NS-Urteil gegen Linzer Priester Johann Gruber aufgehoben
Der oberösterreichische Priester und Pädagoge Johann Gruber wurde 1938 in Linz als Leiter der Katholischen Blindenanstalt von der Gestapo verhaftet, von der NS-Justiz wegen politischer sowie angeblicher sittlicher Vergehen verurteilt. Im Konzentrationslager Gusen wurde er 1944 zu Tode gefoltert. Erst im Jänner 2016 wurde er vom Gericht vollständig rehabilitiert. Über diesen Fall informieren Kirchenvertreter in einer Pressekonferenz am kommenden Montag, 1. Februar, um 10 Uhr im "OÖ Presseclub" in Linz, wie es in einer Ankündigung der Diözese Linz heißt.
Zu Wort kommen der Historiker und Gruber-Biograf Helmut Wagner, Christoph Freudenthaler von der "Plattform Johann Gruber" und Rechtsanwalt Wolfgang Moringer.
"Papa Gruber" habe im KZ viel Gutes getan und sei von ehemaligen Mithäftlingen sogar zur Seligsprechung vorgeschlagen worden. Dennoch galt er auch nach seinem Tod mit dem möglichen Makel des Sittlichkeitstäters behaftet. Der politische Teil des NS-Urteils war bereits 1999 vom Landesgericht Linz aufgehoben worden. Mit Urteil vom 7. Jänner 2016 hob nun das Landesgericht für Strafsachen in Wien das NS-Gerichtsurteil auch hinsichtlich des Sittlichkeitsdeliktes auf; es sei politisch motiviert gewesen.
Ostansicht Lgar Gusen 1. © Verein Plattform Johann Gruber