Samstag 20. April 2024

"Klösterreich" setzt auf Internationalität

26 Mitglieder gehören aktuell dem Verein "Klösterreich" an. Neben 21 heimischen Klöstern hat die kirchliche Tourismusinitiative, die sich dem Motto "Kultur – Begegnung – Glaube" verschrieben hat, auch fünf internationale Aushängeschilder.

Außerhalb von Österreich gehören die Abtei Waldsassen (Deutschland), die Erzabtei Pannonhalma (Ungarn), das Stift Raigern (Rajhrad) sowie das Kloster Zeliv (Selau) in Tschechien und das Kloster Disentis (Schweiz) dazu. Die beiden letzten Klöster sind 2018 neu zu "Klösterreich" hinzugestoßen und eine große Bereicherung, wie Sr. Michaela Pfeiffer-Vogl, Präsidentin von "Klösterreich", betont.

 

Das Kloster Disentis im Schweizer Kanton Graubünden ist das älteste Benediktinerkloster nördlich der Alpen. Sein Ursprung reicht in das Jahr 614 zurück. Dementsprechend beherbergt auch das Klostermuseum Schätze aus 1.400 Jahren. Im Umfeld iroschottischer Wandermönche kam Anfang des 7. Jahrhunderts der der fränkische Einsiedler Sigisbert in die damals unbewohnte Gegend und errichtete zuerst eine Einsiedelei und schließlich das Kloster. Seither lebten im Kloster durchgehend Benediktinermönche. Heute zählt die Klostergemeinschaft 28 Mönche. (Infos: www.kloster-disentis.ch)

 

 

Ein Kloster als Gefängnis

 

Das tschechische Kloster Zeliv (Seelau) blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Gegründet 1139 als Benediktinerkloster zogen schon nach zehn Jahren Prämonstratenser ein. Während der Hussitenkriege wurde das Stift zweimal überfallen, ausgeraubt und abgebrannt. Die barocke Blüte des Klosters wurde wiederum durch einen Brand im Jahre 1712 unterbrochen. Im Zweiten Weltkrieg mussten mehrere Gebäude für eine deutsche Mittelschule und die deutschen Luftwaffe freigegeben werden. Nach dem Krieg zog die russische Armee ein.

 

1950 wurde das Kloster von den Kommunisten liquidiert. Das Stift wurde in ein Gefängnis umgewandelt, wo in den Jahren 1951 bis 1954 verschiedene Bischöfe und Priester interniert waren, unter anderem der spätere Kardinal Frantisek Tomasek und Bischof Karel Otcenasek. Im Jahre 1956 wurde das Kloster in eine Heilanstalt für Alkoholiker und in eine psychiatrische Klinik umgewandelt. 1991 haben die Prämonstratenser schließlich die Gebäude des Klosters zurückerhalten und konnten dieses seither neu beleben. (Infos: www.zeliv.eu)

 

 

Nur zwei Mönche blieben übrig

 

Eine ähnliche jüngere Vergangenheit hat auch das Kloster Raigern. Es ist das älteste Kloster in Mähren und eines der drei Benediktinerklöster in der Tschechischen Republik, das die Reformen Kaiser Josefs II. überlebt hat. Das Kloster wurde 1950 von den Kommunisten aufgelassen, die Klostergebäude wurden von der Armee genutzt. Beim Fall des Kommunismus gab es nur mehr zwei Mönche der ursprünglichen Mönchsgemeinschaft von Raigern, dennoch begannen die Benediktiner im Juli 1997 das stark in Mitleidenschaft gekommene Kloster wieder zu beleben.

 

Mit Hilfe deutscher und österreichischer Benediktinerklöster konnten Teile des Klosters und das Pfarrhaus von anfangs drei Mönchen wieder instandgesetzt werden. Das Ziel dieser kleinen Ordensgemeinschaft war, die Kontinuität des Benediktinerordens in Raigern wieder herzustellen, die Abtei zu beleben und das zerstörte Gebäude als Kulturdenkmal zu restaurieren. Heutzutage haben die Benediktiner in Raigern bereits neun Mitbrüder.

