Freitag 29. März 2024

Katholische Frauenbewegung Österreich: Klimaschutz-Appell an Bundesregierung

Der Klimawandel fordert Landwirtschaft, KonsumentInnen und Politik. Die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö) und die ARGE Österreichische Bäurinnen fordern mehr Klimaschutz-Maßnahmen.

Zum Weltlandfrauentag am 15. Oktober und zum Welternährungstag am 16. Oktober 2016 melden sich die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö) und die ARGE Österreichische Bäurinnen zu Wort. Sie fordern die österreichische Bundesregierung auf, einen Stufenplan zur Reduktion von Treibhausgasemissionen durch nationale Maßnahmen vorzulegen sowie den Beitrag Österreichs zur internationalen Klimafinanzierung zu erhöhen. Die Bereitstellung von Mitteln zur Anpassung an den Klimawandel und zur Stärkung kleinbäuerlicher Betriebe sowie agrarökologischer Landwirtschaft soll auf nationaler und internationaler Ebene vorangetrieben werden.

 

Klimawandelt fordert Landwirtschaft und KonsumentInnen

 

„Landwirtschaft und KonsumentInnen sind wesentliche AkteurInnen im Kampf um den Klimaschutz“, erklärt die Oberösterreicherin und kfbö-Vorsitzende Veronika Pernsteiner in ein Aussendung am 13. Oktober 2016. Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann: „Die Folgen des Klimawandels gehen in erster Linie auf Kosten von Landfrauen und Bäuerinnen weltweit, weil sie vielerorts primär für die Ernährungssicherung zuständig sind und Wege suchen müssen, entstehende Defizite in der Lebensmittelproduktion auszugleichen.“ Im Sinne einer Reduktion von Treibhausgasen plädieren Pernsteiner und Schwarzmann für den weiteren Ausbau biologischer, klein strukturierter Landwirtschaft und fordern KonsumentInnen dazu auf, saisonale, regionale und biologische Produkte zu bevorzugen, Lebensmittelverschwendung bzw. Wegwerfverhalten zu vermeiden sowie auf bewussten Fleischkonsum  zu achten.

 

Die Oberösterreicherin und Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs: Veronika Pernsteiner

Die Oberösterreicherin Veronika Pernsteiner ist Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreich. © Sabine Kneidinger

 

Klimaschutz beginnt beim Essen

 

„Beim Klimawandel geht es um das Leben und den Lebensraum unserer Enkelkinder“, so die Präsidentin der Arbeitsgemeinschaft Österreichische Bäuerinnen, Andrea Schwarzmann: „Was täglich auf den Teller kommt, beeinflusst maßgeblich das Klima“. Das thematisieren die Bäuerinnen auch bei ihren Aktionstagen, die von Orts- bis Bundesebene reichen und in die zahlreiche Schulen und Großküchen österreichweit eingebunden sind. Schwarzmann betont die doppelte Betroffenheit von Bäuerinnen und Bauern: „Bäuerinnen und Bauern arbeiten zunehmend als KlimaschützerInnen, indem sie umweltgerecht wirtschaften. Sie werden gleichzeitig aber auch immer mehr zu Opfern des Klimawandels. Nicht nur in den Ländern des Südens, auch hierzulande sind die Auswirkungen des Klimawandels zunehmend in der Landwirtschaft spürbar“.

 

Treibhausgase verringern durch umweltgerechtes Wirtschaften

 

Durch umweltgerechtes Wirtschaften sei es österreichischen Bäuerinnen und Bauern gelungen, in den vergangenen 26 Jahren die Treibhausgasemission durch die Landwirtschaft um 17 Prozent zu reduzieren, während im selben Zeitraum im Verkehrsbereich eine Steigerung um 61 Prozent zu verzeichnen sei, so Schwarzmann. Studien zeigen, dass mittels biologischer Anbauweise im Bereich von Lebensmitteln 10 bis 35 Prozent der entstehenden Treibhausgase eingespart werden können. Global ist die Landwirtschaft derzeit mit etwa 22 Prozent, in der EU mit 9 Prozent und in Österreich mit 8,8 Prozent an den Treibhausgas-Emissionen beteiligt. Österreich weist im EU-Vergleich relativ geringe Emissionen bei der Rindfleisch- und Milchproduktion aus, was EU-Studien zufolge am hohen Selbstversorgungsgrad bei Futtermitteln und dem hohen Grasanteil liegt. Allerdings liegt Österreich beim Fleischverzehr an der Spitze der EU-Länder.

