Regionaltreffen mit Bischof Scheuer in Leonding: Licht-Zeichen für mehr Menschlichkeit
Brennende Kerzen werden aus der Kirche hinausgetragen und auf dem Stadtplatz aufgestellt. Damit wird auf eine anonyme Postwurfsendung reagiert, die auf aggressive Weise Stimmung gegen ein geplantes Heim für AsylwerberInnen in Leonding macht. Auf dem Flugblatt findet sich neben Pauschalverurteilungen („Vergewaltigungen, Raub, Gewalt, Hepatitis C, Tuberkulose, Krätze“) auch ein Aufruf zum „Kerzenprotest“: Der anonyme Absender rät den BürgerInnen, ihren Unmut gegen AsylwerberInnen zu zeigen, indem sie jeden Abend eine Kerze ins Fenster stellen.
Licht als Willkommens-Zeichen
Diesem Aufruf soll morgen beim ersten der neun Regionaltreffen mit Bischof Manfred Scheuer in der Pfarre Leonding-St. Michael bewusst ein Licht-Zeichen entgegengesetzt werden. Den Abschluss des Treffens mit Bischof Scheuer mit Haupt- und Ehrenamtlichen aus den Dekanaten Linz-Nord, Linz-Mitte und Traun bildet ein gemeinsamer Gottesdienst u 19.30 Uhr in der Pfarrkirche Leonding-St. Michael. Am Ende dieses Gottesdienstes werden alle Anwesenden eingeladen, Kerzen zu entzünden. Diese Kerzen werden dann auf den Stadtplatz hinausgetragen.
Veronika Kitzmüller, Pfarrassistentin von Linz-St. Magdalena, erklärt stellvertretend für die kirchlichen OrganisatorInnen, warum dieses Zeichen gesetzt wird: „Wir wollen mit brennenden Kerzen aus der Kirche hinausgehen und diese für Frieden, gegen Hass und für mehr Menschlichkeit anzünden. Uns empört, dass in dem schrecklichen Flugblatt ein schönes Zeichen zweckentfremdet wird. Eine Kerze ins Fenster stellen, heißt von alters her: ‚Schau her, Wanderer, im Dunkeln und in der Kälte – hier bist du willkommen, tritt ein!‘ Für uns Christen ist die brennende Kerze auch ein Zeichen für Jesus Christus, der das Licht für die Welt ist. In diesem Bewusstsein wollen wir dieses Licht-Zeichen setzen.“
© Pfarre Leonding-St. Michael