Samstag 20. April 2024

Sternsingeraktion 2020: Sie kommen zu jeder Tür

In knapp vier Wochen geht's wieder los: 16.000 SternsingerInnen ersingen Spenden für Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika als Hilfe zur Selbsthilfe. Am Beispiel eines Projektes in Kenia wurde gezeigt, wie die Spenden nachhaltig helfen.

In knapp vier Wochen werden in Oberösterreich wieder mehr als 16.000 SternsingerInnen der Katholischen Jungschar mit Segenswünschen fürs neue Jahr von Haus zu Haus ziehen. Die ersungenen Spenden ermöglichen in mehr als 500 Projekten in 19 Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika Hilfe zur Selbsthilfe. Bei einer Pressekonferenz am 26. November 2019 im OÖ. Presseclub wurde anhand von Beispielen in Kenia gezeigt, wie Sternsinger-Projekte die Lebensbedingungen von Menschen nachhaltig verbessern. Außerdem wurde eine Social Media-Aktion vorgestellt.

 

Die Dreikönigsaktion hilft zum Beispiel in Nairobi/Kenia

V. l. Mag.a Mayella Gabmann (Leiterin der Katholischen Jungschar der Diözese Linz), Mary Adhiambo (war Schülerin in einer MPC-Schule und studiert jetzt), Risper Ogutu (Bildungskoordinatorin bei MPC) und Luggi Frauenberger (Bildungsreferent der Katholischen Jungschar der Diözese Linz) stellten bei der Pressekonferenz Partnerprojekte der Dreikönigsaktion in Nairobi/Kenia vor.  © Diözese Linz / Fürlinger

 

Die SternsingerInnen sind aus der Weihnachtszeit nicht wegzudenken. Sie ziehen in den Wochen nach den Weihnachtsfeiertagen in Stadt und Land von Haus zu Haus, überbringen musikalische Segenswünsche für das neue Jahr und sammeln für Menschen in den Armutsregionen der Welt. So schenken sie doppelt Freude – und haben auch selber großen Spaß an ihrem ehrenamtlichen Engagement.

 

Auch heuer werden im Zeitraum von 27. Dezember 2019 bis 6. Jänner 2020 österreichweit wieder ca. 85.000 SternsingerInnen aus etwa 3.000 Pfarren singend unterwegs sein – allein in Oberösterreich sind es mehr als 16.000 Mädchen und Buben sowie auch Erwachsene. Beachtlich sind die Wegstrecken, die dabei absolviert werden: Geschätzte 420.000 Kilometer legen die SternsingerInnen gemeinsam zurück – das entspricht in etwa einer zehnmaligen Umrundung des Erdballs.

 

Zusätzlich zu den Hausbesuchen in den Pfarren erwartet einige SternsingerInnen aus Oberösterreich ein ganz besonderer Termin: Am 30. Dezember 2019 sind SternsingerInnen aus ganz Österreich, unter ihnen eine oberösterreichische Delegation (aus Hagenberg), bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen in der Wiener Hofburg zu Gast.  

 

Spenden, die nachhaltig helfen

 

Im Vorjahr wurden in ganz Österreich 17,6 Millionen Euro gespendet; Oberösterreich war Spitzenreiter mit rund 3,5 Millionen Euro. Seit dem Beginn der Sternsingeraktion 1954 konnten bereits über 450 Millionen Euro gesammelt werden. Dieses Geld wird von der Dreikönigsaktion, dem Hilfswerk der Katholischen Jungschar, jährlich in mehr als 500 Projekte investiert. Das Ziel: Hilfe zur Selbsthilfe.

 

Mag.a Mayella Gabmann von der Katholischen Jungschar der Diözese Linz über den Einsatz der Sternsingermittel: „Wir unterstützen jährlich 500 Projekte mit unterschiedlichen Schwerpunkten: z. B. Projekte, um Kindern und Jugendlichen einen Schulbesuch oder eine Ausbildung zu ermöglichen, damit sie den Teufelskreis der Armut durchbrechen können. Wir unterstützen Kleinbauern, damit ihre Lebensgrundalge gesichert ist, denn Dürre, aber auch Überschwemmungen sowie große Konzerne fordern den Bauern vieles ab. Ebenso wichtig ist uns die Stärkung der Zivilgesellschaft und die Durchsetzung der Menschenrechte. Projekte werden meist über einen längeren Zeitraum unterstützt, also etwa zwei bis drei Jahre, denn, so Gabmann: „Armutsbekämpfung braucht einen langen Atem.“

 

Die Dreikönigsaktion, das Hilfswerk der Katholischen Jungschar, arbeitet mit Organisationen vor Ort zusammen und sorgt für den kompetenten Einsatz der Spendengelder. Die Finanzen werden jährlich von unabhängigen WirtschaftsprüferInnen kontrolliert. Das „Spendengütesiegel“ garantiert Transparenz und objektive Sicherheit bei der Spendenabwicklung. Alle Sternsingergruppen führen einen Ausweis mit sich. So lässt sich leicht erkennen, dass sie im Auftrag der Sternsingeraktion der Katholischen Jungschar unterwegs sind.

 

So hilft Sternsingen – am Beispiel von Projekten im Mukuru-Slum in Nairobi in Kenia

 

Es gibt das wohlhabende Nairobi mit Shopping Malls für TouristInnen und die Reichen im Land. Rund 60 % der 4 Millionen EinwohnerInnen leben aber in Slums auf nur 5 % der Stadtfläche. 700.000 Menschen sind es im Slum von Mukuru. Die Hütten bieten kaum Schutz gegen Hitze und Regen. Fehlende Toiletten, Kanalisation und Müllbeseitigung verursachen Krankheiten. Es fehlt an Gesundheitsversorgung, Schulbildung und Jobs.

 

Im Mukuru-Slum von Nairobi/Kenia

Im Mukuru-Slum von Nairobi/Kenia. (c) DKA.

 

Sternsingerprojekte MPC und MSDP helfen Kindern und ihren Familien aus der Armut

 

60.000 Kinder leben in Nairobi auf der Straße, ohne ausreichend zu essen, ohne Unterstützung durch ihre Familien. Ein Schulbesuch und eine Ausbildung, um ihre zukünftige Existenz zu sichern, bleibt für viele ein unerfüllter Traum. Viele überleben nur, indem sie betteln, Schuhe putzen oder Müll sammeln.

 

Viele Menschen entwickeln eine bewundernswerte Kraft, um den Alltag im Slum zu meistern. Die beiden Sternsingerprojekte MPC (Mukuru Promotion Centre) und MSDP (Mukuru Slums Development Projects) stärken genau das: Kinder, Jugendliche und Eltern so zu befähigen, dass sie ein menschenwürdiges Leben führen können.

 

Ehemalige Straßenkinder werden von MPC mit Nahrung, Kleidung und medizinischer Betreuung versorgt. Für viele ist es das erste Mal, dass sie Kind sein und spielen dürfen. Kinder mit besonderen Bedürfnissen erhalten eine therapeutische Behandlung.

Lesen, Schreiben und Rechnen lernen und die Schule positiv abschließen sind unverzichtbare Schritte, um Armut zu besiegen. Danach erfolgt eine Berufsausbildung zum Beispiel in einer Schneiderei oder in der Gastronomie.

 

Armut durch Bildung besiegen

Armut durch Bildung besiegen. Dafür werden Sternsinger-Spenden eingesetzt. (c) Klaus Zeugner, Kath. Jungschar.

 

Im Sozialzentrum von MSDP sind Kinder und Jugendliche untergebracht, die von ihrem harten Leben auf der Straße traumatisiert sind. Die fürsorgliche Betreuung, Unterstützung bei Schulbesuch und Trainings für gesteigertes Selbstbewusstsein – z. B. wenn Mädchen Fußball spielen – sind Schritte in eine gute Zukunft.

Eine Berufsausbildung schafft die Basis für die eigenständige Existenz. Ausgebildet wird beispielswiese zum Installateur oder als Schneiderin, danach werden entweder Jobs bei Unternehmen vermittelt oder Kleinkredite für berufliche Start-Ups vergeben.

