Dienstag 23. April 2024

TelefonSeelsorge OÖ hilft in der Weihnachtszeit mit prominenter Unterstützung

V. l.: Mag.a Barbara Lanzerstorfer-Holzner (Leiterin ElternTelefon), Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer, Bischof Dr. Manfred Scheuer und Mag.a Silvia Breitwieser (Leiterin TelefonSeelsorge OÖ).

Bei einer Pressekonferenz im OÖ. Presseclub gab am 17. Dezember 2019 die TelefonSeelsorge OÖ – Notruf 142 einen umfassenden Einblick in ihre Beratungsarbeit zur (Vor-)Weihnachtszeit. Gesprächspartner waren auch Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer und Bischof Dr. Manfred Scheuer.

Landeshauptmann Stelzer und Bischof Scheuer werden am Freitag, 20. Dezember Telefonstunden übernehmen und für die Nöte der Menschen ein offenes Ohr haben.

 

Weihnachten – für viele nicht „O du fröhliche“, sondern Hoffnungs- und Beziehungslosigkeit

 

Mag.a Silvia Breitwieser, Leiterin der TelefonSeelsorge OÖ, und Mag.a Barbara Lanzerstorfer-Holzner, Projektleiterin des ElternTelefons, schilderten Situationen aus ihrem Beratungsalltag. Silvia Breitwieser betonte, der Mensch als soziales Wesen brauche den Austausch und die Verbundenheit mit anderen. Die Einbindung in ein tragfähiges soziales Netz sei auch für die Gesundheit wichtig. „Menschen wollen gesehen, gehört, wahrgenommen werden. Wenn die Verbundenheit mit anderen nicht gegeben ist, braucht es Angebote wie die TelefonSeelsorge, wo sich jemand Zeit nimmt und zuhört“, so die Expertin.

 

Viele Menschen verbinden mit Weihnachten Vorfreude, Lichterglanz, Heimkommen, das „Fest der Liebe“. Die MitarbeiterInnen der TelefonSeelsorge kennen eine ganz andere Welt, wie Barbara Lanzerstorfer-Holzner schildert: „Vorherrschend sind Frustration, Enttäuschung und eine große Sehnsucht nach Heilwerden. Viele erleben statt ‚O du fröhliche‘ Hoffnungslosigkeit, Mutlosigkeit und Beziehungslosigkeit.“ Da ist die Anruferin, deren Mann völlig überraschend verstorben ist und die sich ein Weihnachtsfest ohne ihn nicht vorstellen kann. Oder der junge Mann, der nach einem Streit keinen Kontakt mehr zu den Eltern hat und nun nicht weiß, wo er Weihnachten verbringen soll. Beispiele wie diese gibt es viele im Beratungsalltag. „Für Menschen ohne haltgebende Beziehungen, ohne intakte zwischenmenschliche Verbindungen ist Weihnachten äußerst schmerzlich. Sie erleben kein ‚Driving home for Christmas‘, niemanden, der sie freudig erwartet, für sie gekocht und ein Geschenk vorbereitet hat, sie hören kein ‚Schön, dass du da bist‘“, schildert Lanzerstorfer-Holzner bittere Weihnachts-Erfahrungen nicht weniger Menschen.

 

Einsam können sich aber auch Menschen fühlen, die in ein soziales Netz eingebunden sind. „Vielen wird gerade in der Weihnachtszeit schmerzlich bewusst, dass sie sich zur Familie, zum Freundeskreis, zu einem Verein nicht mehr zugehörig fühlen. Es fehlt ein Ort vertrauensvoller Zugewandtheit, ein Ort, an dem man in seiner Individualität angenommen wird und sich beheimatet fühlt“, weiß die Expertin. Diese innere Einsamkeit sei nicht weniger schmerzlich.

 

Gerade an „ruhigeren“ Tagen rund um Weihnachten ist plötzlich Zeit, um sich mit sich selbst zu beschäftigen – und die eigenen Bedürfnisse und Sehnsüchte zeigen sich stärker als sonst. „Fragen tauchen auf wie: Wer bin ich überhaupt? Wem bin ich eigentlich wichtig? Wem kann ich mich zeigen, so wie ich bin? Wo erfahre ich Zuwendung und ehrliches Interesse an mir? Lebe ich überhaupt das Leben, das ich leben möchte?“, schildert Lanzerstorfer-Holzner.

