Freitag 29. März 2024

Hörender und väterlicher Seelsorger: Goldenes Abtjubiläum von Bischof em. Maximilian Aichern

V. l.: Edmund Wagenhofer (Abtpräses der Slawischen Benediktinerkongregation), Prälat Dr. Heinrich Schnuderl (Generalvikar der Diözese Graz-Seckau), Jubilar Bischof em. Maximilian Aichern, Abt Benedikt Plank (Stift St. Lambrecht). © Schneider

In seinem Heimatkloster, dem Benediktinerstift St. Lambrecht in der Steiermark, feierten der Konvent und viele Gäste mit Bischof em. Dr. Maximilian Aichern OSB am 12. und 13. Juli 2014 dessen Goldenes Abtjubiläum.

Am 27. Mai 1964 wurde der erst 32-jährige Maximilian Aichern zum Abtkoadjutor des Stiftes St. Lambrecht gewählt und erhielt am 12. Juli desselben Jahres die Abtbenediktion. Am 11. Juli 1964 wurde P. Heinrich Mayr im Dom zu Salzburg zum Priester geweiht. Mit beiden Jubilaren feierte der Konvent von St. Lambrecht und eine große Zahl von Gläubigen aus nah und fern 50 Jahre später das Goldene Abtjubiläum und das Goldene Priesterjubiläum.

 

 

 

Bischof em. Maximilian Aichern feierte in seinem Heimatkloster St. Lambrecht sein Goldenes Abtjubiläum. © Schneider

 

Achtsam hörender Seelsorger – vom Dialog getragene Autorität

 

Bei der Festakademie am 12. Juli im Prälatensaal des Stiftes St. Lambrecht referierte Prior P. Dr. Johannes Pausch vom Kloster Gut Aich über den Dienst des Abtes als Seelsorger nach der Regel des heiligen Benedikt.

Im Bild des Guten Hirten stehe dem Abt Christus selbst als Vorbild und Maßstab vor Augen. In der Sorge um die ihm anvertrauten Menschen sei es dem Abt aufgetragen, zuerst selbst ein Hörender zu sein, das heißt, mit großer Aufmerksamkeit und Zuneigung die Seinen zu begleiten und im Bemühen, die Gemeinschaft zusammenzuhalten, Beziehungen herzustellen und für Ausgleich zu sorgen. Autorität als Förderung des Lebens müsse alle miteinbeziehen. Im Kloster sei dies durch den gemeinsamen Rat der Brüder vorgesehen, in den vielfältigen Bereichen der Pastoral sei es durch die Einbeziehung aller Betroffenen in der Vorbereitung und Durchführung wichtiger Entscheidungen geboten. Der Dialog als grundlegende Methode mindere dabei nicht die Autorität eines Oberen, sondern verankert sie in der gemeinsamen Beziehung zu Jesus Christus.

Alle diese Wesenszüge benediktinisch geprägter Seelsorge habe Maximilian Aichern als Abt von St. Lambrecht und als Bischof von Linz nicht nur gelehrt, sondern vor allem gelebt, so P. Pausch. Zusammengefasst sei dies in seinem bischöflichen Wahlspruch „Einander in Liebe dienen“, ein Wort aus dem Galaterbrief, das auch der heilige Benedikt in der Regel aufgreift.

 
Hirtendienst zum Wohl der Menschen


Der Generalvikar der Diözese Graz-Seckau, Prälat Dr. Heinrich Schnuderl, überbrachte den Dank von Diözesanbischof Dr. Egon Kapellari. Maximilian Aichern sei auch als Bischof Abt geblieben und habe als väterlicher Begleiter und Seelsorger seinen Hirtendienst in der Vielfalt der Spiritualitäten immer zum Wohl der Menschen ausgeübt, betonte der Generalvikar.

 

 

V. l.: Edmund Wagenhofer (Abtpräses der Slawischen Benediktinerkongregation), Prälat Dr. Heinrich Schnuderl (Generalvikar der Diözese Graz-Seckau), Jubilar Bischof em. Maximilian Aichern, Abt Benedikt Plank (Stift St. Lambrecht). © Schneider

V. l.: Edmund Wagenhofer (Abtpräses der Slawischen Benediktinerkongregation), Prälat Dr. Heinrich Schnuderl (Generalvikar der Diözese Graz-Seckau), Jubilar Bischof em. Maximilian Aichern, Abt Benedikt Plank (Stift St. Lambrecht). © Schneider
  

 

Menschsein und Christsein aus der Freude des Evangeliums


Den Festgottesdienst zum „Benediktussonntag“ (Sonntag nach dem Hochfest des hl. Benedikt am 11. Juli) am 13. Juli in der Stiftskirche feierten mit Bischof em. Maximilian Aichern Äbte, Prioren, Priester und Ordensleute und zahlreiche Gläubige. Zugleich wurde auch das Goldene Priesterjubiläum von P. Heinrich Mayer zelebriert.