 

Was wir essen, ist nicht egal. Landwirtschaft und KonsumentInnen sind wesentliche AkteurInnen im Kampf um den Klimaschutz. © dieraecherin/morguefile.com

 

Massive Auswirkungen in Tropen und Subtropen

 

Die globalen Auswirkungen des Klimawandels werden vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten spürbar, dort, „wo jene Menschen leben, die am wenigsten zur Verursachung des Klimawandels beigetragen haben“, so die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs, Veronika Pernsteiner. Alarmierende Nachrichten erreichten die Katholische Frauenbewegung im Frühjahr diesen Jahres etwa aus dem Süden der philippinischen Insel Mindanao. Eine verheerende Dürre ließ eine humanitäre Katastrophe befürchten: „Eine unserer Partnerorganisationen in der Region, die Don-Bosco-Stiftung, bat um Hilfe, weil die Bevölkerung vom Hunger bedroht ist. Nach zwei Dürren sind mehr als 80 Prozent der Reisfelder und mehr als 90 Prozent der Bananenstauden zerstört, auch robustere Pflanzen wie Kokospalmen, Mangobäume, Kaffee oder Kautschuk sind betroffen.“ In der Stiftung, die ein Kompetenzzentrum für biologische und biodynamische Landwirtschaft in der Provinz Cotabato betreibt, geht man davon aus, dass künftig in Mindanao nicht mehr zweimal, sondern nur noch einmal jährlich geerntet werden kann.

 

Ernte-Einbußen bei Grundnahrungsmitteln

 

„In den Ländern des Südens betrifft der Klimawandel zuerst die Frauen, die großteils für die Ernährungssicherung und damit das Überleben ihrer Familien zuständig sind“, so Pernsteiner. Wie in Mindanao sind auch anderswo Projekte der kfb – insgesamt sind es mehr als 100 in Asien, Lateinamerika und Afrika – davon berührt, wenn Frauen, die als biologisch wirtschaftende Kleinbäuerinnen und Genossenschafterinnen gestärkt werden sollen, ihrer Grundlagen beraubt werden: erhöhte Temperaturen – in Mindanao im April diesen Jahres um die 51 Grad Celsius –, geringere Niederschläge, eine damit einhergehende Erhöhung der Ausbreitung von Schädlingen und Krankheiten sowie die Zunahme von Bränden machen eine effiziente Bearbeitung von Land unmöglich. Preissteigerungen bei Grundnahrungsmitteln aufgrund des geringeren Angebots an Agrargütern sind eine weitere Folge. Zwischen 1980 und 2008 hat der Klimawandel bei wichtigen Grundnahrungsmitteln global bei bereits zu Ernteeinbußen von drei bis fünf Prozent geführt.

 

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Warteschlange vor einer überregionalen Essensausgabe während einer Dürreperiode. © morguefile/AmyFisherLittle


Plädoyer für klimafreundlichen Ernährungsstil

 

Im Vorfeld von Landfrauen- und Welternährungstag, am Bäuerinnen-Aktionstag am 14. Oktober, werden in Österreich Kinder in den ersten Volksschulklassen von mehr als 1900 Bäuerinnen landesweit besucht und über einen klimafreundlichen Ernährungsstil informiert: „Es wird um die Vorteile regionaler und saisonaler Produkte gehen, und generell um einen respektvollen Umgang mit Lebensmitteln“, so Bundesbäuerin Schwarzmann. Insgesamt  werden bei dieser Aktion 45.000 Kinder erreicht werden.

 

Quelle: Katholische Frauenbewegung Österreich

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