immer wieder aufgrund fehlender politischer Lösungen Tragödien, wie zuletzt auf dem Ärmelkanal, wo Flüchtende in ihrem kaputten Schlauchboot offenen Auges dem Ertrinken preisgegeben wurden, darunter auch kleine Kinder. Weder die französische noch die englische Küstenwache hat trotz telefonischer Notrufe reagiert. Niemand fühlte sich verantwortlich. Niemand übernahm die Verantwortung. Niemand reichte den Ertrinkenden die Hand. Ähnlich die Lage im Mittelmeer seit vielen Monaten.

 

Spielräume der Verantwortung nützen

 

Die Vertreterinnen und Vertreter der am Runden Tisch beteiligten Religionen drücken ihre tiefe Anteilnahme aus. Sie sind in ihren Gebeten und Gedanken bei diesen Menschen und ihren Angehörigen. Zugleich aber gilt es auch, der weitverbreiteten Haltung des Unterlassens nicht mehr stillschweigend gegenüberzustehen. Anstelle einer folgenreichen, mitunter sogar kategorischen Verweigerung von Hilfe sollen von den maßgeblichen Personen in Politik und Gesellschaft Spielräume der Verantwortung genützt und geschaffen werden, etwa in Form einer geordneten und gut bewältigbaren Übernahme von Geflüchteten im Rahmen von Resettlement-Programmen. Auch die Religionen selbst sind bereit, (in dem Maß wie es ihnen jeweils möglich ist) Verantwortung zu übernehmen, um beispielsweise Asylwerbenden bzw. Fremden in unserem Land bei der Integration behilflich zu sein – so wie das zusammen mit anderen zivilgesellschaftlichen Gruppen und Organisationen in den Jahren 2015 – 2017 bereits gelungen ist. Ein weiteres Anliegen ist der Abbau von Angst und die Schaffung eines Klimas, das gegenseitiges Vertrauen wieder möglich macht. Denn das Spiel mit Ängsten, das Schüren von Feindbildern, das Befeuern eines Generalverdachts wird der Wirklichkeit und den geflüchteten Menschen nicht gerecht und spaltet die Gesellschaft.

 

 

„Was ist mit dir los, humanistisches Europa, du Verfechterin der Menschenrechte?“

 

Neben dem Dalai Lama gilt Papst Franziskus religionsübergreifend als besonders geschätzte Autorität und spiritueller Impulsgeber. In seiner Rede anlässlich der Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen 2016 richtete er sich an Europa und die Menschen in der EU mit Worten, die bis heute leider nichts von ihrer Dringlichkeit und Gültigkeit verloren haben:

 

„Was ist mit dir los, humanistisches Europa, du Verfechterin der Menschenrechte, der Demokratie und der Freiheit? Was ist mit dir los, Europa, du Heimat von Dichtern, Philosophen, Künstlern, Musikern, Literaten? Was ist mit dir los, Europa, du Mutter von Völkern und Nationen, Mutter großer Männer und Frauen, die die Würde ihrer Brüder und Schwestern zu verteidigen und dafür ihr Leben hinzugeben wussten? … Ich träume von einem Europa, von dem man nicht sagen kann, dass sein Einsatz für die Menschenrechte an letzter Stelle seiner Visionen stand.“

 

 

Zusammen mit allen Menschen guten Willens

 

Zusammen mit allen Menschen guten Willens wollen die Religionsgemeinschaften in unserem Land ihren Beitrag dazu leisten, dass denen, die Hilfe brauchen, weil sie vor Gewalt, Krieg oder Verfolgung Schutz suchen, auch tatsächlich geholfen wird – entsprechend der humanistischen Tradition, für die Europa eigentlich steht. Darüber hinaus begrüßen die Religionen ausdrücklich den geplanten Gedenkort für Menschen, die auf der Flucht verstorben sind. Dieser wird am Friedhof St. Martin errichtet.

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