Freitag 29. März 2024

Holocaust-Gedenken der Freunde von Yad Vashem

Zum 72. Jahrestag der Befreiung der Überlebenden von Auschwitz luden die Österreichischen Freunde von Yad Vashem zur alljährlichen Gedenkstunde am 30. Jänner 2017 in das Alte Linzer Rathaus.

Unter den zahlreichen Gästen konnten auch Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer und Bischof em. Dr. Maximilian Aichern sowie Ungarns Botschaftssekretär Dr. Gergö Szilágyi, die Präsidentin des OLG, Mag.a Katharina Lehmayer und der Rektor der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz Mag. Franz Keplinger begrüßt werden.

 

Holocaust-Gedenken der Freunde von Yad Vashem

Unter den Gästen der Gedenkfeier waren auch Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer und Bischof em. Dr. Maximilian Aichern. © Freunde von Yad Vashem

 

Höhepunkt der Veranstaltung war eine szenische Lesung aus den Tagebuchaufzeichnungen der holländischen Jüdin Etty Hillesum, die 1943 in Auschwitz ermordet worden war. Der Linzer Bürgermeister MMag. Klaus Luger erhielt an diesem Abend die höchste Auszeichnung der Österreichischen Freunde von Yad Vashem.

 

Zu Beginn der Gedenkstunde verlas Generalsekretärin Ulrike Schustern Grußworte und Gedanken des bekannten Historikers und Zeitgeschichte-Kommentators Dr. Hugo Portisch, der seine Teilnahme aus familiären Gründen absagen musste. In seinem Schreiben wies er darauf hin, dass ein neues Virus der Polarisierung in unsere Alltagswelt eindringe. Mehr und mehr Menschen entdeckten das digitale Dunkel als versteckte Schießscharten, um Abrechnung zu halten. Allzu oft seien unsere sogenannten „sozialen Netze“ unter einen zivilisatorischen Mindeststandard gefallen. Umso wichtiger sei es, in den Fluss der Zeit immer wieder Steine der Erinnerung zu setzen.

 

Vor 110 BesucherInnen nahm Vorsitzender Günther Schuster den Internationalen Holocaust-Gedenktag zum Anlass, ein Klima des gegenseitigen Respekts und der Achtung zu fordern. Der Gedenktag sei eine Mahnung an alle Kräfte der Gesellschaft, die Folgen totalitärer Machenschaften frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern. Er hob auch die gute Zusammenarbeit mit dem Linzer Bürgermeister MMag. Klaus Luger hervor, der den Freundeskreis seit fast zehn Jahren in vielerlei Hinsicht unterstütze und sich aktiv für dessen Anliegen engagiere. Als Dank dafür überreichte Günther Schuster dem überraschten Bürgermeister den „Award of Excellence“ der Österreichischen Freunde von Yad Vashem.

 

Bürgermeister Klaus Luger wurde von den Freunden von Yad Vashem der „Award of Excellence“ verliehen.

Bürgermeister Klaus Luger wurde von den Freunden von Yad Vashem der „Award of Excellence“ verliehen. © Freunde von Yad Vashem

 

Bürgermeister MMag. Klaus Luger ging in seinen Worten zuerst auf die Zeit des entstehenden Nationalsozialismus ein. Die faschistischen Bewegungen der 1920er und 1930er Jahre wären nicht vorstellbar gewesen ohne die Massenarbeitslosigkeit und Verelendung breiter Teile der Bevölkerung. Man müsse vorsichtig sein mit historischen Vergleichen, aber auch heute wären Zukunftsängste spürbar. Es gebe erneut eine Tendenz zur Verrohung der politischen Kultur, indem Andersdenkende pauschal verdächtigt würden. Aus vielen politischen Ecken komme auch wieder Antisemitismus, der mit Kritik an Israel eine andere Möglichkeit biete, artikuliert zu werden. Wenn es eine Lehre aus den 1920ern und 1930ern gebe, dann jene, dass das Gespräch und der politische Dialog nicht abreißen dürfen.

 

Tiefen Eindruck hinterließ die von Dr. Johannes Neuhauser erarbeitete und inszenierte szenische Lesung aus den Tagebüchern der Jüdin Etty Hillesum. Die Beschreibung ihrer Deportation nach Auschwitz und der detaillierten Wahrnehmungen in ihrem Umfeld gaben einen Einblick in die damalige Schreckensherrschaft. Das Publikum war tief berührt von der dramatischen Darstellung der SchauspielerInnen Bettina Buchholz, Katharina Wawrik, Georg Bonn und Erich Josef Langwiesner.

 

Szenische Lesung aus den Tagebüchern der Jüdin Etty Hillesum

Beeindruckende szenische Lesung aus den Tagebüchern der Jüdin Etty Hillesum. © Freunde von Yad Vashem

 

Musikalisch umrahmt wurde die Gedenkstunde von zwei berührenden Liedern, vorgetragen von Lucia Karning (Gesang) und Simon Raab (Piano).

 

Georg Schuster / Österreichische Freunde von Yad Vashem

Zukunftsweg
Brücken bauen

Pionier und Pfarre in Umsetzung 2 kooperieren

Regionale Schwerpunktsetzung, Kooperation und zeitgemäße Impulse, unter diese Stichworte kann man ein pastorales...

Öffentlichkeitsarbeit

Öffentlichkeitsarbeit im Dekanat

Mit Blick auf die Neuorganisation der Pfarren kamen zum jüngsten Dekanatsrat auch die Website- und Pfarrblatt-Teams.
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

Fachbereich Kommunikation
Herrenstraße 19
Postfach 251
4021 Linz
TEL: 0732 / 7610 - 1170
FAX: 0732 / 7610 - 1175

www.dioezese-linz.at
post@dioezese-linz.at
https://www.dioezese-linz.at/
Darstellung: