Mittwoch 24. April 2024

Kirchenzukunft: Pfarrgemeinderätekongress ohne VIP Zone

Basilika Mariazell 2006, Franz Maria Glaser

60 Pfarrgemeinderäte aus Oberösterreich waren gemeinsam mit Diözesanbischof Ludwig Schwarz in Mariazell um beim österreichischen Pfarrgemeinderäte-Kongress von 29.-31. Mai 2014 mit 500 TeilnehmerInnen über die Zukunft der Kirche zu beraten.

 OberösterreicherInnen beim Pfarrgemeinderatskongress in Mariazell von 29.-31.5.2014_FREDI STEININGER

Die OberösterreicherInnen beim Pfarrgemeinderats-Kongress

 

 

Die drei Tage, zu denen die Österreichische Bischofskonferenz die Pfarrgemeinderäte eingeladen hat, sollen in der "Hoffnung, Zuversicht und Gewissheit stehen, dass der Herr seinen verheißenen Geist in der Vielfalt der Gaben schenkt", sagte der Kardinal mit Bezug auf die biblischen Texte zum Fest Christi Himmelfahrt.

 

Pfarrgemeinderätekongress stärkt Vertrauen und Aufbruch in Kirche

 

Die Wallfahrt und der Kongress der Pfarrgemeinderäte in Mariazell haben dem Vertrauen und Miteinander zwischen Klerus und Laien der Kirche in Österreich einen kräftigen Schub gegeben. So lautet das einhellige Resümee der rund 500 Delegierten und zahlreichen Bischöfe beim Schlussplenum der dreitägigen Veranstaltung, die am Samstag zu Ende gegangen ist. Kardinal Schönborn zum Abschluss: "Bis zum nächsten Kongress, auf den ich mich schon jetzt freue!"

 

Offener Blick


Im Umgang mit der Welt sollten ChristInnen und besonders Pfarrgemeinderäte "eine Mystik des offenen Blicks leben", sagte der Kärntner Bischof Alois Schwarz, der als Referatsbischof für die Pfarrgemeinderäte zuständig ist.  Das persönliche Leben solle Zeugnis dafür geben, "dass Gott mit uns ist", damit die "Liebenswürdigkeit Gottes eine Spur zu den Herzen der Menschen findet", so Bischof Schwarz.

 

2014_05_29-31 Pfarrgemeinderats-Kongress in Mariazell_Kathpress


Die Präsenz eines Großteils des österreichischen Episkopats bei der Wallfahrt und dem Kongress der Pfarrgemeinderäte unterstreicht den Stellenwert der vor zwei Jahren gewählten ehrenamtlichen Laienmitarbeiter in den Pfarren. Fast alle Diözesanbischöfe und Weihbischöfe mit Kardinal Christoph Schönborn an der Spitze nehmen an der Versammlung teil, die nach 2010 nun zum zweiten Mal stattfindet. Neben dem Erfahrungsaustausch in insgesamt 60 Workshops geben die gemeinsamen Gottesdienste in der Wallfahrtsbasilika den drei Tagen in Mariazell auch einen starken geistlichen Charakter.

 

Keine VIP-Zone für Bischöfe und gemeinsame Tische

 

Von der guten Atmosphäre und dem damit zum Ausdruck gebrachten Bild von Kirche zeigten sich auch die drei Prozessbegleiter und Referenten am Freitag, die in Innsbruck lehrenden Professoren Roman Siebenrock und Christian Bauer sowie die Salvatorianerin Sr. Teresa Schlackl beeindruckt: Keine VIP-Zone für Bischöfe und gemeinsame Tische für Klerus und Laien: Das stärke das Miteinander.

 

2014_05_29-31 Pfarrgemeinderats-Kongress in Mariazell_Kathpress

 

Kirchliche Kreativwerkstatt

 

Der Kongres stand unter dem Motto "Ermutigungen - Spannungsfelder - Zukunftsspuren" und thematisiert neue Formen der Seelsorge, die primär auf Initiative von Laien getragen werden. "Wir wollen die Menschen ermutigen, ihre Berufung als getaufte Christen noch deutlicher wahrzunehmen und selbständig umzusetzen", so Wolfgang Müller, Sprecher der PGR-Verantwortlichen in Österreich und für den Kongress zuständig. Es dürfe nicht nur darum gehen, dass Laien in Pfarren oder anderen Einrichtungen den Priestern assistieren und mithelfen. Es gelte, darüber hinaus das eigene Christsein selbständig zu leben und Initiativen zu setzen.

Prof. Siebenrock hielt fest, dass die Kirche jetzt erst anfange, in einer radikal pluralistisch Welt zu leben, wo es keinen besonderen Ort für die Kirche gäbe, jedoch viele Chancen. Die Kirche werde selbst pluraler werden und könne der Gesellschaft im Idealfall ein Vorbild dafür geben, wie man mit diesem Pluralismus umgeht. Mit Blick auf die bei den Workshops erlebbare Kreativität sagte Siebenrock: "Tun sie etwas, das sie mit Freude erfüllt." Für die Kirche im Umbruch gelte es, wie der Sämann im biblischen Gleichnis mit Freude auszusäen und das Wachsen Gott zu überlassen.

Der Pastoraltheologe Christian Bauer empfahl Bischöfen wie Pfarrgemeinderäten, "nicht nur nach oben zu schauen, sondern auf den auferstandenen Christus neben uns zu schauen". Und Sr. Teresa Schlackl meinte zu den spürbaren Veränderungen: "Prozesse sind wie beim Pilgern: Manchen ist es immer zu schnell, anderen zu langsam. Das ist ganz normal." Im Zweifelsfall solle man sich in solchen Situationen an der Bibel ausrichten, wo Gott immer wieder Menschen herausruft und etwas zumutet.

Aus dem Plenum kam von vielen Delegierten der Wunsch nach mehr Mut bei Veränderungen innerhalb der Kirche. "Bischöfe, bewahrt euch den Mut, neue Wege zu beschreiten. Wir beten für euch", so eine Wiener Pfarrgemeinderätin von den insgesamt 25 Wortmeldungen beim "Offenen Mikrofon" am Ende des Kongresses. Und ein steirischer Priester resümierte angesichts der feststellbaren Transformation von Kirche: "Gott nimmt uns in eine Schule des Vertrauens, genau so sollen auch wir einander vertrauen".

Den Schlusspunkt der dreitägigen Veranstaltung bildete eine Sendungsfeier in der Mariazeller Basilika unter Leitung von Bischof Alois Schwarz, der innerhalb der Bischofskonferenz für die Pfarrgemeinderäte zuständig ist. Die Feier endete mit einem Segen, den sich Bischöfe und Pfarrgemeinderäte wechselseitig spendeten.

 

Österreichweit 30.000 Pfarrgemeinderäte

 

In Österreich gibt es rund 30.000 ehrenamtliche gewählte Pfarrgemeinderäte. Der Frauenanteil liegt je nach Diözese zwischen 54 und 63 Prozent. Die letzten PGR-Wahlen fanden 2012 statt, die nächsten sind für 2017 anberaumt.

2014_05_29-31 Pfarrgemeinderats-Kongress in Mariazell_Kathpress
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Kathpress (gec)

 

 

 

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