Lachen verboten?
Der Volksmund weiß es, die Medizin bestätigt es: Lachen ist gesund und wirkt sich positiv auf die seelische und körperliche Gesundheit aus. So kann Schmerzempfinden durch einige Minuten Lachen reduziert werden, sogar das Immunsystem wird angeregt. Wieso sind Lachen und Humor dann in den Religionen so selten willkommen gewesen?
Dieser Vortrag begab sich auf Spurensuche in den Weltreligionen und versuchte zu erklären, weshalb das Lachen in allen Religionen als verpönt bzw. verflucht galt und es sich nicht ziemt zu lachen, welchen Unterschied es macht, ob frivol gelacht oder gelächelt wird und welche Traditionen und Brauchtümer sich entwickelt haben, um trotzdem der Fröhlichkeit und dem Lachen im Kirchenjahr Raum zu geben.
Die Professorin, Publizistin, Seminarleiterin und Autorin Katharina Ceming zeigte darüber hinaus aber auf, dass es immer wieder großartige Pioniere der Lebensfreude gab, welche die Bedeutung des Lachens für den spirituellen Weg erkannten und förderten. "Indem er über sich selbst lacht, schafft es der Mensch Abstand zu sich zu nehmen und innerliche Verkrampftheit aufzulösen", so Ceming.
Neben Schmerz, Würde, Asketismus und „humorlosem Mönchstum“ findet sich der unkonventionelle „Heilige Narr“ in allen Religionen – Humor ist also durchaus in allen Weltreligionen zu finden! Denn für ein gutes Leben ist Humor unverzichtbar und mit einem lachenden Gesicht lebt sich Religion leichter als mit einem verbitterten.
Katharina Ceming zu Gast im Bildungshaus Schloss Puchberg. © Bildungshaus Schloss Puchberg / Mader
Christine Mader / Bildungshaus Schloss Puchberg