Freitag 29. März 2024

Papst: Wiederverheiratete nicht wie Exkommunizierte behandeln

Papst Franziskus

Wiederverheiratete Geschiedene sind nach den Worten von Papst Franziskus "durchaus nicht exkommuniziert und werden absolut nicht so behandelt". 

In seiner Generalaudienz am Mittwoch, 5. August 2015 im Vatikan pochte der Papst auf einen offenen und verständnisvollen Umgang mit ihnen in den Gemeinden. In der Vergangenheit hätten schon seine Vorgänger das Bewusstsein dafür geschärft, dass wiederverheiratete Geschiedene immer Teil der Kirche bleiben. Diese Haltung müsse in den Gemeinden nun vertieft werden. Franziskus bezeichnete es als besonders wichtig, dass sie an der Messfeier teilnehmen.

Den ihnen nach kirchlichem Recht verbotenen Sakramentenempfang wie Eucharistie und Beichte sprach er aber nicht an. Über eine mögliche Zulassung wird derzeit in der katholischen Kirche intensiv diskutiert. Die Kirche wisse gut, dass die Zweitehe der Lehre von den Sakramenten widerspreche, hob der Papst hervor. Sie müsse die Menschen aber mit mütterlichem Herzen betrachten, "das immer um das Wohl und die Rettung des Einzelnen bemüht ist".

Franziskus mahnte eine differenzierte Sicht auf die Wiederverheirateten an. So sei etwa zu unterscheiden zwischen demjenigen, der die Trennung erleide, und dem, der sie verursacht habe. Wenn aus der Zweitehe Kinder zudem hervorgehen, trägt die Kirche aus Franziskus' Sicht eine besondere Verantwortung. "Wie könnten wir diesen Eltern zusprechen, alles zu tun, um ihre Kinder christlich zu erziehen, indem sie ihnen das Beispiel eines überzeugten und praktizierten Glaubens geben, wenn wir sie im Gemeindeleben auf Distanz halten?", so Franziskus.

Wichtig sei, dass die Kinder die Kirche als liebende Mutter erlebten, die immer offen für die Begegnung bleibe. Wichtig sei die besondere Sorge für die Kinder auch deshalb, da sie an Trennungen ihrer Eltern oft am meisten leiden würden.

Die erste Mittwochs-Generalaudienz des Papstes nach der Sommerpause war aufgrund der großen Hitze vom Petersplatz in die Audienzhalle des Vatikans verlegt worden. Erst am Vorabend war Franziskus auf dem Petersplatz allerdings den 10.000 TeilnehmerInnen des internationalen MinistrantInnentreffens begegnet, darunter 3.000 ÖsterreicherInnen. 

 

 

Signal an die Synode?

 

Im Kern geht es dem Papst um ein stärkeres Zugehörigkeitsgefühl von wiederverheirateten Geschiedenen zur Kirche. Sie müssen aus seiner Sicht mehr zur Teilnahme an der Liturgie ermutigt werden. Obwohl der Papst die bisherige Lehrmeinung damit nicht antastet und die Frage nach dem Sakramentenempfang gar nicht ansprach, dürfte mancher diese Audienz als Signal an die Synode empfinden. Dass er ausgerechnet die erste Generalaudienz nach der Sommerpause wählte, um sich ausführlicher als bisher mit dem Thema zu befassen, wird kein Zufall sein. Anders als etwa Zeitungsinterviews sind die selten aufsehenerregenden Generalaudienzen außerdem Teil des päpstlichen Lehramtes. Damit wandte sich Franziskus nicht an einen ausgesuchten Kreis kirchlicher Würdenträger, sondern an das ganze Kirchenvolk.

Mit seinem Plädoyer für eine verständnisvollere Beurteilung der individuellen Lebensgeschichten Wiederverheirateter und seiner Sorge um die Kinder Betroffener hat der Papst nicht zuletzt Argumente aufgegriffen, die während der Synode im Herbst 2014 auch von den Befürwortern einer Wiederzulassung zu den Sakramenten angebracht wurden. Ob der Papst damit bereits die Richtung für die kommende Bischofsversammlung vorgeben wollte, dürfte in den folgenden Wochen lebhaft diskutiert werden. Er selbst jedenfalls zitierte am Mittwoch auch seinen Vorgänger Benedikt XVI., der beim Weltfamilientreffen in Mailand 2012 betonte, in dieser Frage gebe es keine "einfachen Rezepte".

 

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