Donnerstag 28. März 2024

Rouen: Mehr als 1.600 Menschen bei Trauerfeier für ermordeten Priester

Kathedrale von Rouen

Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen haben am 2. August 2016 mehr als 1.600 Menschen im nordfranzösischen Rouen des ermordeten Priesters Jacques Hamel gedacht. Besonders bewegend: die Worte der Schwester und der Nichte von Jacques Hamel.

Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen haben am Dienstag, 2. August 2016 mehr als 1.600 Menschen im nordfranzösischen Rouen des ermordeten Priesters Jacques Hamel gedacht. An der öffentlichen Trauerfeier in der Kathedrale Notre-Dame nahmen unter anderen Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve, der Präsident des Verfassungsgerichts Laurent Fabius, Vertreter anderer Religionsgemeinschaften, zahlreiche Geistliche sowie Angehörige des Ermordeten teil.

In bewegenden Ansprachen wandten sich die Schwester und eine Nichte Hamels an die Trauergemeinde. Sie erinnere sich, dass ihr Bruder sich während des Algerienkriegs entschieden habe, als einfacher Soldat zu dienen, obwohl ihm der Offiziersgrad angeboten worden sei, so die Schwester Roselyne Hamel. Diesen habe er abgelehnt, da er keine Anweisung zum Töten habe geben wollen. "Er war mein Bruder. Er war unser aller Bruder", so die Schwester.

Die Nichte Hamels, Jessica Delporte, blickte zurück auf den Anschlag auf die Redaktion des Satiremagazins "Charlie Hebdo". Damals habe sie Gott um Toleranz und Einsicht gebeten. Beides wolle sie sich auch nun bewahren. "Wie du wähle ich den Respekt. Wie du wähle ich die Liebe", betonte sie. "Ich liebe dich Onkel, wir werden dich vermissen."

Der Erzbischof von Rouen, Dominique Lebrun, verurteilte jegliche Gewalt. Es könne nicht sein, dass Morde nötig sein, um einander zu Gerechtigkeit und Liebe zu bekehren, betonte er. Überall auf der Welt gebe es zu viele gewaltsame Tode - im Nahen Osten, in Afrika, in Amerika. "Das ist genug", so Lebrun. An die Katholiken in Frankreich gewandt betonte er: "Wir sind verletzt, bestürzt aber nicht zerstört." Zugleich begrüßte er die "Worte und Gesten unserer muslimischen Freunde", die zeigten, dass sie Gewalt ablehnten.

 


Gebetsaufruf von Erzbischof Lackner


Anlässlich der Beerdigung des Geistlichen hat am Dienstag auch der Salzburger Erzbischof Franz Lackner zum Gebet aufgerufen. Wörtlich sagte der Erzbischof in einer Stellungnahme: "Heute wird Jacques Hamel in der Kathedrale von Rouen beerdigt. Ich rufe auf, an diesem Tag dem todbringenden Hass Liebe und gewaltlosen Widerstand entgegenzusetzen. Es macht so unfassbar betroffen, wenn in Herzen junger Menschen Lebensverachtung Platz greift. Beten wir! Bitten wir Gott, auf dass dieses sinnlose Morden, ausgerechnet in seinem Namen, ein Ende nehme."



Beisetzung im engsten Familienkreis


Der schlichte Holzsarg Jacques Hamels war mit vier weißen Kerzen umstellt, die während des Gottesdienstes entzündet wurden. Anschließend wurde der Sarg mit einem weißen Priestergewand und einer roten Stola bedeckt. Ein Holzkreuz hinter dem Sarg wurde ebenfalls mit einer weiteren Stola geschmückt. Dies solle daran erinnern, dass der Tod Hamels dem Christi ähnlich sei, der zu Unrecht verurteilt und getötet wurde, hieß es.

Die ersten Bankreihen in der Kathedrale waren für rund 150 Jugendliche aus dem Erzbistum Rouen reserviert, die gemeinsam mit Lebrun zum Weltjugendtag in Krakau gereist waren. Der Erzbischof hatte diesen vorzeitig verlassen, um nach dem Attentat in seiner Diözese vor Ort zu sein.

Zahlreiche weitere Menschen verfolgten den Gottesdienst, an dem auch der Bischofskonferenz-Vorsitzende und Erzbischof von Marseille, Georges Pontier, teilnahm, auf einer Großleinwand vor der Kathedrale.

Die Beisetzung Hamels sollte im Anschluss an die Trauerfeier im engsten Familienkreis stattfinden. Der genaue Ort des Begräbnisses wurde im Vorfeld nicht bekanntgegeben.

Der 85-jährige Geistliche Jacques Hamel war am Dienstag vergangener Woche bei einem Überfall zweier Islamisten auf seine Kirche im nordfranzösischen Saint-Etienne-du-Rouvray brutal mit einem Messer ermordet worden. Die Angreifer wurden kurz darauf von der Polizei erschossen. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) beanspruchte die Tat für sich.

 

Kathpress
 

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