Dienstag 23. April 2024

„Ich wollte einfach mehr wissen“

Helena Stockinger ist Jungwissenschaftlerin und Assistenz-Professorin an der KU Linz. Für ihre Dissertation zum Umgang von Wiener Kindergärten mit religiöser Differenz erhielt sie den Roland-Atefie-Preis 2016 und weitere Auszeichnungen.

Helena Stockinger, Ass.Prof.in Mag.a phil. Mag.a rer.nat MMMag.a theol. Dr.in theol., ist Assistenz-Professorin am Institut für Katechetik, Religionspädagogik und Pädagogik an der Katholischen Privat-Universität Linz (KU). Der Roland Atefie-Preis ist eine Auszeichnung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften für JungwissenschaftlerInnen. Die Publikation ihrer Dissertation wird vom Fonds Wissenschaftlicher Förderung finanziert. Sie erscheint im Waxmann Verlag.

 

Jungwissenschaftlerin Helena Stockinger ist Assistenz-Professorin an der KU Linz.

In ihrer Freizeit schnuppert die 31-jährige Helena Stockinger gern das Flair von Wien, wandert oder fährt Rad mit Familie, Freundinnen und Freunden. © Sandra Trimmel

 

Zum Inhalt: Wie gehen Wiener Kindergärten mit religiöser Differenz um?
 
Helena Stockinger: Die Studie bezieht sich auf einen Kindergarten in katholischer und einen Kindergarten in islamischer Trägerschaft. Die Studie ist daher nicht repräsentativ, sondern ein Blick in diese zwei Kindergärten. Bei beiden war die Leitung religiöser Vielfalt gegenüber sehr positiv gestimmt. Es zeigte sich aber die Tendenz, dass in beiden die Religion der Trägerschaft vorherrscht. Kinder anderer Religionen können mitmachen oder auch nicht.

 

Warum ein Kindergarten in islamischer Trägerschaft?

 

Helena Stockinger: Das war mir aus forschungsethischen Gründen wichtig. Und ich wollte eine Bildungseinrichtung einer Religions­gemeinschaft kennenlernen, in der ich nicht aufgewachsen bin.

 

Wie erklären Sie sich den Erfolg? Zusätzlich zum Roland-Atefie-Preis erhielten Sie den Dissertationspreis der Katholisch-Theologischen Fakultät Wien sowie den Erwin-Wenzl-Anerkennungspreis in Oberösterreich.
 
Helena Stockinger: Ich glaube, der Umgang mit religiöser Vielfalt und religiösen Themen ist momentan ein brisantes Thema.


Sie besuchten die damalige Bildungs­anstalt für Kindergartenpädagogik (BAKIP) der Kreuzschwestern in Linz. Wollten Sie Kindergartenpädagogin werden?

 

Helena Stockinger: Eigentlich nicht. Ich wusste, dass ich etwas Soziales machen will, und hielt diese Schule für eine gute Grundlage. Mit der Studienauswahl später tat ich mir schwer. Mathematik, Theologie – ich überlegte hin und her. Erst im Sommer vor Studienbeginn entschied ich mich für das Lehramt Katholische Religion, Psychologie und Philosophie.

 

Um Religionslehrerin zu werden?

 

Helena Stockinger: Ja, genau. Meine Mutter war lange Zeit Volks­schul­lehrerin. Ich saß schon in der Schule, als ich nicht schulpflichtig war. Die Schule habe ich als positiven Ort erlebt. Während des ersten Studienjahres merkte ich, dass ich mehr wissen wollte. Zur Vertiefung nahm ich die Diplomstudien dazu.

 

Wie kamen Sie auf den Kindergarten zurück?

 

Helena Stockinger: Ich unterrichtete an einer BAKIP in Wien sechs Jahre Religion, während ich parallel dazu an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems für Fort- und Weiter­bildung im elementarpädagogischen Bereich tätig war. In dieser Zeit stellte ich fest, dass religiöse Vielfalt im Kindergarten ein Brennpunkthema ist, es aber kaum Literatur dazu gibt.

 

Sie besuchen neuerdings einen Universitäts­­­lehrgang zu Supervision, Coaching und Organisations­ent­wicklung. Wohin soll es noch gehen?

 

Helena Stockinger: Für die Arbeit mit Studierenden ist diese Ausbildung eine Bereicherung. Außerdem möchte ich später auch Supervision und Organisationsentwicklung anbieten. Die Kombination aus Forschung und Kontakt zu Menschen ist mir wichtig.

 

 

Publikation: Helena Stockinger: Umgang mit religiöser Differenz im Kindergarten. Eine ethnographische Studie an Einrichtungen in katholischer und islamischer Trägerschaft. Waxmann 2017

 

 

Das Interview führte Maria Appenzeller. Es erschien im "informiert", der MitarbeiterInnen-Zeitung der Diözese Linz, Ausgabe 6/2017.

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