Donnerstag 25. April 2024

Bischof Scheuer nennt Josef als Vorbild der Fürsorge

Bischof Dr. Manfred Scheuer

Bischof Manfred Scheuer am Festtag der Heiligen Familie: "Wer für niemand Sorge trägt, der geht am Evangelium vorbei, bei dem ist etwas faul."

So wie Josef, der "Nährvater Jesu", Maria nicht im Stich gelassen hat, sollen auch wir Menschen nicht im Stich lassen. Dazu hat Bischof Dr. Manfred Scheuer in seiner Predigt am Festtag der Heiligen Familie aufgefordert. Josef, dem zu Ehren Papst Franziskus in seinem Apostolischen Schreiben "Patris corde" ein Jahr ausgerufen hat, das bis zum 8. Dezember 2021 dauert, habe nach dem Zeugnis der Evangelien Maria und Jesus einen Schutzraum in der Bedrohung und Verfolgung geboten, als in der Herberge kein Platz für die Hochschwangere war und als die Flucht nach Ägypten geboten schien. Die Botschaft der Bibel "mutet uns zu, dass wir einander aufgetragen sind, einander Patron sind, füreinander sorgen", wies Scheuer hin.

 

Einander "Hüter und Hirten" zu sind sei nicht in einem schwärmerischen Sinn zu verstehen, "dass wir einfach die Millionen zu umschlingen hätten", und auch nicht derart, "dass wir für alles und für alle zuständig sind", stellte der Bischof klar. "Wer sich aber für keinen verantwortlich fühlt, wer für niemand Sorge trägt, der geht am Evangelium vorbei, bei dem ist etwas faul." Eine "Mindest-Utopie" müsse man verwirklichen, verwies Scheuer auf einen "Ausdruck, der verdiente, in unser Vokabular aufgenommen zu werden, nicht als Besitz, sondern als Stachel". 

 

Es gebe hierzulande Gott sei Dank viele Menschen, die auf Menschen in Not schauen und für andere da sind - seien es Menschen mit Suchtproblemen, Wohnungs- oder Arbeitslose, Menschen mit Behinderung oder Pflegebedürftigkeit, sterbende und trauernde Menschen und deren Angehörige. Der Linzer Bischof wies auf "generative Menschen" als entscheidend für gedeihliches Zusammenleben auch kommender Generationen hin - auf Menschen, "die nicht nur an sich selbst und der eigenen Autonomie in erster Linie interessiert sind", sondern die "selbst auf festem Grund stehen, Vertrauen vermitteln und Freude am Blühen anderer haben". 

 

Keine Generation fange beim Nullpunkt an und jede Generation gebe an die nächstfolgende etwas weiter, so Scheuer. "Was hinterlässt die gegenwärtige Generation der zukünftigen: einen Schuldenberg, verbrannte Erde, einen Scherbenhaufen?" Der Bischof erinnerte dazu an ein hoffnungsvolles Wort der Lyrikerin Hilde Domin: "Fürchte dich nicht / es blüht / hinter uns her."

 

Gedanken von Bischof Manfred Scheuer zum Nachlesen

 

"Patris corde" zur Erinnerung an Erklärung des Hl. Josef zum Kirchenpatron vor 150 Jahren

 

Mit einem eigenen Schreiben hat der Papst den KatholikInnen den heiligen Josef als besonderes Vorbild empfohlen. Wie so viele stille Helden in der Pandemie sei der Ziehvater Jesu ein Vorbild an kreativem Mut und Bescheidenheit, Gehorsam, Zärtlichkeit und Verantwortung. Anlass des Schreibens "Patris corde" (Mit dem Herzen eines Vaters) ist die Erklärung Josefs zum Patron der Kirche vor 150 Jahren durch Papst Pius IX. (1846-1878).

 

Die Pandemie mit ihren Folgen zeige, wie wichtig für das persönliche Leben nicht die Prominenten der Headlines und TV-Shows seien, sondern Menschen, "die jeden Tag Geduld und große Hoffnung beweisen und sich bemühen, nicht Panik zu streuen, sondern Verantwortungsbewusstsein". Sein Schreiben solle ein "Wort der Anerkennung und Dankbarkeit" sein für Eltern, Großeltern, Lehrer, Pflegekräfte, Ärzte, Supermarktverkäufer, Reinigungspersonal, Polizei, Spediteure, Freiwillige, Priester und Ordensleute – für "alle, die zeigen, dass niemand sich allein rettet".

 

Mit keinem Heiligen - mit Ausnahme Marias - habe sich das päpstliche Lehramt so ausgiebig befasst wie mit Josef, schreibt Franziskus. Pius IX. ernannte Josef am 8. Dezember 1870 zum "Universalpatron der Kirche", Leo XIII. (1878-1903) betonte die Beziehung des Zimmermanns Josef zur Welt der Arbeit, so dass Pius XII. ihn 1955 zum "Patron der Arbeiter" erkor. Johannes Paul II. schließlich habe in einem eigenen Schreiben 1989 Josef den "Beschützer des Erlösers" genannt.

 

Josef sei ein wichtiges Vorbild für alle Väter, schreibt Franziskus. Vater werde man nicht, "indem man ein Kind in die Welt setzt, sondern indem man sich verantwortungsvoll um es kümmert". Vater zu sein bedeute, ein Kind in die Wirklichkeit des Lebens einzuführen und zu begleiten. 

 

Jahr des heiligen Josef

 

Mit dem Schreiben ruft der Papst gleichzeitig ein "Jahr des heiligen Josef" aus, in dem dieses Heiligen besonders gedacht werde und sein Vorbild inspirieren solle. In einem eigenen Dekret verbindet Franziskus damit die Möglichkeit eines vollkommenen Ablasses zeitlicher Sündenstrafen für gläubige KatholikInnen. Gewährt werden kann dieser unter der Voraussetzung der sakramentalen Beichte, der Feier der Eucharistie und des Gebetes in Anliegen des Papstes. Zugleich empfiehlt das Dekret besondere Festtage, Andachten und Gebete, um des heiligen Josef zu gedenken.
 

(kathpress)

Zukunftsweg
Würfel

Herausforderung und Chance in der Praxis der neuen Struktur!

Die Erfahrungen der Pioniere zeigen viele Herausforderungen im Übergang in die neue Struktur.

Seelsorgeteam Einführung

Seelsorgeteam Einführung im Dekanat Pettenbach

"Ja wir machen das! Wir gehen diesen Weg gemeinsam"
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

Fachbereich Kommunikation
Herrenstraße 19
Postfach 251
4021 Linz
TEL: 0732 / 7610 - 1170
FAX: 0732 / 7610 - 1175

www.dioezese-linz.at
post@dioezese-linz.at
https://www.dioezese-linz.at/
Darstellung: