Donnerstag 18. April 2024

Papst ernennt Josef Marketz zum neuen Bischof der Diözese Gurk

Der Vatikan gab am 3. Dezember 2019 die Ernennung des bisherigen Caritas-Direktors Josef Marketz zum 66. Bischof in Kärnten bekannt. Die Bischofsweihe findet am 2. Feburar 2020 um 14:00 Uhr im Klagenfurter Dom statt.

Das Warten auf die Neubesetzung des Bischofsstuhls in Kärnten ist beendet: Papst Franziskus hat Josef Marketz (64) am 3. Dezember 2019 zu Mittag offiziell zum neuen Bischof von Gurk-Klagenfurt ernannt. Zuvor war gemäß Konkordat die Bundesregierung befasst worden, die keine Einwände gegen die Bestellung erhob. Marketz ist gebürtiger Kärntner und stammt aus der slowenischen Volksgruppe. Als langjähriger Bischofsvikar, früherer Leiter des Seelsorgeamts und derzeitiger Caritasdirektor bringt er sehr viel kirchliche Führungserfahrung und detaillierte Kenntnisse über die Diözese Gurk-Klagenfurt mit in das Bischofsamt.

 

Papst ernennt Josef Marketz zum neuen Bischof der Diözese Gurk

Josef Marketz wird am 2.2.2020 um 14:00 Uhr im Klagenfurter Dom zum 66. Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt geweiht. Foto (c) Katholische Kirche Kärnten.


Als Bischof von Gurk steht Marketz künftig der zweitältesten Diözese Österreichs mit rund 360.000 Katholiken vor. Die Bischofsweihe wird Marketz durch Erzbischof Franz Lackner, Metropolit der Salzburger Kirchenprovinz, zu der auch die Diözese Gurk gehört, am Sonntag, dem 2. Februar 2020, um 14 Uhr im Dom zu Klagenfurt empfangen. Derzeit und bis zur Amtsübernahme des neuen Bischofs leitet Militärbischof Werner Freistetter als Apostolischer Administrator die Kärntner Diözese. Am Freitag, dem 6. Dezember, findet um 11 Uhr die erste Pressekonferenz des ernannten Bischofs gemeinsam mit Bischof Freistetter im Bischofshaus in Klagenfurt statt.
 

Marketz: Bitte um Gebet und Unterstützung


Er habe sich "lange allein schon gegen den Gedanken gewehrt, dass das Amt mir anvertraut werden könnte, da ich mit Leib und Seele Direktor unserer Caritas in Kärnten bin. Nun ist es trotzdem soweit gekommen", erklärte der neue Bischof in einer schriftlichen Stellungnahme nach Bekanntgabe seiner Ernennung. In "aller Demut und im Vertrauen auf die Hilfe Gottes und vieler Menschen, die mich unterstützen werden, möchte ich diesen so wichtigen, aber gewiss nicht einfachen Dienst in unserer Diözese antreten", erklärte Marketz weiter.

Dabei freue er sich auf die zukünftigen Begegnungen mit den Menschen, die Zusammenarbeit mit Priester, Ordensleuten, Laienmitarbeitern und allen, die sich beruflich und ehrenamtlich für die Kirche in Kärnten engagieren. "Ich danke allen, die in der langen Zeit der Sedisvakanz mit Arbeit und Gebet Verantwortung für die Diözese übernommen haben und bitte alle Kärntnerinnen und Kärntner um ihr Gebet und um tatkräftige Unterstützung bei meinem Hirtenamt im Dienst der Menschen in unserem Land, insbesondere der Armen und Ausgegrenzten", sagte Marketz und schloss in seiner Muttersprache: "Vsem slovensko govorecim vernikom se zahvaljujem za spremstvo v dosedanjih slubah in prosim vse ljudi dobre volje tudi v prihodnje za molitev in sodelovanje." (Übersetzt: "Allen slowenisch sprechenden Gläubigen danke ich für die Begleitung bei meinen vergangenen Tätigkeiten und bitte alle Menschen guten Willens auch in der Zukunft für ihr Gebet und ihre Mitarbeit.")
 

Freistetter: Kärntner bekommen "ausgezeichneten Bischof"


Bischof Freistetter brachte unmittelbar nach der offiziellen Bekanntgabe der Ernennung seine "außerordentliche Freude" über die päpstliche Personalentscheidung zum Ausdruck: "Ich bin mir sicher, dass die Katholikinnen und Katholiken in Kärnten mit Josef Marketz einen ausgezeichneten neuen Bischof bekommen und ich wünsche ihm für diese Aufgabe alles Gute und Gottes Segen." Marketz sei als langjähriger Direktor der Kärntner Caritas mit den Menschen und der Kirche in Kärnten eingehend vertraut, so Freistetter: "Ich bin davon überzeugt, dass er den Weg zu einem versöhnten Miteinander in der Kirche in Kärnten weiter beschreiten wird."

Er selbst habe die Aufgabe des Apostolischen Administrators in Kärnten Ende Juni "in dem Verständnis übernommen, dass mein Wirken nur ein Teil dieses Weges sein kann", fügte Bischof Freistetter hinzu: "Nun sehe ich es als eine meiner letzten Aufgaben hier in Kärnten an, dem neuen Bischof einen guten Start zu ermöglichen und ihn - bis zur seiner Weihe - mit den mir zur Verfügung stehenden Kräften zu unterstützen."
 

Warten auf Ernennung seit Juli 2018

 

Der Bischofsstuhl in Kärnten war seit Juli 2018 vakant, nachdem Diözesanbischof Alois Schwarz nach St. Pölten gewechselt war. Das Gurker Domkapitel wählte daraufhin am 2. Juli 2018 Engelbert Guggenberger zum Diözesanadministrator, der schließlich am 28. Juni durch Bischof Freistetter als vom Papst ernannter Apostolischer Administrator abgelöst wurde. Diese kirchlich unübliche Vorgangsweise stand im Zusammenhang mit heftigen innerkirchlichen und medialen Debatten rund um Bischof Schwarz und die Kirche in Kärnten. Sie führten zu einer Apostolischen Visitation der Diözese, aber auch zu strafrechtlichen Untersuchungen gegen Bischof Schwarz, die inzwischen teilweise eingestellt, aber noch nicht abgeschlossen sind.
 

Aus slowenischer Volksgruppe


Josef Marketz war in den vergangenen Monaten von Medien immer wieder als Kandidat für den Bischofsstuhl in Gurk-Klagenfurt genannt worden. Er wurde am 30. Juli 1955 in St. Philippen ob Sonnegg/St. Lips im zweisprachigen Gebiet Südost-Kärntens geboren und stammt aus der slowenischen Volksgruppe. 1975 maturierte Marketz am Gymnasium in Tanzenberg. Nach dem Theologiestudium in Salzburg und Laibach wirkte er ein Jahr als Diakon in Ecuador in Südamerika, 1982 wurde er in Klagenfurt zum Priester geweiht.

Zunächst war Marketz als Kaplan in den zweisprachigen Gemeinden Ferlach/Borovlje und St. Jakob im Rosental/St. Jakob v Rozu tätig. Von 1985 bis 1988 war er Jugendseelsorger für das zweisprachige Gebiet und von 1986 bis 1989 Pfarrprovisor in St. Jakob im Rosental. Nach einem Studienaufenthalt wurde er an der Universität Wien zum Doktor der Theologie promoviert.

1992 erfolgte die Ernennung zum Leiter der Slowenischen Abteilung im Bischöflichen Seelsorgeamt der Diözese Gurk und 1994 zusätzlich zum Pfarrer von Radsberg/Radise. Nach einem Jahr als Provisor von Ferlach, Unterloibl/Podljubelj und Glainach/Glinje (2006/07) sowie einem anschließenden Studienaufenthalt in Rom und Jerusalem nahm Marketz im Herbst 2008 seine Tätigkeit als Leiter der Slowenischen Abteilung des Seelsorgeamtes wieder auf.

2009 wurde er zum Direktor des Seelsorgeamtes und zum Bischofsvikar für Seelsorge, Mission und Evangelisierung ernannt. Das Amt des Seelsorgeamtsdirektors sowie sämtliche Funktionen im Rahmen dieser Tätigkeit, wie z. B. die Herausgeberschaft der Kärntner Kirchenzeitung "Sonntag", der slowenischen Kirchenzeitung "Nedelja", der Kinderzeitschrift "Regenbogen" und der Internetredaktion hatte Marketz bis zu seinem Wechsel an die Spitze der Kärntner Caritas am 1. September 2014 inne. Bis 1. September 2013 war Marketz überdies auch Pfarrprovisor in Radsberg, Rottenstein/Podgrad und Mieger/Medgorje.

Mit der Übernahme der Leitung des Kärntner Caritasverbandes wurde Marketz auch zum Bischofsvikar für die Caritas und für soziale Dienste ernannt. Marketz ist weiters wirklicher Konsistorialrat, Diözesan-Koordinator für Asylfragen, Präsident des Bonifatiusvereins der Diözese Gurk und Rektor der Klagenfurter Bürgerspitalkirche. In Anerkennung seines Wirkens wurde er 2004 zum Päpstlichen Ehrenkaplan (Monsignore) ernannt.
 

Klare Haltung in der Flüchtlingsfrage


Als Caritas-Direktor äußerte sich Marketz mehrmals klar im Sinne eines humanen Umgangs mit Flüchtlingen und der Verantwortung der Politik dafür. So ließ er 2015 zu Beginn der Flüchtlingsbewegung mit harter Kritik an der Europäischen Union aufhorchen: Im Blick auf das damals überlastete Lampedusa sagte Marketz, dort die ganze Schuld auf Schlepper zu schieben, wo in Wahrheit "eine europäische Politik dahintersteht, die das verändern könnte", sei zu wenig. Der Caritas-Direktor selbst bemühte sich in diesem Krisenjahr um vermehrte Aufnahme von Flüchtlingen in Pfarrhöfen und Privatquartieren.

Im aktuellen Wirkungsbericht 2018 der Kärntner Caritas äußerte sich Marketz als deren Direktor über Veränderungen in der Gesellschaft, "von denen uns manche durchaus Positives verheißen, andere aber auch Sorgen bereiten". Davor hatte sich die Caritas kritisch über die Einsparungen der Regierung im Sozialbereich geäußert. Die Caritas werde "ihren Auftrag erfüllen, Hilfe für Menschen in Not bereitstellen und eine solidarische Gesellschaft mitgestalten", rief Marketz das Caritas-Motto "miteinand>gegeneinand" als "unersetzlich" in Erinnerung.

 

Kardinal Schönborn: Ernennung von Marketz sei ein "starkes Zeichen"

 

Kardinal Christoph Schönborn hat erfreut auf die Ernennung von Josef Marketz zum neuen Bischof von Gurk-Klagenfurt reagiert. Es sei dies eine "gute, erfreuliche Entscheidung", sagte der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz am Dienstag in einer ersten Reaktion gegenüber "Kathpress", in der er auf Marketz' langjährige Erfahrung als Priester, Seelsorger, Pastoralamtsleiter und zuletzt auch als Kärtner Caritasdirektor verwies. Er glaube, dass Marketz "sehr positiv" in Kärnten als Bischof aufgenommen werde, "und dass er diesen Dienst wirklich zum Wohl und zur Freude der Menschen wahrnehmen wird".

 

Kardinal Christoph Schönborn

Kardinal Christoph Schönborn zur Ernennung von Josef Marketz zum neuen Bischof der Diözese Gurk: "Das ist eine gute, erfreuliche Entscheidung". Foto (c) Henning Klingen.


Dass nach langen Jahren wieder ein gebürtiger Kärntner dort Bischof werde und dass dieser nun erstmals der slowenischen Volksgruppe angehöre, sei ein "wichtiges Zeichen für Österreich", so der Wiener Erzbischof weiter. Die Volksgruppen erhielten durch die Bischofsernennung einen besonderen Akzent.
 

