Dienstag 23. April 2024

Corona: Caritas OÖ warnt vor dramatischer Zunahme von Armut

Caritasdirektor Franz Kehrer hat sich in einem offenen Brief an Landeshauptmann Thomas Stelzer und die Landesregierung gewandt: "Es braucht dringend mehr staatliche Unterstützung, um den Anstieg der Armut bei uns nachhaltig zu bekämpfen."

Immer mehr Menschen drohten durch die Corona-Krise in Armut zu geraten. Die Politik müsse dringend die Notbremse ziehen und gegensteuern, "denn neben dem menschlichen Leid und dem weiteren Auseinanderdriften von Arm und Reich in unserer Gesellschaft wird der Kaufkraftverlust einer so großen Zahl an Menschen die Wirtschaft nachhaltig weiter schädigen", warnte Kehrer in dem am 16. April 2020 von der Caritas der Diözese Linz veröffentlichten Schreiben.

 

In den Caritas-Beratungsstellen meldeten sich seit Ausbruch der Krise noch mehr Menschen als vorher, die Hilfe brauchen, weil sie ihren Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten können. Die Zahl der Klientinnen und Klienten sei um 20 Prozent angestiegen, berichtete Kehrer, "es ist damit zu rechnen, dass die Hilfsansuchen in der nächsten Zeit weiter zunehmen". Und: "Es braucht dringend mehr an staatlicher Unterstützung, um den Anstieg der Armut bei uns nachhaltig zu bekämpfen."

 

Caritas-Direktor Franz Kehrer

Caritas-Direktor Franz Kehrer. © Caritas OÖ / Hermann Wakolbinger

 

Kehrer fordert u. a. eine Erhöhung der Wohnbeihilfe und dass alle Menschen mit geringem Einkommen darauf Anspruch haben. Mit der Abschaffung der Mindestsicherung sei in der neuen Sozialhilfe ein zusätzliches Problem für Geringverdienende geschaffen worden: Der Erhalt von Wohnbeihilfe werde als Einkommen angerechnet. Kehrer: "Bei uns als Caritas erhalten wir seither immer mehr Hilfsansuchen, weil die Betroffenen dadurch nun oft sehr viel weniger Sozialhilfe erhalten." In seinem offenen Brief ersuchte der Caritasdirektor die oberösterreichische Landesregierung, "eine Abänderung dieser von der ehemaligen Regierung beschlossenen Regelung in der neuen Sozialhilfe einzufordern".

 

Kehrer forderte zudem eine Beschleunigung der Gewährung von Beihilfen. "Am schlimmsten ist die Wartezeit auf Gewährung der Familienhilfe und damit verbunden Kinderbetreuungsgeld – hier müssen unsere Klienten in der Regel bis zu sechs Monate warten, bis sie endlich einen Bescheid erhalten", so der Caritasdirektor. Durch die lange Bearbeitungsdauer gebe es nun auch für jene Personen, die noch auf eine Bearbeitung der Familienbeihilfe warten, laut den aktuellen Kriterien keinen Zugang zum Corona-Familienhärtefonds. Auf die Gewährung von Wohnbeihilfe müsse man bis zu zwei Monate warten, Sozialhilfe werde in einzelnen Bezirken erst nach drei Monaten gewährt. Kehrer: "Für Menschen, die von Armut betroffen sind, ist das eine Katastrophe."

 

Weiters mahnt der Caritasdirektor gezielte Maßnahmen für Personengruppen ein, die aus den derzeitigen Hilfen herausfallen. Das betreffe etwa geringfügig Beschäftigte. Sie hätten keinen Anspruch auf Kurzarbeit oder Arbeitslosengeld, wenn sie den Job verlieren. Und sie hätten auch keinen Anspruch auf Hilfen aus dem neuen Familienhärtefonds.

 

Caritas OÖ

 

Kathpress

Zukunftsweg
Seelsorgeteam Einführung

Seelsorgeteam Einführung im Dekanat Pettenbach

"Ja wir machen das! Wir gehen diesen Weg gemeinsam"

Zu Pfingsten wird durch alle Pfarren gepilgert.

Dekanat Schörfling unterwegs auf dem Zukunftsweg

Wichtige Etappen in der Vorbereitung zur Pfarrgründung sind im Gange.
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

Fachbereich Kommunikation
Herrenstraße 19
Postfach 251
4021 Linz
TEL: 0732 / 7610 - 1170
FAX: 0732 / 7610 - 1175

www.dioezese-linz.at
post@dioezese-linz.at
https://www.dioezese-linz.at/
Darstellung: