Papst Franziskus schreibt Enzyklika über Corona-Pandemie
Das teilte der Pressesprecher des dort ansässigen Franziskanerordens, Enzo Fortunato, am 5. September 2020 mit. Der Papst werde am Nachmittag des 3. Oktober zunächst eine Messe am Grab des heiligen Franziskus (1182-1226) feiern und das Dokument im Anschluss unterschreiben. Es handele sich um eine private Zeremonie unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Der Orden bestätigte damit entsprechende Medienberichte der vergangenen Tage, die von einer Veröffentlichung Anfang Oktober ausgegangen waren. Demnach handelt es sich um ein Grundsatzdokument für eine globale Neuorientierung nach der Corona-Pandemie. Es ist die dritte Enzyklika des seit 2013 amtierenden Papstes.
Spekulationen zufolge befasst sich das Lehrschreiben mit einem sozialen und wirtschaftlichen Umdenken nach der Covid-Krise. Zudem werbe es für Multilateralismus, internationale Solidarität mit Benachteiligten und eine ökologische Wende.
Papstsprecher Matteo Bruni verschickte kurz nach der Ankündigung des Ordens eine gleichlautende Mitteilung. Darin ergänzte er den Untertitel des Schreibens: "sulla fraternita e l'amicizia sociale" (Über Brüderlichkeit und soziale Freundschaft).
Der Titel des Dokuments bezieht sich auf einen zentralen Wert des Lehramtes Franziskus´, der sich am Abend seiner Wahl, dem 13. März 2013, der Welt mit dem Wort „Brüder“ vorstellte. Brüder seien ebenso die Unsichtbaren, die er in Lampedusa umarmt habe; die Migranten, bei seinem ersten Besuch in seinem Pontifikat. Shimon Peres und Abu Mazen, die dem Papst 2014 die Hand schütteln, seien auch ein Beispiel für jene Geschwisterlichkeit, die den Frieden zum Ziel habe. Bis zur Erklärung von Abu Dhabi im vergangenen Jahr, auch in diesem Fall ein Dokument über die „menschliche Brüderlichkeit“, die, so Franziskus, „aus dem Glauben an Gott geboren ist, der Vater aller und Vater des Friedens ist“.