Mittwoch 24. April 2024

Bruckners Musik in Bildern: Eröffnung der Ausstellung von Ernestine Tahedl im Linzer Bischofshof

Im Festsaal des Linzer Bischofshofs sind derzeit Werke aus dem Bilderzyklus „Anton Bruckner“ der austro-kanadischen Künstlerin Ernestine Tahedl zu sehen. Am 21. September 2018 wurde die Ausstellung im Beisein der Künstlerin von Bischof Manfred Scheuer feierlich eröffnet.

Die Bilder von Ernestine Tahedl bilden die zweite Ausstellung im umgestalteten Festsaal des Linzer Bischofshofs. Den Auftakt machten im Frühjahr 2017 ausgewählte Werke des inzwischen verstorbenen oberösterreichischen Künstlers Herbert Friedl, die dieser seinem Freund Bischof Scheuer als Leihgaben zur Verfügung stellte. Nun schmücken farbenfrohe Werke von Ernestine Tahedl aus dem Bilderzyklus „Anton Bruckner“ die Wände des Festsaals. Die Bilder zeigen die malerische Umsetzung von Bruckners Messe Nr. 1 in d-Moll, der Symphonie Nr. 4 in Es-Dur, der Motette „Locus iste“, des „Te Deum“ und der Sätze „Misterioso“ und „Finale“ aus der Symphonie Nr. 9 in d-Moll.

 

Im Festsaal des Linzer Bischofshofs kommen Ernestine Tahedls Werke aus dem Zyklus „Anton Bruckner“ hervorragend zur Geltung.
Im Festsaal des Linzer Bischofshofs kommen Ernestine Tahedls Werke aus dem Zyklus „Anton Bruckner“ hervorragend zur Geltung.
Im Festsaal des Linzer Bischofshofs kommen Ernestine Tahedls Werke aus dem Zyklus „Anton Bruckner“ hervorragend zur Geltung.
Im Festsaal des Linzer Bischofshofs kommen Ernestine Tahedls Werke aus dem Zyklus „Anton Bruckner“ hervorragend zur Geltung.

© Diözese Linz / Appenzeller

 

Die 77-jährige aus Ried in der Riedmark stammende Malerin, Grafikerin und Glaskünstlerin, die seit 1963 in Toronto/Kanada lebt, hat sich in diesem Zyklus mit musikalischen Werken von Anton Bruckner auseinandergesetzt. Kuratiert wurde die Ausstellung von Dr. Ferdinand Reisinger. Die Bilder sind Leihgaben des Stifts St. Florian und des Wiener Wirtschaftsprüfers und Steuerberaters Mag. Dr. Alfred Brogyányi.

 

Am 21. September 2018 lud Bischof Manfred Scheuer zur Ausstellungseröffnung in den Linzer Bischofshof. Künstlerin Ernestine Tahedl war aus diesem Anlass extra aus Kanada angereist und hatte mit FreundInnen persönlich beim Aufhängen der Bilder geholfen.

 

Ernestine Tahedl (Mitte) half selbst beim Aufhängen der Bilder.
Künstlerin Ernestine Tahedl beim Ausmessen.
Sichtliche Freude nach dem Aufhängen der Bilder: Künstlerin Ernestine Tahedl

© Diözese Linz / Appenzeller

 

Begleitet wurde sie u. a. von Sohn Lars, für den dies der erste Besuch in Oberösterreich ist, sowie von Verwandten und FreundInnen aus Oberösterreich und Wien. Zur Ausstellungseröffnung gekommen waren Generalvikar DDr. Severin Lederhilger, die Bischofsvikare Wilhelm Vieböck, Dr. Johann Hintermaier und Dr. Adi Trawöger, die LeiterInnen diözesaner Ämter und Einrichtungen, MitarbeiterInnen des Bischöflichen Ordinariats, Leiter des Kunstreferats der Diözese Linz MMMag. Hubert Nitsch, Ausstellungskurator Dr. Ferdinand Reisinger und Leihgeber Mag. Dr. Alfred Brogyányi. Auch Brigitte Friedl, die Witwe von Herbert Friedl, war der Einladung gefolgt. Es war Bischof Scheuers ausdrücklicher Wunsch, bei der Ausstellungseröffnung auch des kürzlich verstorbenen Künstlers und Freundes zu gedenken.

