Donnerstag 28. März 2024

Vom Kirchen-Outsider zum Diakon

Christian Bachinger arbeitet für das Möbelhaus XXX-Lutz. In seinen „wilden“ Jahren hatte er mit der Kirche wenig am Hut. Heute ist er Diakon.

Autogrammkarten und bunte Kunstwerke verzieren Christian Bachingers Büro in der XXX-Lutz-Zentrale in Wels. Der vierfache Familienvater gestaltet mit seiner Abteilung die Verkaufsräume des Konzerns von Schweden über Österreich bis Kroatien. Sein Ausgleich ist die Malerei und seit 2013 seine Tätigkeit als ehrenamtlicher Diakon in der Pfarre Marchtrenk. Als Bachingers ArbeitskollegInnen von seiner Weihe erfuhren, wurde er flugs zum „XXX-Lutz-Diakon“.

 

Diakon Christian Bachinger in seinem Büro in der XXX-Lutz-Zentrale Wels.

Diakon Christian Bachinger in seinem Büro in der XXX-Lutz-Zentrale Wels. © Diözese Linz/Appenzeller

 

Wie kamen Sie auf die Idee, Diakon zu werden?

 

Bachinger: Es hat mich nicht der Blitz getroffen. Der Prozess war langwierig und zog sich über 20 Jahre. Eines Tages fragte mich meine Frau: „Warum wirst du nicht Diakon?“ Der Gedanke ließ mich nicht mehr los.

 

Sie bezeichnten sich in früheren Jahren als jemand, der der Kirche fernsteht.

 

Bachinger: Ja, um nicht zu sagen: Ich war völlig abwesend. Meine Frau kommt aus Neapel. Durch sie lernte ich die Kirche Italiens kennen und schätzen. Dazu kamen bereichernde Begegnungen mit den Franziskanern von Assisi. Wir fahren auch jetzt noch zwei- bis dreimal im Jahr dorthin.

 

Dann dürfte Ihre Berufung für Ihre Herkunfts­familie eine Überraschung gewesen sein.

 

Bachinger: Meine Eltern und meine Geschwister haben nicht damit gerechnet. Sie waren sehr erstaunt. Für meine Frau und meine Kinder war das Ganze eher zu erwarten. Schon vorher haben wir viel in der Pfarre gemacht. Mein Jüngster unterstützt mich auch heute noch bei Taufen als Ministrant.

 

Sie arbeiten in einem großen Konzern, bei dem Umsatz und Gewinn im Vordergrund stehen. Wie wurde Ihre Weihe zum Diakon aufgenommen?

 

Bachinger: In der Zeit meiner Ausbildung habe ich nur die unmittelbaren KollegInnen ins Vertrauen gezogen. Nach der Weihe veröffentlichte mein Vorgesetzter – voller Stolz, aber ohne mein Wissen – ein Foto mit Text in der Firmenzeitung. Plötzlich wussten 21.000 MitarbeiterInnen, dass ich Diakon bin. Das war schon lustig. Seitdem werde ich immer wieder wegen Taufen oder Hochzeiten angefragt. Außerhalb der Pfarre glauben viele, dass ich so etwas wie ein Pfarrer bin. Ich kläre dann auf. Das Weiheamt fasziniert die meisten, besonders wenn sie erfahren, dass ich verheiratet bin und Kinder habe.

 

Ihr Büro vermittelt den Eindruck: Hier arbeitet ein kreativer Mensch. Sind Sie das?

 

Bachinger: Ich suche gerne unkonventionelle Lösungen und habe eine Menge Ideen. Kunst und Christentum gehören für mich zusammen. Die Bildsprache der Bibel passt zur Kunst. Als Diakon setze ich meine Bilder oft bei Jugendgruppen oder Predigten ein.

 

Was machen Sie noch als Diakon in der Pfarre?

 

Bachinger: Ich bin im Pfarrgemeinderat, halte Wort­-Gottes-Feiern im Altenheim, helfe bei der Feier und Gestaltung der Liturgie, führe Gespräche, traue und taufe. Wir haben in Marchtrenk ein tolles Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen, da macht die Mitarbeit viel Spaß. Im Schnitt investiere ich drei bis sechs Stunden pro Woche, da unsere Kinder noch zur Schule gehen.

 

Würden Sie sich wieder weihen lassen?

 

Bachinger: Unbedingt! Ich bereue keinen Tag.

 

Dieses Interview erschien in der November-Ausgabe 2017 des „informiert“, der MitarbeiterInnen-Zeitung der Diözese. Es führte Maria Appenzeller.

 

Broschüre: Diakon werden

 

In diesen Tagen erscheint eine Broschüre zum Amt des Diakons.

www.dioezese-linz.at/diakone

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