 

Von den instandgesetzten Klostergebäuden befindet sich im Konventgebäude eine historische Bibliothek mit 65.000 Büchern, die auch für Ausstellungen des Museums für Literatur in Mähren dient. In der Prälatur wurde Raum für die Bibliothek und eine Sammlung moderner Kunst geschaffen. Die Klostertaverne wurde ebenfalls wieder hergestellt. Der größte Teil der Prälaturräume trägt jedoch immer noch Spuren, die an den Aufenthalt der Armee erinnern und wartet noch auf seine Reparatur. (Infos: www.rajhrad.cz/benediktini/)

 

 

Bayerische Abtei Waldsassen

 

Bereits seit 2013 gehört auch die deutsche Zisterzienserinnen-Abtei Waldsassen dem Verein "Klösterreich" an. Die weltberühmte Stiftsbibliothek der Abtei gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Oberpfalz und liegt in der ostbayerischen Diözese Regensburg. Neben der Stiftsbibliothek ist vor allem die Stiftsbasilika einen Besuch wert. Die Abtei Waldsassen wurde 1133 als erste der fünf bayerischen Zisterzienserabteien des Stifters Markgraf Diepold III. (1075 -1146) gegründet.

 

Die Zisterzienserinnen von Waldsassen haben mit der Eröffnung des Gästehauses St. Joseph "den Grundstein für eine neue Ära der Gastfreundschaft gelegt", wie es in einer Aussendung von "Klösterreich" heißt. Sie führen weiters u.a. eine Mädchenrealschule, die von mehr als 420 Schülerinnen besucht wird, ein Kultur- und Begegnungszentrum sowie eine Paramentenstickerei mit Kerzenwerkstatt. (Infos: www.abtei-waldsassen.de)

 

 

Kloster auf dem "Heiligen Berg"

 

Schon viele Jahre gehört auch die ungarische Erzabtei Pannonhalma "Klösterreich" an. Pannonhalma ist ein zentraler Ort des kirchlichen und geistlichen Lebens in Ungarn. Die seit mehr als 1.000 Jahren (Gründung 996) bestehende und nach dem Heiligen Martin von Tours (316-397) benannte Abtei, in der heute rund 50 Benediktiner leben und arbeiten, ist neben der Domstadt Esztergom das wichtigste spirituelle Zentrum des Landes.

 

Die Klostergemeinschaft ist Trägerin eines Gymnasiums mit 230 Schülern samt Internat sowie eines Seniorenheims für pflegebedürftige Geistlichen. Zum Kloster gehören seit eh und je auch mehrere Wirtschafts- und Produktionsstätten. Seit einigen Jahren wurden auch die touristischen Angebote ausgebaut. Derzeit wird ein Hotel errichtet, das 2020 eröffnet werden soll. Mit etwa 300.000 Bänden, darunter wertvolle Handschriften und alte Drucke, beherbergt die Abtei eine der größten Benediktinerbibliotheken der Welt.

 

Die Benediktinermönche von Pannonhalma betrachten ihr Kloster auf dem "Heiligen Berg" als ein Kommunikationszentrum, in dem alle Menschen mit ihren eigenen Lebenswegen, Einstellungen und Geschichten willkommen sind, wie es von Seiten des Klosters heißt. (Infos: http://bences.hu/lang/de/)

 

Erzabtei Pannonhalma

Erzabtei Pannonhalma. © Hirling Balint / Erzabtei Pannonhalma

 

"Klösterreich"-Mitglieder in Österreich sind die Stifte Altenburg, Geras, Göttweig, Heiligenkreuz, Herzogenburg, Klosterneuburg, Lilienfeld, Melk, Seitenstetten, Zwettl, Lambach, Kremsmünster, Schlägl, St. Florian sowie die Marienschwestern vom Karmel Linz; weiters die Stifte Admont, Rein, St. Lambrecht, St. Paul im Lavanttal, das Kloster Wernberg und das Stift Stams.

 

Infos: www.kloesterreich.at

 

Kathpress

Zukunftsweg
Seelsorgeteam Einführung

Seelsorgeteam Einführung im Dekanat Pettenbach

"Ja wir machen das! Wir gehen diesen Weg gemeinsam"

Zu Pfingsten wird durch alle Pfarren gepilgert.

Dekanat Schörfling unterwegs auf dem Zukunftsweg

Wichtige Etappen in der Vorbereitung zur Pfarrgründung sind im Gange.
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

Fachbereich Kommunikation
Herrenstraße 19
Postfach 251
4021 Linz
TEL: 0732 / 7610 - 1170
FAX: 0732 / 7610 - 1175

www.dioezese-linz.at
post@dioezese-linz.at
https://www.dioezese-linz.at/
Darstellung: