Samstag 20. April 2024

Hilfswerke starten Soforthilfen für Opfer der Explosionen in Beirut

Beirut vor der verheerenden Explosion

Nach den verheerenden Explosionen am 4. August 2020 im Hafen der libanesischen Hauptstadt haben heimische Hilfsorganisationen wie Caritas, Diakonie und "Kirche in Not" mit Soforthilfemaßnahmen gestartet.

"Insbesondere der Schutz und die Versorgung der betroffenen Menschen haben nun oberste Priorität", betonte Caritas-Präsident Michael Landau, in einer Aussendung am Donnerstag, 6. August 2020. Mit Hilfe des lokalen Partners Caritas Libanon stellt die Hilfsorganisation Betroffenen Notunterkünfte, Nahrungsmittel, Trinkwasser, Hygienematerial und andere Nothilfegüter zur Verfügung. Die Caritas unterstützt die Nothilfe mit 40.000 Euro, bittet aber auch um Spenden - etwa auf der Plattform Facebook.

 

In Folge der verheerenden Explosionen in Beirut am Dienstag sollen 157 Menschen getötet und über 4.000 Personen verletzt worden sein. Die Schäden, die durch eine Explosion von Ammoniumnitrat ausgelöst wurden, haben weite Teile des Beiruter Stadtgebietes verwüstet, unter anderem auch das christliche Viertel, Klöster und Kirchen. Auch das Gebäude der Caritas-Libanon wurde beschädigt.

 

"In dieser unsicheren Situation sind die Auswirkungen der Explosion kaum noch zu erfassen, denn neben dem Verlust an Menschenleben und den strukturellen Schäden, gilt es ein Gefühl der Sicherheit nach diesem Schock zu geben", meinte Landau. Daher sei in dieser Phase psychologische Hilfe enorm wichtig, so der Caritas-Präsident.

 

Laut Schätzungen sollen bis zu 300.000 Einwohner Beiruts obdachlos geworden sein. Die Caritas wolle den Menschen in den kommenden Tagen ein Dach über dem Kopf zur Verfügung stellen, so die Hilfsorganisation, die bereits mit dem Aufbau von Zelten begonnen hat.

 

Die Chemie-Katastrophe, die laut örtlichen Sicherheitskräften von 2.750 Tonnen im Hafen gelagertem Ammoniumnitrat ausgelöst wurde, "hat dem Land weiteren Schaden zugefügt", meinte auch der "Caritas Internationalis"-Generalsekretär Aloysius John via "Vatican News". Schon davor sei das Land von wirtschaftlichen und politischen Krise, der Gewalt, der Corona-Pandemie und den Folgen der gegen Syrien verhängten Wirtschaftssanktionen "in die Knie gezwungen worden". Der Caritas-Weltverband befürchtet eine weiter steigende Zahl von Toten und Verletzten, da bei den Explosionen giftige Gase freigesetzt wurden.

 

Mit Verweis auf die ernste Nahrungsmittelkrise im Land forderte John die internationale Gemeinschaft auf, "dringende und bedingungslose Hilfe zu leisten". Erforderlich sei dabei auch die Aufhebung von Wirtschaftssanktionen.

 

Zerstörung von Klöstern, Kirchen und christlichem Viertel

 

Um den Betroffenen beizustehen, hat "Kirche in Not" Lebensmittelhilfen in Höhe von 250.000 Euro auf den Weg gebracht. Damit sollen vor allem arme Familien versorgt werden, die von der Detonation unmittelbar betroffen sind oder ihr Zuhause verloren haben, so das weltweit tätige katholische Hilfswerk.

 

Ein Projektpartner von "Kirche in Not", Karmelitenpater Raymond Abdo, schilderte, dass die Druckwelle der Explosionen "an die Detonation einer Atombombe" erinnert habe. Zudem wurde ein Kloster schwer beschädigt, wobei auch eine Ordensfrau umgekommen sein soll.

 

"Völlig zerstört" sei das christliche Viertel von Beirut, wie der maronitisch-katholische Priester Samer Nassif erklärte. Die Bewohner hätten ihre Wohnungen und Arbeitsplätze verloren. Auch mindestens zehn Kirchen lägen in Trümmern. "Durch die Explosion wurde dem christlichen Viertel von Beirut mehr Schaden zugefügt als in den langen Jahren des Bürgerkriegs. Wir müssen es von Grund auf neu bauen", sagte Nassif.

 

Auch die evangelische Diakonie unterstützt den Wiederaufbau von Nothilfezentren durch die lokale Partnerorganisation IOCC, mit der die Diakonie seit mehr als 20 Jahren kooperiert. "Krankenpfleger, Ärzte und Sozialarbeiter stellen die wichtigsten medizinischen Nothilfe-Zentren wieder her. Aktuell wird auch eine Suppenküche eröffnet, um Menschen mit einer warmen Mahlzeit zu versorgen", erläuterte Nina Hechenberger, Leiterin der Diakonie Katastrophenhilfe Österreich. In den nächsten Tagen werde man mit dem Wiederaufbau von Unterkünften beginnen.

 

EU-Bischöfe: Solidarität und Gebet für den Libanon

 

Im Namen aller europäischer Bischöfe hat der Vorsitzende der katholischen EU-Bischofskommission COMECE, Kardinal Jean-Claude Hollerich, den Libanesen sein Mitgefühl über die verheerenden Explosionen in Beirut ausgedrückt, die weltweit für Entsetzen gesorgt hat. Er teile den "Schock" die "Trauer" der Bürger Beiruts über die "schrecklichen und tödlichen Explosionen" im Hafen der libanesischen Hauptstadt, zitierte "Vatican News" am Donnerstag den COMECE-Präsident aus einer Presseerklärung.

 

Hollerich versicherte den Familien der Opfer und all jenen, die ihre Freunde, Nachbarn oder Kollegen zu betrauern hätten, das "tiefste Beileid" und des Gebetes der Bischöfe. Die Kirche in der Europäischen Union stehe fest an der Seite der Libanesen, einschließlich der vielen Flüchtlinge, die in dem Land vor Gewalt und Krieg Zuflucht gefunden und großzügig aufgenommen worden seien. Zwar sei der Libanon ein kleines Land, aber er spiele eine Schlüsselrolle für den Frieden in der gesamten Region des Nahen Ostens, erinnerte der Kardinal.

 

"Wir teilen Papst Franziskus' Worte und Gebet für den Libanon, auf dass er dank des Einsatzes aller seiner sozialen, politischen und religiösen Elemente diesem extrem tragischen und schmerzlichen Moment begegnen könne", betonte Hollerich im Namen der EU-Bischöfe.

 

Die Kommission der Bischofskonferenzen Europas schätze die unmittelbare Mobilisierung von Hilfsleistungen, die die Europäische Union in Antwort auf die Notlage in Gang gesetzt habe, meinte Hollerich mit Blick auf eine entsprechende Erklärung des slowenischen EU-Kommissars für Krisenmangement Janez Lenari.

 

Das Solidaritätsstatement der Europäischen Bischöfe appellierte zudem an die EU "in diesem dramatischen historischen Moment, der auch durch die Covid-19-Pandemie, eine schwere Wirtschaftskrise und regionale Instabilität gezeichnet ist, weiter Seite an Seite mit der Regierung und den Bürgern Libanons zusammenzuarbeiten, inklusive der lokalen religiösen Gemeinschaften".

 

Kathpress

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