Mittwoch 24. April 2024

Kneipp Traditionshaus der Marienschwestern in Aspach: Einstellung des Betriebs Ende November 2017

Kneipp Traditionshaus der Marienschwestern in Aspach

Das Kneipp Traditionshaus Aspach der Marienschwestern vom Karmel stellt aus wirtschaftlichen Gründen mit 30. November 2017 seinen Betrieb ein. Für die betroffenen MitarbeiterInnen werden vom Orden in Zusammenarbeit mit der Diözese Linz individuelle Sozialpläne entwickelt.

Die Marienschwestern vom Karmel führen drei Kneipp Traditionshäuser in Oberösterreich: ein Kurhaus in Bad Mühllacken mit Schwerpunkt Fasten und Ernährung, das 1. Zentrum für Traditionelle Europäische Medizin in Bad Kreuzen und das Kurhaus Aspach, das auf Stressbewältigung und Burn-out-Prävention spezialisiert ist. Ihren Auftrag sehen die Schwestern in der aktiven Gesundheitsvorsorge und -pflege mit zeitgemäßen Angeboten nach der Kneipp‘schen Naturheilkunde auf der Grundlage christlicher Werte.


Während die Häuser in Bad Mühllacken und Bad Kreuzen Gästezuwächse verzeichnen, ist die Auslastung in Aspach unter 50 % gesunken – eine wirtschaftliche Weiterführung ist unter diesen Umständen nicht zu gewährleisten. Hinzu kommt, dass in der nächsten Zeit auch einige Investitionen zu tätigen wären. Friedrich Kaindlstorfer, MBA, Geschäftsführer der Kurbetriebe der Marienschwestern: „Der Schwerpunkt im Kurhaus Aspach unter dem Motto ‚Timeout statt Burn-out‘ wurde leider von den Menschen zu wenig in Anspruch genommen. Burn-out wird eher in der Rehabilitation als in der Prävention wahrgenommen. In den letzten Jahren sind die Buchungen stark eingebrochen.“
Die Einstellung des Kurbetriebes in Aspach ist für die Marienschwestern vom Karmel kein leichter Schritt, wie Generaloberin Schwester M. Michaela Pfeiffer-Vogl betont: „Interne und externe ExpertInnen haben trotz intensiver Überlegungen keine Lösung für eine positive Weiterentwicklung finden können. Deshalb mussten wir diese schwere Entscheidung rechtzeitig treffen. 30 MitarbeiterInnen sind davon betroffen und wurden gestern von mir im Rahmen einer Betriebsversammlung darüber informiert. In Zusammenarbeit mit der Diözese Linz werden wir nun individuelle Sozialpläne mit den MitarbeiterInnen entwickeln.“


Die Bischöfliche Arbeitslosenstiftung der Diözese Linz wird sich maßgeblich in die Suche nach Lösungen für die MitarbeiterInnen einbringen. Für die derzeit drei Lehrlinge im Kurhaus Aspach gibt es schon Pläne, wie die Lehrzeit in anderen Betrieben weitergeführt werden kann. Im näheren Umfeld des Kurbetriebes in Aspach gibt es eine Reihe weiterer Gesundheits- und Tourismusbetriebe, die laufend Personal suchen. Dies verstärkt die Hoffnung, dass sich für die MitarbeiterInnen gute Lösungen finden lassen. Über die Bischöfliche Arbeitslosenstiftung besteht auch die Möglichkeit, sich in Ausbildungen höhere Qualifizierungen anzueignen.

 

 

Bad Mühllacken und Bad Kreuzen nicht betroffen


Die Einstellung des Kurbetriebes in Aspach hat keine Auswirkungen auf die beiden anderen Kurhäuser der Marienschwestern in Bad Kreuzen und Bad Mühllacken. Ganz im Gegenteil: Diese beiden Standorte entwickeln sich sehr positiv und haben in den letzten drei Jahren bei den Buchungen im zweistelligen Prozentbereich zulegen können. Die Schwerpunkte Traditionelle Europäische Medizin in Bad Kreuzen und das Thema Ernährung in Bad Mühllacken liegen voll im Trend.


Für jene Gäste des Kneipp Traditionshauses in Aspach, die über den 30. November 2017 hinaus bereits gebucht haben, wird es überaus attraktive Angebote für eine Umbuchung in eines der Kurhäuser in Bad Kreuzen oder Bad Mühllacken geben. Die KundInnen werden über diese speziellen Angebote noch eine schriftliche Information erhalten.


Wie das Gebäude des Kurhauses Aspach nach der Einstellung des Kurbetriebes genutzt werden kann, wird in den nächsten Monaten unter Einbindung der Diözesanen Immobilienstiftung beraten.