 

Dann ist es gut, bei der TelefonSeelsorge unter der amtlichen Notrufnummer 142 kostenlos, anonym und rund um die Uhr auf ZuhörerInnen zu treffen, die „ganz Ohr“ sind und sich Zeit nehmen. „Im Kontakt mit unseren BeraterInnen erleben die AnruferInnen: Da ist jemand der zuhört, Zeit schenkt, ganz bei mir ist und vielleicht einige Fragen stellt, die mich schon weiterbringen“, erklärt Lanzerstorfer-Holzner. Betroffene würden auch zum Wieder-Anrufen ermutigt. Was nicht weltbewegend klinge, sei oft der erste wichtige Schritt aus der Krise hin zur Verbundenheit mit anderen.

 

 

Prominente Unterstützung vor Weihnachten

 

Ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Menschen in Oberösterreich haben demnächst auch zwei prominente Persönlichkeiten:

 

Bischof Manfred Scheuer: Freitag, 20. Dezember 2019 | 16.00 bis 17.00 Uhr und

Landeshauptmann Thomas Stelzer: Freitag, 20. Dezember 2019 | 13.30 bis 14.30 Uhr

 

Beide unterstützen in dieser Zeit die MitarbeiterInnen des Notrufdienstes der TelefonSeelsorge und sind unter der Nummer 142 zu erreichen.

 

Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer dankte der TelefonSeelsorge Oberösterreich für ihr Engagement. „Auch in Oberösterreich, einem Land mit hoher Lebensqualität, ist leider niemand davor gefeit, in eine Situation zu geraten, die ausweglos erscheint. Für hilfesuchende Menschen ist das kostenlose und vertrauliche Angebot der TelefonSeelsorge eine wertvolle Stütze, wenn es darum geht, schwierige Lebenslagen zu überwinden.“ Ehrenamtliches Engagement und das Für-andere-Dasein seien nicht selbstverständlich, so Stelzer, der gerade in der Vorweihnachtszeit in diesem Dienst „ein großes Zeichen für gelebte Nächstenliebe und soziale Wärme in unserem Land“ sieht. Der Landeshauptmann sprach auch der Diözese Linz seinen Dank für ihr Engagement für Menschen in Notlagen aus. Den Telefondienst am 20. Dezember übernimmt Stelzer gern: „Es ist ein öffentliches Wertschätzen der vielen Ehrenamtlichen, die bei ihrem Dienst in der TelefonSeelsorge zuhören und Kraft spenden.“

 

Auch Bischof Dr. Manfred Scheuer wird als Gesprächspartner am Telefon zur Verfügung stehen. Ihm ist wichtig, dass die „schwere“ Seite von Weihnachten nicht verschwiegen wird: „Nicht selten brechen Enttäuschungen, Verletzungen, Kränkungen, Einsamkeit und Existenzsorgen zur Weihnachtszeit viel massiver herein als zu anderen Zeiten im Jahr. Für Menschen, denen liebevolle Verbindungen zu Mitmenschen fehlen oder denen die Hoffnung abhandengekommen ist, wird besonders zu Weihnachten die tiefe Sehnsucht nach einer heileren Welt spürbar. Der Wunsch nach einem tieferen Leben und mehr Verbundenheit trifft dann auf die Realität quälender innerer Leere.“ Viele Menschen würden gerade an Weihnachten daran zweifeln, dass es das Leben und auch Gott gut mit ihnen meine. Dabei sei die Botschaft von Weihnachten Zeichen dafür, dass auch unter widrigsten Lebensumständen ein Neubeginn möglich sei: „Jesus wurde keineswegs in eine friedvolle, heile, perfekte Welt hineingeboren. Von Armut, Verfolgung, Ablehnung und einer Geburt im Stall erzählt die Weihnachtsbotschaft. Mit Jesus lässt sich Gott ganz auf unsere Welt ein, auf die Sieger- und Verlierergeschichten – er bejaht uns Menschen, ohne jemanden auszuschließen.“ Diese Menschenfreundlichkeit Gottes werde im ehrenamtlichen Engagement der TelefonSeelsorge hörbar und spürbar, würdigte der Bischof den ehrenamtlichen Dienst der MitarbeiterInnen in der TelefonSeelsorge. „Zuhören ist gerade in unserer heutigen schnelllebigen Zeit ein Geschenk. Die Telefonseelsorge ist ein wichtiges Instrument der Kirche, um diesem Anliegen Rechnung zu tragen. Sie kann so Menschen nahe sein, damit diese in der Not nicht allein sind“, betonte Scheuer. Der Bischof dankte allen MitarbeiterInnen, die sich in der TelefonSeelsorge engagieren. Bei Landeshauptmann Stelzer bedankte sich Scheuer ausdrücklich für dessen Unterstützung.