 

Bischof Manfred Scheuer eröffnete die Ausstellung von Ernestine Tahedl.
Gäste der Ausstellungseröffnung im Bischofshof
Julian Gillesberger sorgte für die musikalische Gestaltung.

© Diözese Linz / Appenzeller

 

 

„Bilder zeugen von den Höhen und Tiefen des Lebens“

 

Bischof Manfred Scheuer berichtete bei der Eröffnung, Bilder aus dem Zyklus „Anton Bruckner“, die er in St. Florian vor einiger Zeit gesehen habe, hätten ihn auf Anhieb beeindruckt. Chorherr Ferdinand Reisinger, der mit der Künstlerin freundschaftlich verbunden ist, habe auf seinen Wunsch hin gemeinsam mit dem bischöflichen Referenten Andreas Kaltseis die Ausstellung im Bischofshof organisiert bzw. kuratiert. Bischof Scheuer bezeichnete Kunst als Nahrung der Seele. „Die Bilder von Ernestine Tahedl zeugen in ihrer Spannkraft von der Polarität, von den Höhen und Tiefen des Lebens“, so der Bischof. Scheuer erinnerte an den Bezug Bruckners zum Mariendom und zum „Alten Dom“: Für die Weihe der Votivkapelle im Linzer Mariendom am 29. September 1869 hatte Bruckner die e-Moll-Messe komponiert, von 1855 bis 1868 war er Domorganist im Alten Dom. Der Bischof dankte Künstlerin Ernestine Tahedl und allen, die die Ausstellung im Bischofshof möglich gemacht hatten.

 

Bischof Manfred Scheuer freut sich über die Kunstwerke im Festsaal des Bischofshofs.

Bischof Manfred Scheuer freut sich über die Kunstwerke im Festsaal des Bischofshofs. © Diözese Linz / Appenzeller

 

„Farbfacetten bringen besondere Seite von Bruckner ans Licht“

 

Kurator Dr. Ferdinand Reisinger vom Stift St. Florian zeigte sich in seinen Grußworten erfreut darüber, dass Ernestine Tahedl seit wenigen Jahren wieder Heimat in Oberösterreich gefunden habe. Ihr Vater Heinrich Tahedl habe die Begeisterung für Kunst an sie weitergegeben und sie in die europäische Kunstlandschaft eingeführt. Bereits mit 17 Jahren sei die heute 77-jährige Tahedl nach Kanada ausgereist, wo sie als hochangesehene Malerin, Fotografin, Grafiker und Glaskünstlerin lebe und arbeite. Mit ihrem Vater habe Ernestine Tahedl immer wieder in Österreich ausgestellt, u. a. auf der Schallaburg, in St. Pölten und Wien. Vor drei Jahren seien sich die ehemaligen Nachbarskinder Tahedl und Reisinger in St. Florian wieder begegnet. Daraus sei die Ausstellung der Bilder aus dem Zyklus „Anton Bruckner“ in St. Florian entstanden, die wiederum zur Ausstellung im Bischofshof geführt habe. „Es ist schön, dass Ernestine Tahedl nun auch hier wieder daheim ist“, so Ausstellungskurator Reisinger. Die Künstlerin habe sich nach einer Phase von Naturbildern dem Malen von Bildern zur Musik zugewandt. So habe sie etwa bereits Wagner-Opern, Werke von Schostakowitsch und Stücke aus der Barockmusik ins Bild gebracht. „Ernestine Tahedl taucht ein in die Musik und lässt ihr Empfinden dann nach draußen kommen. Sie bringt auf empfindsame Weise eine besondere Seite von Bruckner ans Licht“, beschrieb Reisinger den Zugang der Künstlerin. Bruckner habe nicht nur das Große geliebt, sondern auch das Kleine gesucht. „Die Farbfacetten in Ernestine Tahedls Bildern machen uns sensibel dafür, vertraute Stücke anders zu hören: weicher und weiblicher“, betonte Reisinger. Wie Bruckner ein Meister der Improvisation an der Orgel gewesen sei, so sei Ernestine Tahedl eine „farbenfreudige Improvisationskünstlerin, die einen Plan hat, aber dennoch einem Bild bei der Entstehung viel freien Raum lässt“, würdigte der Ausstellungskurator die Künstlerin.

