Verbinden und berühren: Blindenpastoral ist seit 50 Jahren in Oberösterreich aktiv
Kurt Paminger gründete 1964 die Blindenpastoral. Diese Gründung ging auf eine Initiative aus den 1920er-Jahren zurück, wo die Korrespondenz blinder Katholiken untereinander gefördert wurde. Besonders gewürdigt wurden beim Fest die „Blindenfreizeiten“, eine Erfolgsgeschichte, die von Pater Wilfried Lutz 1971 ins Leben gerufen wurde, und die blinde,
sehbehinderte, taubblinde und sehende Menschen miteinander und mit der Natur verbindet.
Generalvikar DDr. Severin Lederhilger und Bischofsvikar Wilhelm Vieböck feierten den Gottesdienst mit der Festgemeinde und bedankten sich für das große Engagement aller Beteiligten an der Blindenpastoral in Oberösterreich, besonders bei Monika Aufreiter.
Festgottesdienst anlässlich 50 Jahre Blindenpastoral in Oberösterreich © Franz Reischl _ Pressefoto zum Download
Im Anschluss an die Präsentation wurde jedem von uns ein Geschenk überreicht, das besonders hervorgehoben werden muss: Herbert Schiefermüller, ein Hobbytischler, der mit 36 Jahren erblindet ist, hat in kunstvoller Handarbeit für jede/n ein Schatzkästchen aus Holz hergestellt. „Wir wurden aufgefordert, die Kästchen vorsichtig zu berühren und einen Eindruck von der besonderen Beschaffenheit des verwendeten Holzes zu gewinnen – nicht jedes Kästchen ist aus demselben Holz gefertigt – eine in Blindenschrift und in Schwarzdruck verfasste Nachricht, die als Rolle im Kästchen verwahrt ist, gibt über das jeweils verwendete Holz Auskunft. 170 Kästchen hat Herbert im Laufe von zwei Jahren hergestellt und hierfür insgesamt 1200 Stunden an Arbeitszeit aufgewendet – wir waren, und sind, alle tief beeindruckt“, schildert der Festgast Bernhard Stöger.
Musikalisch wurde das Fest mitgestaltet von den Geschwistern Mauracher, Benedikt Felbauer sowie dem Bläserquartett der Energie AG Linz.
Bericht des Festgastes Bernhard Stöger über den Festtag
(Blindenpastoral OÖ / ej)