 

 

Geschichte: Vom alten Wasserschloss zum Kurbetrieb


Das ehemalige Wasserschloss wurde Ende des 14. Jahrhunderts vom Rittergeschlecht zu Dachsberger erbaut. Dr. Joseph Lechner, von 1863 – 1883 Pfarrer und Dechant in Aspach, hatte wohl diesen Ort besonders ins Herz geschlossen. Denn kurz vor seinem Tode (28. April 1887) beauftragte er seinen geistlichen Bruder, Georg Lechner, Dechant zu Zell an der Pram, aus seinem verbliebenen Vermögen in Aspach eine wohltätige Stiftung für Kinder, Arme oder Kranke ins Leben zu rufen. Die Marienschwestern von Karmel aus Linz sollten diese Stiftung leiten. Pfarrer Lechner suchte ein geeignetes Gebäude und erwarb somit „das ehemalige Schloss“. 1902 kamen die ersten Schwestern, die neben einer Kinderbewahranstalt auch eine Nähschule und in den Wintermonaten eine Suppenanstalt mit vollem Eifer betreuten.


Die spätere Gründerin des Kneipp-Kurhauses, Sr. M. Raphaela Freund, wurde 1911 nach Aspach versetzt. Die geborene Wienerin war als junges Mädchen zweimal lebensgefährlich erkrankt und wurde in Bad Wörishofen unter der persönlichen Leitung von Pfarrer Kneipp vollständig geheilt. Daraufhin machte sie es sich aus Dankbarkeit zur Lebensaufgabe, die kostbaren Erkenntnisse und Erfahrungen, die sie bei den Vorträgen und Kursen bei Pfarrer Kneipp persönlich erworben hatte, den leidenden Menschen zuteilwerden zu lassen. Anfangs war sie Lehrerin an der Nähschule, später auch Handarbeitslehrerin an der Volksschule in Aspach. Sr. M. Raphaela entfaltete zugleich ihr besonderes Talent, kranken Menschen zu helfen.


1918 herrschte eine gefährliche Epidemie. Die Krankenpflege wurde nun die Hauptaufgabe der Schwestern. In Fällen, wo selbst der Arzt die Kranken aufgab, gelang es mitunter den Schwestern, deren Leben zu retten. Sr. M. Raphaela konnte so vielen kranken Menschen helfen und wurde mehr und mehr bekannt. So wurde aus dem Kloster allmählich ein Pflegeheim. Im Jahre 1933 wurde die Stiftung Eigentum der Marienschwestern von Karmel. Die Bewilligung zur Errichtung bzw. zum Betrieb eines Pflegeheimes für Kranke und Erholungsbedürftige erhielten die Schwestern im Jahre 1934 von der Oö. Landesregierung. Durch diese staatliche Anerkennung mussten auch zahlreiche Sanierungen des Hauses vorgenommen werden.


1938 kam der Befehl, den Kindergarten zu sperren, das Pflegeheim blieb während der Kriegsjahre offen. Trotz zahlreicher PflegepatientInnen kamen auch immer mehr Flüchtlinge nach Aspach. 1944 wurde das Pflegeheim der Schwestern auf Befehl beschlagnahmt. Binnen sechs Stunden mussten alle Pfleglinge das Heim verlassen und an ihrer Stelle kamen Flüchtlinge. Am 8. März 1945, wenige Wochen vor Kriegsende, verstarb nach schwerer Krankheit im 76. Lebensjahr Sr. M. Raphaela Freund. Ende 1946 verließen die letzten Flüchtlinge das Heim, nun konnten sich die Schwestern wieder ganz der Pflege widmen.


Immer mehr Gäste kamen zum Kneippen nach Aspach; dadurch waren zahlreiche Um- und Zubauten nötig. 1965 wurde das Kneippkurhaus in Aspach ein anerkannter Kneippkurbetrieb. In den 1970er, 1980er und 1990er Jahren erfolgten immer wieder Neu-, Um- und Zubauten bis hin zur Errichtung von Zimmern für „Betreubares Wohnen“ im Altbau. 2005 / 2006 wurde der Innenbereich modernisiert und der Park neu gestaltet.

 

 

Presseunterlagen zum Download

 

Pressemitteilung zum Download (doc / PDF)

 

Pressefotos zum Download: © Kurbetriebe der Marienschwestern (honorarfrei)


Foto 1 und Foto 2: Das Kneipp Traditionshaus der Marienschwestern in Aspach


Foto 3: Fritz Kaindlstorfer MBA, Geschäftsführer der Kurbetriebe der Marienschwestern


Foto 4: Sr. M. Michaela Pfeiffer-Vogl, Generaloberin der Marienschwestern vom Karmel

 


Kontakt für Rückfragen (ab 14.30 Uhr):


Dipl.-BW Friedrich Kaindlstorfer MBA,
Geschäftsführer der Kurbetriebe der Marienschwestern: 0676 63 21 960


Sr. M. Michaela Pfeiffer-Vogl,
Generaloberin der Marienschwestern: 0676 63 21 962

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