Freitag 29. März 2024

15. Benefizsuppenessen im Linzer Landhaus: „Teilen spendet Zukunft“

V. l.: Bischof Manfred Scheuer, Erika Kirchweger (kfb oö) und LH Josef Pühringer

Zum 15. Mal luden am 4. März 2016 Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und die Katholische Frauenbewegung in OÖ Persönlichkeiten aus Kirche, Politik und Wirtschaft zum traditionellen Benefizsuppenessen in den Steinernen Saal des Linzer Landhauses ein.

Die Aktion Familienfasttag ist die entwicklungspolitische Aktion der Katholischen Frauenbewegung. Sie setzt sich in ihren Projekten in Ländern des Südens für Zugang zu Bildung, Sicherung der Lebensgrundlagen und Wahrung der Menschenwürde ein. Hier in Oberösterreich engagiert sie sich für ein solidarisches Miteinander und Füreinander der Menschen. Das Motto der Aktion Familienfasttag: „teilen spendet zukunft“.

 

Bereits zum 15. Mal fand heuer das traditionelle Benefizsuppenessen im Linzer Landhaus statt, bei dem über Projekte und Anliegen der Aktion Familienfasttag informiert wird. Diesmal stand die Projektarbeit der Katholischen Frauenbewegung auf den Philippinen im Mittelpunkt. Mag.a Michaela Leppen, Abteilungsleiterin der Katholischen Frauenbewegung in Oberösterreich (kfb oö), führte durch das Programm, das von „female4“ musikalisch gestaltet wurde.

 

Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer würdigte dabei den Einsatz der Katholischen Frauenbewegung für die weltweite Durchsetzung von Frauenrechten. „Frauen stellen die Hälfte der Menschheit, sie verrichten zwei Drittel der Arbeitsstunden, bekommen dafür aber nur ein Zehntel des Welteinkommens und besitzen gerade einmal ein Prozent des Weltvermögens. Entwicklungszusammenarbeit, die wirkungsvoll sein will, muss daher die wirtschaftliche Stellung von Frauen massiv unterstützen. Bildung und Ausbildung sind hier entscheidende Voraussetzungen für Teilhabe, Berufschancen aber auch erfolgreiche Unternehmensgründungen. Selbstwertgefühl und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten sind unabdingbare Voraussetzungen dafür, dass Frauen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Nur so wird Entwicklungspolitik wirksam“, so Pühringer. Pühringer dankte den Organisatorinnen der Aktion „Aktion Familienfasttag“ und allen, die Hilfsmaßnahmen mit ihrer Spende möglich machen.

 

Erika Kirchweger, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung in OÖ, betonte in ihren Grußworten, diese gemeinsame Mittagsstunde in der Haltung des Teilens sei ein wichtiges Zeichen der Solidarität mit den Frauen des globalen Südens und den Frauen in Oberösterreich, die sich für die Aktion Familienfasttag einsetzen. Entwicklungszusammenarbeit habe sich mit den Jahren verändert und müsse angesichts der steigenden Zahl an Flüchtlingen in Europa noch einmal unter einem anderen Fokus gesehen werden. In einem gemeinsamen Haus, wie Papst Franziskus die Erde in seiner Enzyklika „Laudato si“ bezeichne, gehe es um einen guten Umgang miteinander. „Dieser muss immer wieder neu gefunden werden. Hetze und Neid sind dabei nicht förderlich. Um in Frieden und Gerechtigkeit miteinander leben zu können, braucht es den Einsatz für Schwache, Benachteiligte und Schutzsuchende“, betonte Kirchweger, denn: „Wir können im gemeinsamen Haus nicht an allen Türen Sicherheitsschlösser anbringen und uns im eigenen Zimmer einsperren, wenn im nächsten Zimmer jemand friert, krank oder verletzt ist.“

 

In einem Filmbeitrag wurde das Modellprojekt DON BOSCO auf den Philippinen vorgestellt.

