Donnerstag 25. April 2024

Feuergebet zum Gedenken an die Opfer von Rechnitz

Am 4. Oktober 2020 wurde im Linzer Wasserwald den Opfern von Rechnitz im Burgenland mit einem Feuergebet gedacht. Das Gedenken mit interreligiösem und interkonfessionellem Gottesdienst unter freiem Himmel fand anlässlich 75 Jahre Kriegsende statt.

Ein Auszug aus dem Text „Irgendwo da liegen sie“ von Doron Rabinovici, vorgetragen von Ursula Steiner, schilderte die Ereignisse, derer man am 4. Oktober 2020 im Wasserwald in Linz gedachte: Es ist die Nacht zum Palmsonntag 1945. Nahe Kreuzsstadl werden im Zuge eines Festes im nahen Schloss von Rechnitz 180 ungarische Zwangsarbeiter ermordet. Obwohl die Soldaten der Roten Armee, die kurz darauf in der Region einmarschieren, die Opfer noch sehen, sind die Leichen in späterer Folge unauffindbar – und das bis heute. Zeugen, die bei einem späteren Prozess aussagen wollen, werden liquidiert. Die Täter bleiben weitgehend unbehelligt. Das Dorf schweigt bis heute über die Ereignisse.

 

Der bekannte österreichische Autor Doron Rabinovici wurde 1961 in Tel Aviv geboren. Seit Jahren setzt er sich mit den Ereignissen von Rechnitz auseinandersetzt. Er stellte diesen Text, der noch nicht veröffentlicht ist, für diese Gedenkveranstaltung zur Verfügung.

 

Leuchtendes Feuergebet

 

Mit Bambusstäben und einem roten Stoffband stellten die InitiatorInnen der Feier den Gedenkort von Kreuzstadl von Rechnitz auf der Wiese im Wasserwald nach. Danach wurden die Mitfeiernden gebeten, sich mit einer Fackel entlang der mit roten Zeichen markierten Bambusstäbe aufzustellen. Jeder Stab stand für ein Opfer von Rechnitz. Die Menschen erleuchteten mit ihren Fackeln die imaginäre Gedenkstätte.

 

Feuergebet zum Gedenken an die Opfer von Kreuzstadl

Feuergebet zum Gedenken an die Opfer von Kreuzstadl © Alexander Spaun

 

Für den theologischen Teil sorgten der Pfarrassistent der Pfarre Linz-Heiligste Dreifaltigkeit, Franz Pamminger, Pfarrer Jörg Schagerl von der Evangelischen Gemeinde A.B. Linz Süd/Johanneskirche, der Dechant des Dekanates Linz-Süd, Rupert Granegger, und Dr.in Charlotte Herman von der Israelitischen Kultusgemeinde.

 

Der junge Trommler Benedikt Leitner und die Sängerin Elisabeth Dorfner sorgten für die musikalischen Elemente.

 

Initiiert wurde das Gedenken von der Kulturinitiative Narrenschyff in Kooperation mit dem Dekanat Linz-Süd, der Evangelischen Gemeinde A.B. Linz-Süd/Johanneskirche und der Israelitischen Kultusgemeinde Linz. Als Vertreter der Kulturinitiative Narrenschyff war Walter Gschwandtner anwesend, der in Zusammenarbeit mit Franz Pamminger Initiator der Gedenkfeier, Gestalter der Installation „Imaginäre Gedenkstätte Kreuzstadl“ und Choreograf der Gedenkfeier war.

 

Videobeitrag zum Feuergebet

 

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