Weitere Stimmen zur Bischofs-Ernennung von Josef Marketz

 

"Außerordentliche Freude" signalisierte der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, der bei der Bischofsweihe am 2. Februar 2020 der Hauptkonsekrator sein wird, über die Ernennung des Kärntner Bischofs. Marketz sei ein "Kenner der Diözese", ein "erfahrener Leiter" und habe "das Ohr bei den Menschen", so der frühere Visitator der Diözese Gurk-Klagenfurt in einer Stellungnahme. Er selbst habe den künftigen Bischof als "besonnenen und auf Ausgleich bedachten Priester in der Diözesanleitung erlebt, auch in unruhigen Zeiten". Marketz werde ein "verbindender Bischof für die Kärntnerinnen und Kärntner" sein.

Auch Marketz' Vorgänger, der nach St. Pölten gewechselte Bischof Alois Schwarz, bekundete "persönliche große Freude". "Mit Josef Marketz wurde ein bekannter und anerkannter Kärntner von Papst Franziskus zum zukünftigen Bischof von Gurk-Klagenfurt ernannt", so Schwarz in einer Stellungnahme. Schätzen gelernt habe er Marketz als "menschennahen Seelsorger, als Pastoralamtsleiter, Bischofsvikar und zuletzt als Caritasdirektor, als weltkirchlich engagierten und über Grenzen hinaus denkenden Menschen, als Mitglied des Konsistoriums, als Wegbegleiter". In bleibender Erinnerung seien ihm u.a. das "offene Ohr und Herz für Menschen und deren Lebensgeschichten", schrieb Schwarz über Marketz.

"Josef Marketz kennt die Nöte und Sorgen der Armen genau. Als Caritas-Bischof ist deshalb meine Freude über seine Ernennung sehr groß." Das betonte Bischof Benno Elbs nach Bekanntwerden der päpstlichen Entscheidung für die katholische Kirche in Kärnten. Als langjähriger Bischofsvikar und Seelsorgeamtsleiter sowie als aktueller Caritas-Direktor bringe Marketz "die besten Voraussetzungen" für diese neue Aufgabe mit. In den vergangenen Jahren habe dieser die Caritas der Diözese Gurk-Klagenfurt mit "großem Engagement und hoher Sensibilität" für die Anliegen der Menschen geleitet. "Ich wünsche Josef Marketz alles Gute für seine neue Aufgabe und freue mich auf die Zusammenarbeit im Rahmen der Österreichischen Bischofskonferenz", schloss der Feldkircher Bischof.

Als "Bischof ganz im Sinne von Papst Franziskus" bezeichnete Caritas-Präsident Michael Landau den neuen Kärntner Oberhirten. Marketz zeichne sich durch "einfachen Lebensstil und persönliche Bescheidenheit aus", zudem kenne er ihn als "Priester, der auf Menschen zugeht, für den Glaube viel mit Freude und Weite zu tun hat" und als "Mann des Dialogs", erklärte Landau in einer Aussendung vom Dienstag. Das Herz des künftigen Bischofs schlage für die Armen und für gelebte Nächstenliebe. Den Papst-Sager "lieber eine 'verbeulte' Kirche, die verletzt und beschmutzt ist, weil sie auf die Straßen hinausgegangen ist, als eine Kirche, die aufgrund ihrer Verschlossenheit und ihrer Bequemlichkeit, sich an die eigenen Sicherheiten zu klammern, krank ist", habe Marketz oft zitiert.
Doch auch reichliche Seelsorge- und Führungsqualitäten seines Klagenfurter Amtskollegen hob der Caritas-Präsident hervor. Marketz verfüge über ein "großartiges Charisma, Menschen zu begleiten und unterschiedliche Sichtweisen gut zu vereinen", zudem viel Humor und tiefen Glauben. Als Direktor habe er im Zeitraum von fünf Jahren die Kärntner Caritas "mit ungemein viel Energie und Kreativität weiterentwickelt" und zahlreiche Projekte gestartet, darunter das Social Business-Projekt "magdas" in Klagenfurt.

Quelle: kathpress

 

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