Danach diskutierten in einer Gesprächsrunde Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer, die designierte Obfrau des Wirtschaftsbundes OÖ Mag.a Doris Hummer und Dipl.-Päd.in Monika Weilguni als Organisationsreferentin für die Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung in OÖ.

 

Bischof Dr. Manfred Scheuer unterstrich dabei die friedensstiftende Dimension von Entwicklungszusammenarbeit. „Ungerechtigkeit, Hunger und mangelnder Zugang zu Ressourcen ist ein Kriegsgrund. Entwicklungszusammenarbeit als Beitrag zu einer größeren Verteilungsgerechtigkeit und zu einer Befähigung zum selbstständigen Wirtschaften am Ort ist ein großer Beitrag zum Frieden. Selbständigkeit und Freiheit sind unabdingbare Voraussetzungen für den Frieden.“

 

Mag.a Doris Hummer, designierte Obfrau des Wirtschaftsbundes OÖ, betonte, dass entwicklungspolitische Projekte aufzeigten, worauf es in Wirtschaft und Gesellschaft ankomme: „Es geht, wie schon im Namen steht, um Entwicklung. Ganz wesentlich ist dabei, dass nicht nur ein bestehender Status quo verändert wird, sondern dass mit diesen Mitteln Wege aufgezeigt werden, die dann auch gangbar sind. Die Projekte der Aktion Familienfasttag sind ein Beispiel dafür, dass in diesem Bereich wirklich Großartiges bewegt werden kann.“

 

Dipl.-Päd.in Monika Weilguni, Organisationsreferentin der Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung in OÖ, ging auf die Wichtigkeit von Bildung bei den Projekten ein. „Beim Projekt der Partnerorganisation Don Bosco Foundation war Bildung für Frauen ein Schlüsselfaktor. Es ermöglichte es Frauen, aus dem Käfig des Analphabetismus auszubrechen. Wer eine Waage bedienen kann, kann Gemüse zum richtigen Preis verkaufen und damit ist der Schritt zu einem eigenen Einkommen gelegt. Dieses Wissen kann an Kinder und Enkelkinder weiter gegeben werden – und das verändert das Selbstverständnis der Frauen“.

 

 

Benefizsuppen aus Oberösterreich

 

Die Suppen für das Benefizsuppenessen wurden heuer von Alexander und Gerti Feichtinger vom „Wirt Z’Gries“ schmackhaft zubereitet. Die Gäste hatten die Qual der Wahl: Zur Auswahl standen klare Suppe mit Pilzravioli und Gemüseperlen, klare Suppe mit Käseknöderln, bäuerliche Kartoffelsuppe mit hausgemachten Riesen-Chips, Pastinakencremesuppe, Kichererbsensuppe und pannonische Krautsuppe. Die Spenden kamen der Aktion Familienfasttag zugute.

 

Die Rezepte zum Nachkochen finden Sie hier

 

 

 

Hilfe zur Selbsthilfe auf den Philippinen

 

Die Philippinen sind laut den Vereinten Nationen eines der drei Länder, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind. Die Zahl der Taifune steigt jährlich, das Ausmaß der damit verbundenen Zerstörung ist massiv.

 

Die Hauptstadt der Philippinen, Manila, boomt. In den abgelegenen Dörfern der Insel Mindanao im Süden der Philippinen leben jedoch Kleinbäuerinnen und -bauern unter der Armutsgrenze. Gewinne erzielen meist nur Großgrundbesitzer mit Reis- oder Bananenplantagen. Dazu kommt, dass die Region auch heute noch unter dem bewaffneten Konflikt zwischen Moslems und Christen leidet. Was auf den ersten Blick wie ein religiöser Konflikt aussieht, ist ein Kampf um Ressourcen, um Mitbestimmung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

 

Dort hat die Katholische Frauenbewegung gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation Don Bosco Foundation eine Entwicklung hin zum Frieden bewirkt. Das Projektgebiet umfasst rund 20 abgelegene Dörfer, die von der Regierung jahrzehntelang vernachlässigt wurden. Frauen, die früher völlig machtlos und abhängig waren, nehmen nun als Kleinunternehmerinnen an wirtschaftlichen Prozessen teil und sind zu gleichberechtigen Partnerinnen geworden.

