Verleihung von akademischen Graden an der KU Linz
Rektor Franz Gruber beschrieb in seiner Eröffnungsrede die universitäre Bildung und Ausbildung als Befähigung, in den traditionsreichen Disziplinen der Theologie, Philosophie und Kunstwissenschaft die großen Texte, Diskurse, Bild- und Architekturproduktionen Europas und anderer Kontinente zu lesen, verstehen, interpretieren, bewerten und für unsere Gegenwart fruchtbar machen zu können. Die AbsolventInnen seien „lebendige Datenträger des Intellekts“, die nicht nur gelernt haben vergangene und gegenwärtige Kunst- und Denkrichtungen zu verstehen oder den christlichen Glauben vernünftig weiterzugeben, sondern wie sie Geltungsansprüche auf ihre Gründe durchschauen und in den Suchbewegungen der Menschen heute die Herausforderungen für morgen erkennen können.
Promotor Professor Michael Rosenberger reflektierte anhand der drei an der Katholischen Privat-Universität Linz gelehrten Disziplinen das Werk „Via Dolorosa“ der Künstlerin Deborah Sengl aus theologischer, philosophischer und kunstwissenschaftlicher Sicht. Die zehnte Kreuzwegdarstellung "Jesus wird seiner Kleider beraubt", aus kritischer Perspektive oft als blasphemisch bezeichnet, zeigt eine farbige Legehenne im Zentrum des Bildes. Sie nimmt den Platz Christi ein und symbolisiert das Tierleid in der Nahrungsmittelproduktion moderner Industrienationen. Je nach Zeit und Gesellschaftsform fand die Inkulturation des Kreuzweges in der Kunst verschiedenste Darstellungsformen. Während sich aus philosophischer Sicht etwa die Frage stellt, ob menschliches Leid mit dem eines Tieres analog gesetzt werden kann, kann die Theologie zum Nachdenken über den Begriff des Erlösungshandeln Gottes anregen.
In seinen Grußworten bezeichnete Bischof Manfred Scheuer Studierende der KU Linz als Denker im Resonanzraum von Gegenwart und menschlicher Existenz. Sie zeichnen sich durch kreatives Vordenken und das Erschließen von neuen Möglichkeiten aus und halten an der Aufgabe des Vor-, Mit- und Nachdenkens fest. Die Universität verhelfe zu Orientierungswissen, basierend auf dem Wahrheits-, Freiheits- und Heilsbezug der drei Disziplinen Theologie, Philosophie und Kunstwissenschaft.
Jakob Foissner beschrieb in seiner abschließenden Rede des Kandidaten die Ausbildung an der Katholischen Privat-Universität Linz sowohl als großartig als auch fordernd. Die Studierenden werden gebildet und haben gelernt zu denken, Argumente zu prüfen und zu reflektieren. Die Verleihung eines akademischen Grades mache AbsolventInnen oft auch eingebildet, es sei die damit einhergehende Herausforderung, trotz des erlangten Titels nicht im Denken stehenzubleiben, nicht auf Einbildung zu vertrauen, sondern weiterzulernen.
Die AbsolventInnen und ihre akademischen Grade
Doktorat der Theologie (Dr. theol.):
- Mag. theol. Andreas Bayer
Magisterium der Theologie (Mag. theol.):
- Dr.in med. Veronika Gschöpf
- Sandra Mörixbauer
- Stephanie Steininger
Magisterium der Religionspädagogik (Mag. rel. päd.):
- Markus Aichelburg Bacc. rel. paed.
- Sigrid Etzlsdorfer
- Jakob Foissner Bacc. rel. paed.
- Mag.a art. Gertraud Maria Stockinger-Pichler BA
Bakkalaureat der Religionspädagogik (Bacc. rel. päd.):
- Peter Karl Engelhardt
- Reinhard Fischer
Master of Arts (MA):
- Elisabeth Sophie Asanger BA
- Bernadette Maria Kerschbaummayr BA
Bachelor of Arts (BA):
- Margarete Bachinger
- Peter Hager
- Mag. theol. Helmut Höftberger
- Verena Ritzberger
Stehend von li.: Bernadette Kerschbaummayr MA, Reinhard Fischer Bacc.rel.paed., Verena Ritzberger BA, Mag.a Dr.in Veronika Gschöpf, Elisabeth Asanger MA, Mag. Jakob Foissner, Mag.a Gertraud Stockinger-Pichler, Mag. Markus Aichelburg, Mag.a Sigrid Etzlsdorfer, Mag.a Sandra Mörixbauer, Margarete Bachinger BA, Mag.a Stephanie Steininger, Peter Hager BA, Mag. Helmut Höftberger BA, Dr. Petrus A. Bayer und Peter Engelhardt Bacc.rel.paed.. Sitzend von li: Studiendekan Univ.-Prof. Dr. Christoph Niemand, Magnus Cancellarius Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer, Rektor Univ.-Prof. Dr. Franz Gruber, Abt Prälat Mag. Martin Felhofer OPraem und Promotor Univ.-Prof. Dr. Michael Rosenberger. (c) KU Linz/Eder
Hermine Eder / Katholische Privat-Universität Linz