Montag 13. Mai 2024

Fronleichnam in Rom, Köln und München: Hungernde und Flüchtlinge im Fokus

Papst Franziskus

Aufrüttelnde Worte fanden bei den Festgottesdiensten zu Fronleichnam am 26. Mai 2016 Papst Franziskus in Rom, Kardinal Woelki in Köln und Kardinal Marx in München. 

Papst zu Fronleichnam: Hungernden zu essen geben

 

Mit Tausenden Gläubigen hat Papst Franziskus am Donnerstagabend einen Festgottesdienst zu Fronleichnam gefeiert. In seiner Predigt vor der römischen Lateranbasilika rief er die Katholiken auf, "den vielen Menschen von heute zu essen zu geben" und das eigene Leben als Zeichen der Liebe Christi für die Welt zu teilen. Traditionell findet nach der Fronleichnamsmesse eine Prozession durch Roms Straßen zur Basilika Santa Maria Maggiore statt. Dabei wird eine Monstranz mit der geweihten Hostie mitgeführt. Der Glaube an die Gegenwart Christi in dem gewandelten Brot ist der Gegenstand des Festes.

Franziskus bezog sich in seiner Predigt auf das biblische Wunder der Brotvermehrung. Jesus habe von den Jüngern verlangt, dass sie "das wenige, was sie hatten, zur Verfügung stellten". Das Speisungswunder ziele nicht darauf ab, den Hunger eines Tages zu stillen. Es gehe vielmehr um ein Zeichen, "was Christus für die Rettung der ganzen Menschheit vollbringen will, indem er sein Fleisch und sein Blut hingibt", so der Papst.

Ähnlich seien Christen nach dem Vorbild Jesu aufgerufen, ihr Leben zu teilen. "Wie viele Mütter, wie viele Väter haben zusammen mit dem täglichen Brot, das auf dem Tisch des Hauses geschnitten wurde, ihr Herz gebrochen und aufgeteilt, um die Kinder wachsen und sich gut entwickeln zu lassen", sagte Franziskus. "Wie viele Christen haben als verantwortungsbewusste Bürger ihr Leben gebrochen und geteilt, um die Würde aller zu verteidigen, besonders die der Ärmsten, der an den Rand Gedrängen und der Diskriminierten." Die Kraft dafür fänden Gläubige in der Eucharistie, in der sich die "Macht der Liebe" Christi mitteile, so der Papst.

 

 

 

Woelki: "Wer Menschen im Mittelmeer ertrinken lässt, lässt Gott ertrinken"


Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat am Fronleichnamsfest eindringlich mehr Einsatz für Flüchtlinge angemahnt. Beim Gottesdienst am Donnerstag auf dem Roncalliplatz neben dem Kölner Dom diente ein sieben Meter langes Flüchtlingsboot aus Malta als Altar. "Wer Menschen im Mittelmeer ertrinken lässt, lässt Gott ertrinken - jeden Tag, tausendfach", sagte der Erzbischof. "Wer Menschen in Lagern zu Tode quält, quält Gott zu Tode - tausend und abertausendfach." Der Altar sei immer ein Symbol für Christus, so Woelki. Er selber sei mitten "in diesem Boot, das Menschen, junge und alte, Frauen und Kinder, über das Mittelmeer schleuste".

Der Kölner Kardinal erinnerte an die Aktion 23.000 Glockenschläge, mit der die Erzdiözese Köln vor knapp einem Jahr der Männer, Frauen und Kinder gedachte, die seit dem Jahr 2000 auf ihrer Flucht über das Mittelmeer umkamen. "Hunderte Tote sind seitdem dazugekommen, Ertrunkene und Ermordete, deren Hoffnungen, deren Schmerz, deren Träume, deren Trauer, deren Angehörige und deren Lebensgeschichten Gott allein kennt", sagte Woelki.

Woelki rief dazu auf, über die Erhabenheit der goldenen Monstranz nicht die Augen davor zu verschließen, worum es zu Fronleichnam eigentlich gehe. In der Gestalt des Brotes werde der gekreuzigte Jesus durch die Straße getragen, der in den Armen, den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, den unheilbar Kranken, den traumatisierten Kindern aus Bürgerkriegsregionen, ihren verzweifelten Müttern und den verschleppten Vätern gegenwärtig sei. "Ihr Schrei nach Gerechtigkeit, ihr Schrei nach Würde und Frieden ist Gottes Schrei", so der Kardinal. Nach dem Gottesdienst zogen Tausende Gottesdienstbesucher in einer Prozession durch die Kölner Innenstadt.



Marx: Missbrauch der Religion nicht nur im Islam


Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat die Katholiken am Fronleichnamstag zur Selbstkritik aufgerufen. Wenn es um den Missbrauch der Religion gehe, sollten sie nicht nur auf den Islam schauen, sondern auch auf sich selber, sagte Marx am Donnerstag vor rund 5.000 Gläubigen bei der Festmesse auf dem Münchner Marienplatz. Auch Christen hätten Gott für wirtschaftliche und politische Interessen benutzt, das habe viele Menschen das Leben gekostet. Deshalb müssten Katholiken und Protestanten 2017 beim Gedenken an 500 Jahre Reformation einander vergeben und bekennen, dass sie Schuld auf sich geladen hätten.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz rief in seiner Predigt in Erinnerung, dass der Kult im Zentrum des christlichen Glaubens stehe. Dies bedeute, dass das Handeln Gottes allem menschlichen Handeln vorausgehe. "Wir können Glaube und Religion nicht machen, sondern uns nur öffnen für die Initiative Gottes, die er durch Jesus von Nazareth in diese Welt hineingebracht hat", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Dessen barmherziges Antlitz gelte es in die Gesellschaft hineinzutragen, ohne Gegenleistungen zu erwarten.

 

Kathpress

 

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