Freitag 19. April 2024

Kirchliche Pädagogische Hochschulen helfen dem Staat sparen

© Tim Reckmann / pixelio.de

"Die für den Staat kostengünstigsten Pädagogischen Hochschulen sind zweifelsohne jene vier in kirchlicher Trägerschaft, deren exzellente Qualität außer Diskussion steht": Das hat Christine Mann, Geschäftsführende Leiterin des Interdiözesanen Amts für Unterricht und Erziehung und Hochschulratsvorsitzende der KPH Wien/Krems, am 24. Juli 2014 in einer Stellungnahme zum jüngsten Rechnungshofbericht über Pädagogische Hochschulen erklärt.

"Je mehr sich konfessionelle Träger im Schul- und Hochschulbereich engagieren, umso besser ist das für die Gesamtqualität und umso billiger für den Staat," resümierte Mann.

Der Rechnungshof hatte am Mittwoch einen 163 Seiten umfassenden Bericht über die öffentlichen Pädagogischen Hochschulen (PH) in Österreich vorgelegt und dabei Einsparungspotenziale aufgezeigt. Die derzeit 14 PH entstanden durch eine Zusammenlegung von 51 öffentlichen und privaten Institutionen der Aus-, Fort- und Weiterbildung für Lehrer. Diese Konzentration geht dem Rechnungshof aber nicht weit genug, sie solle fortgesetzt werden, rät der Rechnungshof: "Schon allein die beträchtlichen Unterschiede bei den Ausgaben je Studierenden machten Konzentrationen und Kooperationen im Rahmen der Neuorganisation der Lehrerausbildung erforderlich."

Zu dem "nicht unerwarteten Ergebnis, dass mit der Größe der Pädagogischen Hochschule auch die Kosten pro Student sinken", erklärte die katholische Bildungsexpertin Christine Mann, am kostengünstigsten für den Steuerzahler seien die vier kirchlich getragenen PH, wo derzeit insgesamt mehr als 4.500 Lehramtsstudierende ausgebildet würden: die Kirchlichen Pädagogischen Hochschulen in Wien/Krems, in Linz und Graz sowie die Kirchliche Pädagogische Hochschule Edith Stein in Innsbruck, in der drei Diözesen/Bundesländer zusammenwirken.

 


Finanziell mehrfach benachteiligt


Die Personalkosten der vier KPH würden zwar wie die öffentlichen vom Bildungsministerium getragen, wies Mann hin. Aber schon beim 2009 ausgehandelten Ersatz der Studienbeiträge, die allen öffentlichen tertiären Institutionen zur Verfügung stehen, gebe es Unterschiede. Denn die Studierendenzahlen wurden pro Kirchlicher Hochschule gedeckelt. Für die KPH Wien/Krems, die zweitgrößte PH Österreichs, werde nur eine Zahl von maximal 2.000 Studierenden abgegolten, teilte Mann mit. Tatsächlich ausgebildet würden dort jedoch fast 500 mehr - und das "ausschließlich auf eigene kirchliche Kosten".

Zusätzlich stellen kirchliche Hochschulerhalter die gesamte Immobilie zur Verfügung und sorgen für deren Instandhaltung und Instandsetzung. Für die KPH Wien/Krems gab Mann dafür mehr als fünf Millionen Euro an Zusatzkosten in den letzten drei Rechnungsjahren an. Dazu kämen Aufwendungen für das administrative Personal und den gesamten Sachaufwand (Bibliothek, PH-Online, IT-Bereich) - weitere zwei Millionen jährlich zusätzlich zu den vom Staat zur Verfügung gestellten 1,460 Millionen für die Studiengebühren für 2.000 anstelle von 2.500 Studierenden.

 


Lehrerfortbildung wird großgeschrieben


Eine "nicht nachvollziehbare Ungleichbehandlung" gebe es für die KPH auch bei den Mitteln für Lehrerfortbildung, verwies Mann auf eine weitere Deckelung: Nur 15 Prozent der Landesfortbildungsgelder dürfen an kirchliche Institutionen gehen - eine Vorgabe, die angesichts der identischen Aufgaben "jeder gesetzlichen Grundlage entbehrt". Dabei werde die Fort- und Weiterbildung gerade für Lehrkräfte im Sinn des lebensbegleitenden Lernens immer wichtiger, "hier stellen alle Kirchlichen Pädagogischen Hochschulen hervorragende Fortbildungsangebote", betonte Mann.

Auf einen Aspekt abseits pekuniärer Überlegungen machte die Vertreterin des Interdiözesanen Amts für Unterricht und Erziehung besonders aufmerksam: Europaweit werde die Erfahrung gemacht, "dass das Nebeneinander von privaten und öffentlichen Schul- und Hochschulerhaltern insgesamt eine Qualitätssteigerung für den gesamten Bereich bedeutet". Dabei spiele "der erhebliche Faktor Konkurrenz" eine Rolle; verschiedene pädagogische Konzepte würden zu Austausch und Diskurs anregen.

Gerade in Zeiten des Wertewandels und nicht selten auch Wertverlusts "müsste man über das Engagement konfessioneller Schul- und Hochschulerhalter mit ihren klaren Wertevorstellungen, die sie einbringen, doppelt und dreifach dankbar sein", betonte Mann. Der für Europas Zukunft bedeutsame interkulturelle Dialog sei "immer auch interreligiöser und interkonfessioneller Dialog", wies auch Birgit Moser-Zoundjiekpon von der Juristenkommission des Interdiözesanen Amts hin. Besondere Kompetenz dabei vermittle als "weltweites Unikum" die KPH Wien/Krems, die von in Österreich gesetzlich anerkannten Kirchen gemeinsam erhalten werde. Auch mit den zuletzt gesetzlich anerkannten Freikirchen Österreichs sei an im Gespräch über Kooperationen.



Augenmerk auf männliche Studierende


Als weiteres Plus der KPH wird in der Stellungnahme auf Maßnahmen verwiesen, um dem akuten Mangel an männlichen Volksschullehrern gegenzusteuern. Die KHP Wien/Krems habe ganz im Sinn der Empfehlungen des vorliegenden Rechnungshofberichts bereits mit dem Studienjahr 2011/12 die Initiative "Männer in der Grundschule" gestartet. Seither werden die männlichen Studierenden in eigenen Gruppen zusammengefasst und von männlichen Mentoren begleitet, erklärte die zuständige Vizerektorin Notburga Grosser.

 rme/gpu / Kathpress (be)

Foto: © Tim Reckmann / pixelio.de

 

 

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