Mittwoch 24. April 2024

Weltelterntag – Kinder sind keine App

2012 wurde von den Vereinten Nationen der 1. Juni als Weltelterntag ausgerufen, um Müttern und Vätern auf der ganzen Welt Respekt auszusprechen. Diesen Tag nahm das „ElternTelefon“ der Diözese Linz zum Anlass, um auf die aktuellen Herausforderungen von Eltern aufmerksam zu machen.

Rund 20.000 Gespräche pro Jahr führt die Telefonseelsorge. Mindestens 1 Mal täglich geht es dabei um Anliegen von Eltern. Die Anliegen sind dabei vielschichtig und reichen von der verzweifelten Mutter von zwei Söhnen, die von den Streitereien der Kinder völlig entnervt ist und einfach „mal Dampf ablassen will“ bis zum geschiedenen Vater, der seine Tochter nur mehr am Wochenende sehen kann und sehr darunter leidet.

 

Beim ElternTelefon zeigt sich, dass in schwierigen Situationen und Krisen ein Gespräch schon sehr viel weiterhilft. Denn es gibt Tage, an denen Eltern einfach nicht mehr weiter wissen, sich alleine gelassen fühlen und jemanden zum Reden brauchen. Die Anrufenden können ohne Angst vor Bewertungen oder Konsequenzen, ohne das Gefühl, versagt zu haben, und ohne Scham mit einer neutralen Person über ihre Erziehungsschwierigkeiten, Sorgen, Ängste, Nöte sprechen.

 

„Individuelle Eltern haben individuelle Kinder, die wiederum individuell herausfordernd sind. Am ElternTelefon wird daher gemeinsam nach gangbaren, situationsangemessenen Lösungen in kleinen Schritten gesucht. Eltern werden bei Bedarf ermutigt, passende Unterstützungsangebote in Anspruch zu nehmen und mit Adressen von Hilfs-/Beratungseinrichtungen versorgt“, so Mag.a Barbara Lanzerstorfer-Holzner, Projektleiterin des ElternTelefons.

 

Die MitarbeiterInnen des ElternTelefons bieten den anrufenden Eltern auf diese Weise Entlastung und Unterstützung. Sie versuchen, die Kompetenzen und Ressourcen der anrufenden Eltern zu stärken, damit diese herausfordernde Lebensphasen entsprechend bewältigen können. Auch Eltern dürfen Probleme, Sorgen und Ängste haben; ärgerlich, traurig oder wütend sein. Das ist ganz normal - Erziehung ist eben kein Kinderspiel. Sich dann Hilfe zu holen, ist keine Schande, sondern ein Zeichen von Verantwortungsbewusstsein.

 

(v.l.n.r.) Mag.a Barbara Lanzerstorfer-Holzner, Projektleiterin ElternTelefon – Notruf 142; Dr.in Martina Leibovici-Mühlberger M.Sc., Gynäkologin, Psychotherapeutin, Autorin; Mag.a Silvia Breitwieser, Leiterin TelefonSeelsorge OÖ – Notruf 142

© Diözese Linz/Kraml

 

Dr. Prof. Martina Leibovici-Mühlberger, Autorin des Buches „Wenn die Tyrannenkinder erwachsen werden“, sieht die Eltern immer mehr gefordert. Das Erziehungsziel, Kinder fit für das Leben zu machen, ist immer schwieriger zu erfüllen. „Eltern haben längst verlernt, wirkliche Bedürfnisse von Wünschen zu unterscheiden und mutieren unter dem Druck des Gesellschaftsideals lieber gleich zu Steigbügelhaltern ihrer Kinder, statt ihrer Führungsverantwortung in liebevoll beständiger und konsequenter Weise nachzukommen - denn der erhobene Zeigefinger gegen Spaß verderbende Eltern ist schnell bei der Hand. Wer Grenzen zu setzen trachtet, gerät fälschlicherweise rasch unter den Verdacht autoritär zu sein und wer will sich das schon leisten“ so Leibovici-Mühlberger.

 

Mag.a Silvia Breitwieser, Leiterin der TelefonSeelsorge OÖ, unterstrich am Weltelterntag das grundsätzliche Anliegen des ElternTelefons: „es geht darum Bewusstsein zu schaffen und die Menschen in ihren oft schwierigen Situationen zu unterstützen.“ Eltern sollen ermutigt werden, erstens das zu tun, was für sie und ihre Kinder gut ist, zweitens sich auf das Abenteuer Kind einzulassen und einen guten gemeinsamen Erziehungsweg zu finden und sich drittens in schwierigen Zeiten Hilfe zu holen.

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