Donnerstag 28. März 2024

Alois Schwarz wird neuer Bischof von St. Pölten

Papst Franziskus hat den derzeitigen Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt, Alois Schwarz, zum künftigen Diözesanbischof von St. Pölten ernannt. Das hat der Heilige Stuhl am 17. Mai 2018 zu Mittag bekanntgegeben.

Gleichzeitig nahm der Papst den altersbedingten Rücktritt des 77-jährigen St. Pöltner Bischofs Klaus Küng an, wie der Vatikan mitteilte.

 

Er freue sich auf ein "Miteinander in der Diözese St. Pölten, dass wir gemeinsam die Zeichen der Zeit wahrnehmen und die Freude des Evangeliums spürbar wird", sagte Bischof Schwarz in einer ersten Stellungnahme. Er empfinde es als besondere Fügung, dass seine Ernennung kurz vor dem Pfingstfest erfolge: "Dies lässt mich auf das Wirken des Heiligen Geistes vertrauen."

 

Bis zur feierlichen Amtsübernahme, deren Datum noch nicht bekannt ist, führ Bischof Klaus Küng die Agenden der Diözese weiterhin; Schwarz bleibt bis dahin Diözesanadministrator in der Diözese Gurk-Klagenfurt.

 

Seiner bisherigen Diözese gegenüber, "die mich mit der religiösen Kultur und der Glaubenskraft der Menschen reich beschenkt hat", bekundete Schwarz seinen Dank. Der gebürtige Niederösterreicher fühle sich – wie der Bischof versicherte – den Menschen in Kärnten und auch dem Land sehr verbunden, "sie sind mir zur Heimat geworden". Dies habe es ihm "nicht leicht gemacht, den Auftrag und die großen Erwartungen des Heiligen Vaters anzunehmen". Doch getragen im Gebet werde er sich auf seine neue Aufgabe einlassen, sagte Schwarz, der bei seiner Fahrt von Kärnten nach St. Pölten am Donnerstag eine kurze Zwischenstation zum Gebet im Marienheiligtum von Mariazell einlegte.

 

"Ich begrüße die Entscheidung von Papst Franziskus und heiße Bischof Alois in der Diözese St. Pölten herzlich willkommen", erklärte der bisherige Ortsbischof Klaus Küng zum anstehenden Wechsel. Der 77-Jährige, der seit seinem altersbedingten Rücktrittsangebot beim Papst "nunc pro tunc" ("jetzt für später") bis zur Nachfolgeregelung im Amt blieb, freue sich, "die Leitung der Diözese in jüngere Hände legen zu können", teilte Küng mit.

 

 

Bischof Schwarz: Evangelisierung und lebensnahe Seelsorge stärken

 

Die Diözese St. Pölten hat ausgezeichnete Voraussetzungen für das Hauptanliegen des neuen Bischofs im westlichen Niederösterreich: "Es geht um Evangelisierung und eine lebensnahe Pastoral in den zahlreichen Hoffnungsorten des Lebens, unseren Pfarren." Das betonte Bischof Alois Schwarz am Donnerstag, 17. Mai 2018 in der niederösterreichischen Landeshauptstadt bei der ersten Pressekonferenz nach seiner Ernennung zum Bischof von St. Pölten. Begrüßt wurde Schwarz von Bischof Klaus Küng, der 14 Jahre lang die Geschicke der Diözese geleitet hatte und seinem Nachfolger vor allem Gelassenheit und Vertrauen wünschte. Der Zeitpunkt der Amtsübergabe werde in den nächsten Tagen fixiert und Anfang Sommer sein, so die beiden Bischöfe.

 

Bischof Alois Schwarz und Bischof Klaus Küng

Bischof Alois Schwarz und Bischof Klaus Küng. © Kathpress / Henning Klingen

 

Evangelisierung in ihrer ganzen Breite müsse immer zuerst vom konkreten Leben ausgehen. Es gehe darum, als Christ so zu leben, dass die Leute nach dem tieferen Grund dafür fragen, und erst dann solle man vom Glauben reden, so Schwarz. Eine besondere Bedeutung misst der Bischof dabei nach wie vor einem dichten Pfarrnetz zu. Pfarren seien "Hoffnungsorte des Lebens", und die Pfarrkirchen gerade am Land die "letzten Nahversorger für die Seele". Er wolle an dieser engmaschigen Basisstruktur so wie schon als Bischof in Kärnten jetzt auch in der Diözese St. Pölten festhalten und gleichzeitig "experimentierfreudig" sein, so Schwarz. Er verwies auf eine bewährte Faustregel: "Ein Priester sollte maximal für 3.000 Gläubige oder drei Pfarren zuständig sein." Für alles, was darüber hinausgehe, brauche es Unterstützung, in welcher Form auch immer.