 

Kurator Dr. Ferdinand Reisinger.

Ausstellungskurator Dr. Ferdinand Reisinger. © Diözese Linz / Appenzeller

 

Ausdruck der Religiosität von Musiker und Malerin

 

Auch Leihgeber Mag. Dr. Alfred Brogyányi aus Wien brachte seine Freude über die Ausstellung im Linzer Bischofshof zum Ausdruck. Er hat Ernestine Tahedl 1985/86 kennengelernt, weil er Bilder ihres Vaters erwerben wollte, und auch sie bald als Künstlerin schätzen gelernt. Wenn er Tahedls Bilder nun im Festsaal des Bischofshofes sehe, dann sei er tief berührt, so Brogyányi. Der Leihgeber hat zu den in Malerei umgesetzten Werken Bruckners ebenfalls einen persönlichen Bezug, war er doch Sängerknabe und hat das „Locus iste“ sowohl im Sopran als auch im Bass gesungen. Auch im dazugehörigen Bild seien sowohl die helle Klangfarbe des Soprans als auch die dunkle Farbe des Basses zu erkennen. Das Bild zum „Te Deum“ zeuge gleichermaßen von der hohen Religiosität Bruckners und der hohen Religiosität Tahedls, zeigte sich Brogyányi überzeugt. Aus den Bildern des Bruckner-Zyklus ist für den Leihgeber auch das Leiden Jesu Christi ersichtlich.

 

Leihgeber Mag. Dr. Alfred Brogyányi

Leihgeber Mag. Dr. Alfred Brogyányi aus Wien. © Diözese Linz / Appenzeller

 

„Der Festsaal bringt meine Bilder ideal zur Geltung“

 

Ernestine Tahedl selbst hat zur Musik Anton Bruckners eine besondere Beziehung. Oft wanderte sie als Kind mit ihrem Vater von Zirking bei Ried in der Riedmark nach St. Florian, auch um die Musik von Bruckner auf der Brucknerorgel zu hören. Die Künstlerin bei der Ausstellungseröffnung im Bischofshof: „Ich bin dankbar, dass ich erleben kann, wie die Bilder in ihrem Zusammenklang in diesem Raum wirken. Dass auch andere Menschen die Möglichkeit bekommen, dies zu erleben, ist für mich ein Geschenk.“ Der Festsaal sei in seinen Proportionen ideal und bringe die Bilder wunderbar zur Geltung, so die Künstlerin begeistert. Nach ihrem Lieblingswerk von Anton Bruckner gefragt, meint sie: „Welches Stück ich höre, hängt ganz von meiner inneren Verfassung ab. Und ich höre Bruckners Werke jedes Mal neu und anders.“

 

Künstlerin Ernestine Tahedl und Bischof Manfred Scheuer

Ernestine Tahedl und Bischof Manfred Scheuer vor dem Gemälde zu Bruckners Messe Nr. 1 d-Moll. 

© Diözese Linz / Appenzeller

 

Die Künstlerin

 

Ernestine Tahedl ist Malerin, Grafikerin und Glaskünstlerin. In Ried in der Riedmark geboren, studierte sie von 1955 bis 1961 an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Von 1961 bis 1963 Zusammenarbeit mit ihrem Vater Prof. Heinrich Tahedl bei der künstlerischen Gestaltung von Glasfenstern. Seit 1963 lebt sie in Kanada und arbeitet in ihrem Atelier in der Nähe von Toronto. Ihre Werke befinden sich im Besitz von öffentlichen und privaten Sammlungen bzw. Galerien in Kanada, den Vereinigten Staaten, Frankreich, Österreich, der Schweiz, Japan und Kroatien. Sie gestaltete zahlreiche öffentliche und private Aufträge für Glasfenster, unter anderem für die Expo 1967 in Montreal, Kanada. In letzter Zeit auch Ausstellungen in ihrer Heimat, z. B. im Stift St. Florian. 2016 wurde ihr das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen.

 

Website von Ernestine Tahedl

 

Künstlerin Ernestine Tahedl bei der Ausstellungseröffnung im Linzer Bischofshof.

Ernestine Tahedl. © Diözese Linz / Appenzeller

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