Papst: Umweltenzyklika mit "offenen Herzen" aufnehmen
Die Schöpfung als das gemeinsame Haus der Menschheit werde heute ruiniert, sagte er am Mittwoch, 17. Juni 2015 bei seiner wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz. Besonders litten darunter die Ärmsten. Es stehe in der Verantwortlichkeit aller, die Schöpfung zu pflegen und zu hüten, wie Gott es dem Menschen aufgetragen habe.
"Ich lade euch ein, dieser Veröffentlichung mit einer erneuerten Aufmerksamkeit für die Situation der Zerstörung der Umwelt zu antworten, aber auch für die Wiederherstellung - soweit jeder dies in seinem Bereich tun kann", hatte der Papst bereits am Sonntag beim Angelusgebet in Rom betont. "Diese Enzyklika ist an alle gerichtet: Lasst uns beten, dass jeder ihre Botschaft annimmt und in seiner Verantwortung gegenüber dem gemeinsamen Haus wächst, das Gott uns anvertraut hat", fügte er am Wochenende vor zehntausenden Gläubigen hinzu.
"Laudato si' - Über die Sorge für das gemeinsame Haus" lautet der Titel der im Originaltext auf Spanisch verfassten Enzyklika, deren Inhalt am Montag durch die Zeitschrift "L'Espresso" "geleakt" worden war. Die offizielle Präsentation der Enzyklika im Vatikan erfolgt am Donnerstag um 11 Uhr durch den Präsidenten des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Peter Turkson, den Metropolit von Pergamon Ioannis Zizioulas (als Vertreter des Ökumenischen Patriarchats und der orthodoxen Kirche), durch den Wissenschaftler am Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung Hans Joachim Schellnhuber - er ist Initiator der Initiative "Begrenzung des durchschnittlichen Temperaturanstiegs auf +2" - sowie durch die aus Hongkong stammende Ökonomin und Vorsitzende des US-amerikanischen Caritasverbands "Catholic Relief Services", Carolyn Woo.