Kneipp- und Kloster-Tipps zum Cool-Bleiben in der Rekordhitze
"Wichtiger als jedes Rezept ist es, eine positive Einstellung zum Wetter zu bewahren - und sich dem Rhythmus der Jahreszeiten hinzugeben", rät Elisabeth Rabeder, Betriebsleiterin des im Mühlviertel gelegenen Kneipp-Traditionshauses Bad Mühllacken der Marienschwestern, im Gespräch mit "Kathpress".
Wird es zu heiß, rät Kneipp-Spezialistin Rabeder zum Wassertreten nach der Anleitung von Pfarrer Sebastian Kneipp. Das bedeutet konkret: 20 oder 30 Mal im kalten Wasser storchenartig auf- und abgehen und das Wasser danach nur abstreifen, nicht abtrocknen. "Ein richtiger Kneipper braucht kein Handtuch", so die Expertin schmunzelnd. Ist gerade kein Bach in der Nähe, leisten auch zwei Kübel oder ein Schaffel Abhilfe.
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Ebenso empfehlenswert: Das "Tautreten", wozu man zeitig am Morgen einfach barfuß in den Garten oder Park geht, um den Tau zwischen den Zehen zu spüren. Barfußgehen sei generell sehr gesund. "Der Weg zur Gesundheit ist der Barfußweg", zitiert Rabeder Pfarrer Kneipp.
Die tägliche Dusche sollte an heißen Tagen weder zu warm noch zu heiß sein, um den Körper nicht mit zusätzlichen Temperatur-Regulierungen zu belasten. Dasselbe gilt für Getränke, weiß Ulrike Göschl, ärztliche Leiterin des Kur- und Erholungszentrums Marienkron.
Morgenfrische und Einschlafhilfe
"Anwendungen" heißen in der Kneipp-Sprache die Handlungen, mit denen eine Besserung oder Stärkung der Gesundheit erreicht werden soll. Gegen Hitze gibt es solche für den Morgen, doch auch für untertags und für den Abend, wobei laut Rabeder je nach Anwendungszeit verschiedene Wirkungen erreicht werden: "Morgens und nachmittags wirken sie erfrischend und regen den Kreislauf an. Abends sind sie eine Einschlafhilfe."
Für zwischendurch im Büro empfiehlt Rabeder das "Armbad". Nacheinander wird dabei der rechte und linke Arm in kaltes Wasser getaucht, wo man ihn einige Sekunden lässt und dabei ausatmet. Zum Trocken werden die Arme kräftig bewegt, bis ein wohliges Wärmegefühl eintritt.
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Neben dem altbewährten Wassertrinken - an heißen Tagen auch mehr als die üblichen acht Gläser - sei vor allem schweres, fettes Essen zu meiden. Besser sei eine fettarme, naturbelassene und leichte Kost. Generell gelte aber nachzufühlen, was man vertrage oder nicht, das sei nämlich von Mensch zu Mensch sehr verschieden.
Göschl rät, untertags alle Fenster geschlossen zu halten und "die Sonne auszusperren". So bald die Temperatur am Abend sinkt, können die Fenster wieder geöffnet werden, um die Räume mit der Abendluft abzukühlen. Eher sparsam sollte in der Sommerhitze mit Klimaanlagen im Auto und Ventilatoren im Wohnbereich umgegangen werden; besonders der Nacken- und Halsbereich seien empfindlich, so die Ärztin. Eine zu starke Kühlung dieser Region verbunden mit Schwitzen führe oft zu Halsschmerzen oder einem steifen Nacken.
Sport nur in Maßen und in den Abend- und Morgenstunden
Gegen Sport sei auch an heißen Tagen grundsätzlich nichts einzuwenden. Göschl rät aber dazu, diesen entweder in die Morgen- oder Abendstunden zu verlegen. Wie viel Sonne gut ist, sei sehr individuell. Meist sei weniger aber mehr und: "Auch im Schatten wird man braun".
Cool bleiben bei Hitzemeldungen
Wie auch bei allen anderen herausfordernden Dingen sei vor allem die Einstellung zu der konkreten Situation ausschlaggebend. Schlagzeilen über Hitze und ihre Folgen sollen einen am besten "kalt lassen". Besser wäre es sich auf das Schöne am Sommer und dem warmen Wetter zu konzentrieren.
Schließlich noch eine Rezeptidee: Wasser mit Minze und einem Schuss Zitrone wirke hervorragend gegen die Hitze.
Kneipp Traditionshäuser der Marienschwestern vom Karmel
Kur- und Erholungszentrum Marienkron