Abt Benedikt Plank, der zweite Nachfolger von Maximilian Aichern als Abt von St. Lambrecht, verband den Einsatz beider Jubilare mit dem Sonntagsevangelium von der fruchtbringenden Aussaat des Wortes Gottes.

Das Wirken beider Jubilare sei untrennbar mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil und der Umsetzung seiner Beschlüsse in Seelsorge, Liturgie und Ordensleben verbunden, so Abt Benedikt. P. Heinrich stellte als Pfarrer seine kommunikativen und musikalischen Talente in allen seinen Einsatzbereichen großzügig und mit viel Humor in den Dienst an den ihm anvertrauten Gemeinden. Trotz seiner Krankheit sei er vom Kloster aus nach wie vor mit vielen Menschen in lebendiger Verbindung.

 Mit Maximilian Aichern erhielt das Stift nach den Mühen der Kriegs- und Nachkriegszeit einen jugendlichen Hausvater, der die notwendige Aufbruchsstimmung verkörperte und vermitteln konnte. Vieles von dem, was St. Lambrecht als Kloster heute noch ausmacht, wurde in seiner 18-jährigen Amtszeit als Abt grundgelegt oder vorbereitet: Beispielhaft genannt seien die Verjüngung der klösterlichen Gemeinschaft, die Erneuerungen des Klosters im Inneren wie im Äußeren und die zunehmende Öffnung des Hauses in herzlicher Gastfreundschaft. In seinem mittlerweile jahrzehntelangen Wirken in der Diözese Linz habe Bischof em. Maximilian St. Lambrecht als sein Heimatkloster nie vergessen, sondern vielfältige Beziehungen nach Hause aufrechterhalten, betonte Abt Benedikt.

Wirken über die Grenzen Österreichs hinaus

Abt Maximilian Neulinger vom Stift Lambach dankte Bischof Maximilian namens der Österreichischen Benediktinerkongregation nicht nur für den jahrelangen Dienst als Präses, sondern auch für sein über die Grenzen Österreichs weit hinausgehendes Wirken zugunsten der benediktinischen Familie, gerade auch in den schweren Zeiten während der kommunistischen Regimes in den nördlichen und südöstlichen Nachbarländern.

Starke Stimme für soziale Gerechtigkeit

Namens des Landes Steiermark gratuliere der Erste Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer den beiden Jubilaren und würdigte im Besonderen die Verdienste von Bischof em. Maximilian Aichern. Seine Stimme wurde und werde gehört, vor allem, wenn er zugunsten der Würde des Menschen und in Fragen der sozialen Gerechtigkeit Stellung beziehe, so Schützenhöfer. Aichern sei ein Brückenbauer zwischen den Menschen und ein authentischer Vermittler des Glaubens in die heutige Zeit, in der die Orientierung an klaren Werten so nötig sei und die das Gespür für sozial Schwache nicht verlieren dürfe.

Sowohl am Ende der Festakademie als auch am Schluss der festlichen Gottesdienstes rief Bischof Maximilian Aichern den Gläubigen zu: „Lasst euch die Freude am Menschsein und die Freude am Christsein nie durch etwas nehmen!“

Bei der Agape im Kreuzgang des Klosters kam es zu vielen herzlichen Begegnungen und Gratulationen an die beiden Jubilare Bischof em. Maximilian Aichern und Pater Heinrich Mayr.

 

V. l.: Edmund Wagenhofer (Abtpräses der Slawischen Benediktinerkongregation), Prälat Dr. Heinrich Schnuderl (Generalvikar der Diözese Graz-Seckau), Jubilar Bischof em. Maximilian Aichern, Abt Benedikt Plank (Stift St. Lambrecht), Abt Maximilian Neuli

V. l.: Edmund Wagenhofer (Abtpräses der Slawischen Benediktinerkongregation), Prälat Dr. Heinrich Schnuderl (Generalvikar der Diözese Graz-Seckau), Jubilar Bischof em. Maximilian Aichern, Abt Benedikt Plank (Stift St. Lambrecht), Abt Maximilian Neulinger (Stift Lambach) und Erster Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer (Land Steiermark). © Schneider


 

Bischof em. Maximilian Aichern

 

Stift St. Lambrecht


P. Gerwig Romirer / Stift St. Lambrecht (be)
 

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