Gehörlos in Österreich...
In Österreich sind rund 8000 bis 10000 Personen gehörlos. Hinzu kommen österreichweit rund 500000 schwerhörige oder spätertaubte Menschen hinzu.
Die meisten gehörlosen Kinder haben dabei hörende Eltern und Geschwister. Dies macht eine altersgerechte Kommunikation zwischen Kind und Eltern oft unmöglich: Das Kind versteht keine Lautsprache und die Eltern wissen oft wenig über Gehörlosigkeit oder Gebärdensprache. Das Kind kann sich sprachlich nicht adäquat mitteilen und im schlimmsten Falle vereinsamt es daraufhin. Darüber hinaus ist ein funktionierendes Sprachsystem der Schlüssel für die kognitive, psychische und soziale Gesamtentwicklung des Kindes.
Gehörlosenkultur
Gebärdensprachen sind stets eng mit der Kultur der Gehörlosengemeinschaften verbunden, aus denen sie erwachsen sind. Gehörlosengemeinschaften sind oft gut organisiert und durch Vereine und Verbände miteinander vernetzt.
Die meisten Gehörlosen in Österreich leben zweisprachig, d.h. sie leben in ihrem Alltag in der "hörenden Welt" und damit in der Sprache der Mehrheit, also Deutsch, und ebenso in der "Gehörlosen-Welt" und ihrer Minderheitensprache, also der Österreichischen Gebärdensprache.
Quellenangabe:
Österreichischer Gebärdensprach-DolmetscherInnen- und -ÜbersetzerInnen-Verband: Gehörlosigkeit. URL: http://www.oegsdv.at/gehoerlosigkeit-gebaerdensprache/gehoerlosigkeit/ [Stand: 09/2015]
Österreichischer Gehörlosenbund: FAQ 1 - Allgemeines zur Gebärdensprache. URL: http://www.oeglb.at/gebaerdensprache/faq-1-allgemeines-zur-gebaerdensprache/ [Stand: 09/2015]
Zentrum für Gebärdensprache und Hörbehindertenkommunikation: Folder Kurzinformation über Gehörlosigkeit. URL: http://www.uni-klu.ac.at./zgh/downloads/Folder_GL.pdf [Stand: 09/2015]