113 Ständige Diakone in der Diözese Linz
TeilnehmerInnen bei der Tagung der Ständigen Diakone im Bildungshaus Schloss Puchberg © Alois Sattlecker _ Pressefoto zum Download
Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) ist es auch verheirateten Männern möglich, die Diakonweihe zu erhalten. Zum spezifischen Profil eines Diakons gehört es, dass er sich vorwiegend in den Dienst der Armen und Benachteiligten stellt. Die soziale Dimension von Kirche ist somit stark mit dem Dienenden und Helfenden – dem diakonalen Amt – verbunden. Bei der diesjährigen Herbsttagung stand das soziologische Thema „Demenz“ im Mittelpunkt.
Dementen Menschen Wert und Würde geben
„Wir müssen Menschen mit Demenz auf Augenhöhe begegnen und ihnen Wert und Würde geben“, sagte Rupert Aschauer, Verantwortlicher für die Altenseelsorge in der Diözese Linz bei der Herbsttagung der Ständigen Diakone. Zunächst skizzierte der Arzt Dietmar Böhler aus Ebensee die medizinischen Kriterien, die als Folge des Untergangs von Nervenzellen und Verbindungsgängen im Gehirn spürbar deutlich werden. „Die Zahl an Erkrankungen steigt durch die höhere Lebenserwartung und durch den westlichen Lebensstil“, betonte der Arzt. 85 Prozent der dementen Personen werden von Angehörigen betreut.
Die häufigste Form – die Alzheimer-Demenz – trete oft in Zusammenhang mit anderen Krankheiten auf. Es beginne mit Vergesslichkeit und Desorientierung, im zweiten Stadium komme die Unruhe dazu, während im dritten Stadium durch Ess- und Trinkstörungen sowie Inkontinenz vollständige Pflegeunterstützung notwendig werde. „Wichtig ist, durch einen gesunden Lebensstil, durch Bewegung und geistige Aktivität, der Demenz vorzubeugen“, sagte Dr. Böhler.
Dr. Dietmar Böhler, Arzt für Allgemeinmedizin in Ebensee © Alois Sattlecker
„Demente leben in Gemeinschaft der Lebenden und der Toten“, wies Rupert Aschauer auf Eigenschaften betroffener Personen hin. Die Seelsorge müsse die besonderen Lebensumstände ernst nehmen und „Demente in ihrer eigenen Welt lassen“. Gerade durch diese Menschen werde der biblische „Ich bin da – Gott“ spürbar, betonte Aschauer. Der Glaube spiele bei Erkrankten oft eine große Rolle, Gespräche mit dementen Personen müssten sehr einfühlsam geführt werden. „Manchmal tut ihnen eine Berührung gut, manchmal gar nicht“. Diakon Roman Leitner sagte, dass auch auf die pflegenden Angehörigen nicht vergessen werden dürfe: „Sie kommen durch die Dauerbeanspruchung an ihre Grenzen“.
Mag. Rupert Aschauer, Referent für Altenpastoral in der Diözese Linz © Alois Sattlecker
Ehrungen bei der Herbsttagung der ständigen Diakone
Im Kreis der Diakone und ihrer Frauen wurden bei der Herbsttagung neben runden Geburtstagen und Weihejubiläen auch besondere Ereignisse gewürdigt und gefeiert. So wurde noch einmal das 50-jährige Priesterjubiläum von Diözesanbischof Ludwig Schwarz gefeiert und darüber hinaus der 85. Geburtstag vom ersten Ausbildungsleiter für Diakone Eduard Röthlin, das Engagement von Diakon Alois Sattlecker und die Pensionierung des langjährigen Referenten für die Ständigen Diakone Franz Schrittwieser. Anregender Austausch zu aktuellen Themen von Kirche und Diakonat begleiteten die Herbsttagung.
Dem ersten Ausbildungsleiter für Diakone, Eduard Röthlin, wird zum 85. Geburtstag gratuliert © Alois Sattlecker _ Pressefoto zum Download
Pressemitteilung als pdf zum Download
Kein Reservepfarrer, sondern Dienst an Benachteiligten
Ein Diakon ist kein Reservepfarrer, sondern ein Mann, der sich für Benachteiligte einsetzt, sagt Peter Schwarzenbacher, selbst Ständiger Diakon und seit kurzem Referent für die Diakone der Diözese: „Weil man den Armen nahe sein kann, ist man auch Jesus nahe. Das macht das Diakonenamt so attraktiv.“ Mit der KirchenZeitung sprach er über sein Amt als Diakon.
(Kumpfmüller, Schwarzenbacher, gec)