 

Mitarbeiterinnen bei MPC und MSDP

 

In den beiden vorgestellten Partnerprojekten der Dreikönigsaktion in Nairobi arbeiten zwei engagierte Frauen, die auch zu Gast in Österreich sind, um den SternsingerInnen und Interessierten direkt zu berichten, wie die Spenden eingesetzt werden:

  • Risper Ogutu, Bildungskoordinatorin von MPC seit 2017. Risper ist für die Lernprogramme an den Schulen zuständig und entwickelt diese weiter. Im Vordergrund steht, was Kinder brauchen, um gut lernen zu können.
  • Mary Adhiambo war selbst Schülerin in St. Catherine, einer der Schulen von MPC. Sie arbeitet jetzt als Sekretärin in einer der Volksschulen und studiert berufsbegleitend Business Management.

Mary Adhiambo und Risper Ogutu

Mary Adhiambo und Risper Ogutu. (c) Diözese Linz / Fürlinger.

 

Türtaggen-Advent-Kalender: Die Social Media-Aktion zur Sternsingeraktion 2020

 

Weil es auch für Caspar, Melchior und Balthasar nicht wichtig war, wo jemand wohnte, ist es auch ihren NachfolgerInnen, den SternsingerInnen, egal, wo und wie jemand wohnt. Sie besuchen jedes Haus und bringen die Weihnachtsbotschaft vom befreienden Gott, der Mensch geworden ist, zu jeder Tür. Und hinter jeder Tür stecken Gesichter und Geschichten.

Mit dem „Türtaggen-Advent-Kalender“ öffnet sich von 1. Dezember 2019 bis zum 6. Jänner 2020 jeden Tag ein virtuelles Türchen zum Ansehen, Wiederfinden und Mitmachen. Die Katholische Jungschar lädt die SternsingerInnen und deren Fangemeinden auf Facebook, Instagram und auf www.sternsingen.at ein, sich gemeinsam auf den Weg zu machen und hinter die verschiedensten Türen und ihre Geschichten zu schauen. Wer mitmachen will, kann ein Bild oder ein kurzes Handyvideo auf Facebook oder Instagram posten und dieses mit #türauf, #stern20 und #sternsingen taggen („taggen“ kommt aus dem englischen [ˈtæɡn̩] und heißt so viel wie „mit einem Etikett versehen“. Taggen steht dafür, Inhalte mit zusätzlichen Informationen, etwa bestimmten Schlagwörtern oder Zuordnung von Personen, zu versehen). Es sollen dabei die „Lieblingstüren“ und die Gesichter und Geschichten dahinter gezeigt werden (z. B. „Meine Großmutter wohnt dahinter”, „Da geht‘s zum Bürgermeister“, „Die Familie macht uns Sternsingern immer auf“ oder „Da gibt’s das beste Schnitzel im ganzen Ort”).

 

SolidarEinsatz – Das Volontariate- und Praktikaprogramm

 

Mit dem Programm SolidarEinsatz vermittelt die Dreikönigsaktion Praktika und Volontariate bei Partnerorganisationen (wie beispielsweise MPC). Dieses Angebot ist für entwicklungspolitisch interessierte und engagierte Menschen, die ihre Kenntnisse und Fertigkeiten mit ProjektpartnerInnen der Dreikönigsaktion teilen wollen und bereit sind, sich auf neue Einblicke und Erfahrungen offen einzulassen. Möglichkeit zur Mitarbeit besteht in verschiedenen Aufgabenbereichen (z. B. Sozialarbeit, Pädagogik, Technische Unterstützung). Das Mindestalter beträgt 20 Jahre.

 

Aktuelle Einsatzländer und Möglichkeiten unter www.SolidarEinsatz.at

 

DKA - Dreikönigsaktion

 

 

Zukunftsweg
Seelsorgeteam Einführung

Seelsorgeteam Einführung im Dekanat Pettenbach

"Ja wir machen das! Wir gehen diesen Weg gemeinsam"

Zu Pfingsten wird durch alle Pfarren gepilgert.

Dekanat Schörfling unterwegs auf dem Zukunftsweg

Wichtige Etappen in der Vorbereitung zur Pfarrgründung sind im Gange.
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