 

Bischof Alois Schwarz bei der Pressekonferenz zu seiner Ernennung zum Bischof von St. Pölten. © Kathpress / Henning Klingen

 

Die gegenwärtige gesellschaftliche Säkularisierung bewertete der Bischof eher als Chance denn als Bedrohung, "wenn wir mit Leidenschaft für Gott die Vielfalt des Lebens wahrnehmen". Er wünsche sich dabei eine Kirche, "in der sich die Menschen in ihrer Würde angenommen wissen". Gleichzeitig müsse die Kirche mit ihrer christlichen Botschaft die "Menschen in den Strömungen der Moderne davor bewahren, dass sie sich selbst schaden und zerstören". Religion und Kultur sollten weiterhin ineinander gehen, "wenn das gelingt, geben wir den Menschen eine innere Kraft", so Schwarz.

 

Die Diözese St. Pölten bringe für all das sehr gute Voraussetzungen mit, wie der wöchentliche Blick in die diözesane Zeitung "kirche bunt" belege, so Schwarz. Und besonders freue er sich auf die Stifte und Klöster in dieser Diözese, weil sie "geistliche Zentren und Leuchttürme der Gastfreundschaft und Beherbergung" sind.

 

 

Lebenslauf von Alois Schwarz

 

Alois Schwarz wurde am 14. Juni 1952 in Hollenthon (NÖ) geboren, als Sohn der Landwirte Alois und Ernestine Schwarz. Von 1958 bis 1962 besuchte er die Volksschule in Hollenthon, danach von 1962 bis 1970 das Humanistisches Gymnasium und Internat im Knabenseminar der Erzdiözese Wien in Sachsenbrunn. Nach der Matura trat Schwarz in das Wiener Priesterseminar ein und studierte an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien.

 

Am 29. Juni 1976 empfing Schwarz die Priesterweihe durch Kardinal Franz König. Anschließend war er bis 1978 als Kaplan in der Pfarre Gloggnitz tätig. Von 1978 bis 1984 war Schwarz Assistent am Institut für Pastoraltheologie und Kerygmatik in Wien und Lehrbeauftragter für Homiletik, parallel dazu bis 1983 Studienpräfekt im Wiener Priesterseminar. 1981 promovierte er zum Doktor der Theologie.

 

Von 1983 bis 1992 war Alois Schwarz Pfarrer in Krumbach, seit 1986 zusätzlich Provisor für die Pfarre Bad Schönau. Am 1. September 1987 wurde er Leiter des Pastoralamtes der Erzdiözese Wien. 1988 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Kaplan Seiner Heiligkeit (Monsignore). 1990 folgte die Ernennung zum Kanonikus des Metropolitan- und Domkapitels zu St. Stephan in Wien. Seit 1993 war Schwarz Vorsitzender der Österreichischen Pastoral- und Seelsorgeamtsleiter, seit 1994 Vorsitzender der Pastoralkommission Österreichs und des Österreichischen Pastoralinstitutes.

 

Am 26. Dezember 1996 wurde Alois Schwarz von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof der Erzdiözese Wien und Titularbischof von Mathara in Numidien ernannt. Am 22. Februar 1997, dem Fest Kathedra Petri, empfing er von Erzbischof Christoph Schönborn im Stephansdom die Bischofsweihe. Der Wahlspruch von Bischof Alois Schwarz ist "Et verbum caro factum est" (dt. "Und das Wort ist Fleisch geworden", Joh. 1,14). Kardinal Schönborn bestellte ihn gleichzeitig zum Bischofsvikar für die Priesterbegleitung und -fortbildung und für die Pastoral der geistlichen Berufe in der Erzdiözese Wien und ein halbes Jahr später zum Bischofsvikar für das Vikariat Unter dem Wienerwald.

 

In der Österreichischen Bischofskonferenz übernahm Weihbischof Schwarz das Referat für den Geweihten Dienst (Priester, Priesterräte, Ständige Diakone, Priesterfortbildung) sowie das Referat für die Pastoralkommission Österreichs (PKÖ). Weiters ist Bischof Schwarz als Referatsbischof zuständig für die Themen Wirtschaft, Soziales, Umwelt und Landwirtschaft sowie für Kirche und Sport. Er ist auch Mitglied der Finanzkommission der Österreichischen Bischofskonferenz.

 

Am 22. Mai 2001 erfolgte die Ernennung zum 65. Bischof der Diözese Gurk als Nachfolger von Bischof Egon Kapellari, am 23. Juni die Amtsübernahme als Bischof der Diözese Gurk in Beisein von Nuntius Donato Squicciarini. Papst Franziskus ernannte Bischof Dr. Alois Schwarz am 17. Mai 2018 zum Nachfolger von Bischof Klaus Küng. Mit der feierlichen Amtseinführung wird Bischof Alois Schwarz der 18. Bischof der Diözese St. Pölten.

 

Bischof Alois Schwarz

Bischof Alois Schwarz. © Kathpress / Henning Klingen

 

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