Stift Engelszell bekommt Verstärkung aus Frankreich
Mit P. Bony erhöht sich die Zahl der Mönche in Engelszell auf fünf (drei Patres und zwei Brüder), wie die heimischen Ordensgemeinschaften mitteilten. Schon bald soll zu dieser Gemeinschaft aber ein weiterer Mönch aus Oelenberg hinzustoßen. Bony wurde 1938 in Dijon (Frankreich) geboren; er trat 1961 in Oelenberg/Frankreich in den Orden ein, wo er 1967 die Ewige Profess ablegte und wurde 1972 zum Priester geweiht.
Der neue Superior P. Hubert Bony. © Stift Engelszell
Die Gemeinschaft der Trappisten ging aus dem Zisterzienserorden hervor und ist nach ihrer Gründung im französischen Kloster La Trappe benannt. Rund 100 Männerklöster mit 2.100 Mönchen sowie auch 70 Klöster mit 1.800 Nonnen zählt der Orden weltweit, wobei das einzige heimische Trappistenkloster das an der oberösterreichischen Donau unterhalb von Passau gelegene Stift Engelszell im Ort Engelhartszell ist.
Seit 1925 bewohnen aus dem elsässischen Oelenberg stammende Trappisten die leerstehenden Klostergebäude von Stift Engelszell, in denen von 1293 bis 1786 Zisterzienser gelebt hatten. 1931 wurde das Kloster zur Abtei erhoben, 1939 jedoch vom Nationalsozialismus enteignet, vier Mönche starben im Konzentrationslager. 1945 kehrten die Mönche zurück und führten das Pflegeheim weiter, das im Kloster in den Kriegsjahren eingerichtet worden war, später ein modernes Gebäude nahe dem Kloster erhielt und heute von der Caritas geführt wird.
Der Grundbesitz, in der Regel die wirtschaftliche Basis von Klöstern, ist im Falle des Stiftes Engelszell sehr bescheiden. Ein Gutteil der Einnahmen kommt daher aus der Gebäudevermietung und dem Tourismus mit Klosterladen. Neben der traditionellen Likörproduktion ist die in der Amtszeit von Abt Hauseder neu errichtete kleine Brauerei für die Wirtschaft des Klosters bedeutend. Das Trappistenbier entwickelte sich in kurzer Zeit zu einem gefragten Exportschlager.
Infos: www.ordensgemeinschaften.at