Katholische Sozialakademie: Neue interimistische Leitung
Die bisherige Direktorin Magdalena Holztrattner hat mit 31. Oktober 2020 auf eigenen Wunsch die Sozialakademie verlassen. Nun soll der Linzer Priester, Sozial- und Wirtschaftsethiker Markus Schlagnitweit die ksoe interimistisch leiten. Das hat die ksoe am 5. November 2020 in einer Aussendung bekannt gegeben. Die ksoe befindet sich derzeit in einem internen Reformprozess. Grundlage für diesen Prozess ist ein Beschluss der Österreichischen Bischofskonferenz vom Juni, wonach die ksoe "weiterentwickelt" werden soll.
"Ich bin sehr dankbar für die Jahre als ksoe-Direktorin und das, was ich gestalten und bewirken durfte. Ich bin stolz, ein Team begleitet zu haben, das so kompetent und engagiert ist und von dem auch ich sehr viel lernen durfte, und zugleich voller Hoffnung, dass der Geist der ksoe weitergetragen wird", wurde die scheidende Direktorin Magdalena Holztrattner in der Aussendung zitiert. Gerade in den letzten Monaten habe sich gezeigt, "wie viele Menschen die ksoe berührt und positiv geprägt hat", so Holztrattner.
Unter Holztrattners Führung entstanden Projekte wie das "Sozialwort 10+", die sozialethische Begleitung des "Jahres der Barmherzigkeit", zahlreiche Publikationen und Erläuterungen zu den jüngsten päpstlichen Sozialenzykliken, außerdem etwa Videos zur Katholischen Soziallehre und das aktualisierte Lehrgangs- und Seminarangebot der Organisation.
Bischof Werner Freistetter, für die ksoe zuständiger Referatsbischof, bedankt sich für Holztrattners jahrelange Tätigkeit. Mit ihrem großen Engagement habe sie maßgeblich den sozialpolitischen Diskurs in Österreich auch über die kirchlichen Grenzen hinweg mitgeprägt, und so die Anliegen der Sozialakademie bzw. der Katholischen Soziallehre in die Gesellschaft getragen. Für dieses Engagement gebühre ihr "in hohem Maße Dank und Anerkennung", so der Bischof. Er zeigte sich zugleich erfreut über die Bereitschaft von Markus Schlagnitweit, die Leitung der ksoe als Direktor interimistisch zu übernehmen.
Markus Schlagnitweit ist neuer interimistischer Leiter der ksoe. © Theresa Stampler
Schlagnitweit war bereits von 2005 bis 2009 ksoe-Direktor. Er gehört auch jenem Expertengremium an, das den ksoe-Reformprozess inhaltlich begleitet. "Der Prozess der Umstrukturierung der ksoe ist komplex, und ich bin froh, dass ich dabei auch auf die sehr konstruktive Mitarbeit von externen ExpertInnen zählen kann, um die `ksoe NEU´ bis zum Sommer nächsten Jahres aufgestellt zu haben", so Schlagnitweit in der Aussendung wörtlich.
Er werde zudem bis auf Weiteres die ksoe nach außen vertreten und die Verantwortung für die inhaltliche Arbeit übernehmen. "Denn auch während des Relaunches laufen viele bewährte Projekte wie etwa das Seminarangebot oder die Arbeiten für die Sonntagsallianz in der ksoe weiter", so der neue ksoe-Direktor. Ihm zur Seite steht nach wie vor Julien Fenkart, der sich als zweiter Direktor für den Zeitraum des Reformprozesses vor allem um die finanzielle Sanierung der Organisation kümmert. Die ksoe ist eine Einrichtung der Österreichischen Bischofskonferenz.
Der Abschluss der geplanten "strukturellen und inhaltlichen Neuaufstellung" der ksoe ist für spätestens Sommer 2021 geplant. Der von der Österreichischen Bischofskonferenz vorangetrieben Relaunch wird durch eine bischöfliche Lenkungsgruppe begleitet, der die Bischöfe Werner Freistetter, Hermann Glettler und Josef Marketz angehören. Neben ksoe-Kuratoriumsmitgliedern arbeiten auch externe Expertinnen und Experten daran mit.