 

Die Bildungsprogramme der Katholischen Frauenbewegung vermitteln Kenntnisse, die Hilfe zur Selbsthilfe bieten: Wer ein Maßband versteht, kann schneidern. Wer weiß, wie man eine Waage bedient, kann Gemüse zum richtigen Preis verkaufen. Wer ein Einkommen erwirtschaftet, kann sich selber aus der ärgsten Not befreien. Zusätzlich zu Alphabetisierungskursen wird nachhaltige biologische Landwirtschaft gefördert. Frauen und Männern ermöglichen die bescheidenen Erlöse aus ihrer Landwirtschaft ein menschenwürdiges Leben. Das veränderte Selbstverständnis der Frauen wirkt immer mehr in die Beziehungen und die Gesellschaft hinein, sodass nach und nach auch veraltete Strukturen aufbrechen.

 

 

Aktion Familienfasttag: Bewusstsein schaffen, Lebensbedingungen verbessern

 

Die Aktion Familienfasttag verbessert die Lebensbedingungen von benachteiligten Frauen im Globalen Süden. Gleichzeitig wird das Bewusstsein für Entwicklungszusammenarbeit in Österreich geschärft. Dies geschieht auf unterschiedlichen Ebenen, via Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit, Projektförderung und Projektarbeit, anwaltschaftlichem Engagement und Spendensammeln.

 

Die Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung tritt für eine gerechte Verteilung der Güter in dieser Welt ein, trägt zur Wahrung von Menschenrechten und Menschenwürde bei und stärkt die weltweite Solidarität unter Frauen.

 

Die rund 100 Projekte, in denen sich die Aktion Familienfasttag gemeinsam mit Projektpartnerinnen und Betroffenen in Asien, Lateinamerika und Afrika engagiert, erstrecken sich auf die Bereiche Bildung, Gesundheit, Menschenrechte, gesicherte Lebensgrundlage, Sozialprogramme, Vernetzung und Interessenvertretung.

 

Frauen erfahren in diesen Projekten, dass sie Rechte haben und diese auch durchsetzen können: Rechte auf Bildung, auf Gesundheit, auf ein Leben ohne Gewalt, auf faire Arbeitsbedingungen, auf wirtschaftliche Teilhabe.

 

 

 

Jede Spende zählt

 

Unterstützen kann man die Projekte der Aktion Familienfasttag auf vielfältige Weise: beim Suppenessen in zahlreichen katholischen Pfarren in OÖ, durch Spenden bei den Gottesdiensten und online unter www.teilen.at.

 

Das Spendenkonto der Aktion Familienfasttag:

Erste Bank, IBAN: AT83 2011 1800 8086 0000, BIC: GIBAATWWXXX

Die Aktion Familienfasttag trägt das Österreichische Spendengütesiegel.

Spenden sind steuerlich absetzbar. Unter der Registrierungsnummer SO 1500 findet sich die Aktion Familienfasttag auf der Liste der begünstigten SpendempfängerInnen des Finanzministeriums.

 

https://www.dioezese-linz.at/familienfasttag

 

 

Presseunterlagen zum Download

 

Pressemitteilung zum Download (doc / PDF)

 

Pressefotos zum Download (honorarfrei bei Nennung des Credits)

 

Foto 1: Die Philippina Norma hat am Alphabetisierungsprogramm teilgenommen. Sie kann jetzt ihren Enkelkindern vorlesen. (Credit: Don Bosco Foundation)

 

Foto 2: Norhana kann nun eine Nähmaschine bedienen. (Credit: Don Bosco Foundation)

 

Foto 3: V. l.: Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer; Erika Kirchweger, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung in OÖ; Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer beim 15. Benefiz-Suppenessen im Linzer Landhaus. (Credit: kfb / Herzenberger)

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