Papst ruft neue Bischöfe zur Begegnung mit Kirchenfernen auf
In seiner frei gehaltenen Ansprache rief er dazu auf, verstärkt auf jene zuzugehen, die den Glauben oder die Beziehung zur Kirche verloren haben. Franziskus legte den Bischöfen ans Herz, niemals empört oder skandalisiert zu sein über "schmerzhafte Erfahrungen" oder Desillusionierungen, die diese Menschen gemacht hätten.
Bischöfe sollten nach den Worten von Papst Franziskus kein "Herumgerede über Schwache und Verlorene" von sich geben. Sie müssten "Zeugen des auferstandenen Christus" sein, auch wenn dies in einer scheinbar mit sich selbst zufriedenen Welt, die endgültige Fragen unterdrücke, nicht leicht sei, sagte der Papst am Donnerstag vor den neuen Bischöfen im Vatikan.
Zugleich ermahnte Franziskus die neuen Bischöfe dazu, sich nicht vor ihren Gläubigen abzuschotten. Sie dürften nicht auf Begegnungen mit ihnen verzichten. Kein Bereich im Leben dieser Menschen dürfe ihnen fremd bleiben, forderte der Papst. Die Bischöfe müssten sich davor hüten, die vielfältigen und einzelnen Realitäten unter den Gläubigen zu übersehen.
Dabei erwähnte der Papst auch das aktuelle Flüchtlingsproblem. Viele seien "erschreckt und beunruhigt" über dieses Phänomen. Im Kontext der Globalisierung komme es zu Reaktionen, "dass nahe zueinander kommt, was fern ist, und dass voneinander getrennt wird, was nahe ist".
Franziskus äußerte sich vor rund 130 neuen Bischöfen, die in den vergangenen Monaten ernannt wurden und in Rom an einem vatikanischen Einführungsseminar teilnehmen.