Freitag 19. April 2024

Papst eröffnet Amazonien-Synode mit Appell zu Reformen

Papst Franziskus

Die Amazonien-Synode ist am Sonntag, 6. Oktober 2019 im Vatikan mit einem Festgottesdienst eröffnet worden. Papst Franziskus rief die Bischöfe dabei zum Beschreiten neuer Wege auf.

Wenn alles so bleibe wie bisher, werde die Berufung der Kirche "unter der Asche der Ängste und der Sorge erstickt, den Status quo zu verteidigen". Drei Wochen lang wollen Bischöfe gemeinsam mit Ordensleuten, VertreterInnen von Indigenen und ExpertInnen über Reformen des kirchlichen Lebens, aber auch über ökologische und soziale Folgen des Raubbaus in der ressourcenreichen Region beraten. Das Treffen steht unter dem Motto "Amazonien – neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie".

 

Die Kirche dürfe sich nicht auf die Erhaltung des Bestehenden beschränken, zitierte der Papst seinen Vorgänger Benedikt XVI. Wörtlich sagte Franziskus bei der Messfeier: "Jesus ist nicht gekommen, die Abendbrise, sondern das Feuer auf die Erde zu bringen." Viele Menschen im Amazonasgebiet trügen schweres Leid und hofften auf den "befreienden Trost des Evangeliums", so der Papst. "Für sie, die jetzt ihr Leben opfern, für jene, die ihr Leben hingegeben haben, mit ihnen gehen wir gemeinsam".

 

Zugleich bekannte Franziskus Verfehlungen bei der Missionierung Südamerikas. Oft sei "die Gabe Gottes nicht angeboten, sondern aufgezwängt worden". Vielfach habe es "Kolonisierung statt Evangelisierung gegeben". Mit Blick auf die Gegenwart wandte sich Franziskus gegen die "Gier neuer Kolonialismen". Das von "zerstörerischen Interessen gelegte Feuer" im Amazonasgebiet sei "nicht das aus dem Evangelium".

 

Innerkirchlich wird es bei der Synode auch um eine Öffnung gegenüber indigenen Traditionen und um neue Formen der Gemeindeleitung in den schwer zugänglichen Gebieten gehen. Dabei steht auch eine Übertragung priesterlicher Aufgaben an Familienväter und neue Ämter für Frauen zur Debatte. Konservative Katholiken befürchten davon eine Preisgabe zentraler Glaubensinhalte.

 

Franziskus appellierte in seiner Predigt an die Bischöfe, sich "in Feinfühligkeit für die Neuheit des Geistes zu entscheiden". Es gehe um "das Gegenteil davon, die Dinge laufen zu lassen".

 

Die inhaltlichen Beratungen beginnen am Montag, 7. Oktober 2019. Unter den mehr als 280 Teilnehmenden sind auch VertreterInnen internationaler Organisationen und ExpertInnen, darunter mehr als 40 Frauen, Klimaforscher sowie der frühere UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Ebenso werden etwa 20 Indigene bei der Synode ihre Interessen darlegen. Aus Österreich nehmen Kardinal Christoph Schönborn und der emeritierte Amazonas-Bischof Erwin Kräutler an den Beratungen teil. Das Stimmrecht für das Schlussdokument liegt allerdings nur bei den 185 sogenannten Synodenvätern, überwiegend Bischöfe.

 

 

Vatikan ermöglicht erstmals Fragen von außen

 

Der Vatikan lässt bei der Amazonien-Synode Fragen auswärtiger Medienschaffender zu, wie das Online-Portal "VaticanNews" am Samstag, 5. Oktober 2019 meldete. JournalistInnen können durch diese erstmalige Vorgangsweise vor den täglich anberaumten Pressekonferenzen und Briefings per Nachrichtendienst "Whatsapp" Fragen an die Gäste auf dem Podium einreichen, die diese dann beantworten können. Wie Bischof Fabio Fabene, Untersekretär der Bischofssynode, bei einer Pressekonferenz erläuterte, findet dieses Verfahren zum ersten Mal Anwendung. Die dazu nötige befristete Fernakkreditierung erteilt der vatikanische Pressesaal. Zu dem Verfahren zugelassen sind ausschließlich Medienschaffende aus den Bereichen Print, Radio und Fernsehen; reine Online-Medien und private Blogs sind ausgeschlossen.

 

Während der Amazonien-Synode von 6. bis 27. Oktober stellen sich, beginnend mit 7. Oktober, im vatikanischen Pressesaal täglich um 13:30 Uhr "ad hoc" ausgewählte Synodengäste den Fragen der akkreditierten JournalistInnen. InteressentInnen für eine Fernakkreditierung müssen ihre Unterlagen mindestens 48 Stunden vor der gewünschten Pressekonferenz einreichen. Sie erhalten anschließend wie die regulär angemeldeten Medienschaffenden Zugang zu den Presseinformationen.

 

Die amtliche Kommunikationsarbeit während der Amazonien-Synode ist erstmals zur Gänze dem vatikanischen Dikasterium für Kommunikation anvertraut; alle sieben ernannten Angehörigen des Kommunikationsteams waren oder sind außerhalb der Synode bei Radio Vatikan beschäftigt.

 

Kathpress

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