 

 

TelefonSeelsorge OÖ – Notruf 142

 

Die TelefonSeelsorge – Notruf 142 feierte 2016 ihr 50-jähriges Bestehen. Im Jahr 1998 erhielt sie –gleich einer Blaulichtorganisation – den amtlichen Notrufstatus mit der Notrufnummer 142 für ganz Österreich. Dies verdeutlicht einmal mehr die Bedeutung der TelefonSeelsorge als österreichweite Erstanlaufstelle für seelische Krisen. Die Einrichtung der katholischen und evangelischen Kirche wird vom Sozialressort des Landes Oberösterreich unterstützt. Sie ist an allen Tagen des Jahres 24 Stunden lang kostenlos und vertraulich zu erreichen. 94 ehrenamtliche MitarbeiterInnen (79 Frauen, 15 Männer) der TelefonSeelsorge – Notruf 142 sind in Oberösterreich rund um die Uhr für die Anliegen der Anrufenden da.

 

Im Jahr werden in Oberösterreich rund 17.000 Beratungsgespräche (inklusive Mail und Chat) mit einer Beratungszeit von ca. 1.900 Stunden geführt. Die meisten Ratsuchenden rufen zwischen 17.00 und 22.00 Uhr an. 71 Prozent der AnruferInnen, deren Alter meist zwischen 40 und 60 Jahren liegt, sind Frauen, 29 Prozent Männer.

 

Neben dem Notruf 142 bietet die TelefonSeelsorge OÖ auch das Elterntelefon 142 und Onlineberatung (per Mail oder Chat) an. An die Onlineberatung wenden sich vorwiegend Jüngere: 48 Prozent der Ratsuchenden in der Mailberatung und 58 Prozent der ChatnutzerInnen sind unter 30 Jahre alt.

Die drei Hauptberatungsthemen: 1. Beziehungsprobleme (vorrangig Partnerschaftsprobleme), 2. Einsamkeit (vorrangig Probleme mit der Alltagsbewältigung und Sehnsucht nach Kontakt) und 3. die psychische Gesundheit bzw. Krankheit der AnruferInnen (vorrangig affektive Störungen).

 

www.ooe.telefonseelsorge.at

 

 

Angebote zu Weihnachten für alleinstehende und obdachlose Menschen

 

Urbi@Orbi

Bethlehemstraße 1a, 4020 Linz

unter dem Motto „Am 24. Dezember nicht alleine feiern“ von 18 – 22 Uhr geöffnet

 

Erstmals hat heuer das kirchliche Begegnungszentrum Urbi@Orbi am Heiligen Abend für seine Gäste geöffnet, von 18.00 – 22.00 Uhr. Es ist damit einer der wenigen Orte in der Linzer Innenstadt, wo jemand hingehen kann, der oder die diesen besonderen Abend nicht alleine verbringen möchte.

 

Details siehe Anhang

 

Rückfragen:

Mag.a Andrea Mayer-Edoloeyi, Referentin Urbi@Orbi / Team Citypastoral
0676 /887-6002, andrea.mayer-edoloeyi@dioezese-linz.at
Urbi@Orbi - Kirche in der City
Bethlehemst. 1a, 4020 Linz

 

Caritas Wärmestube

Dinghoferstraße 54/Goethestraße 46

am 24.12. geöffnet von 12 – 19 Uhr

 

Of(f)'n Stüberl

Starhembergstraße 39

am 24. 12. geschlossen geöffnet am 26.12.2019 von 8-12 Uhr

 

Schloss Puchberg

Montag, 23.12.2019, 18.30 Uhr bis Donnerstag, 26.12.2019, 14 Uhr Kursbeitrag: 40,00 Euro zzgl. Aufenthaltskosten

Bildungshaus Schloss Puchberg Puchberg 1, 4600 Wels Tel. 07242/74537 email: puchberg@dioezese-linz.at

 

Franziskanerinnen von Vöcklabruck

Montag, 23.12.2019 / 17:30 Uhr bis Mittwoch, 25.12.2019 / 13:00 Uhr

Kursbeitrag: 35,00 Euro

Kontakt: Sr. Stafana Hörmannseder, Salzburger Straße 18, 4840 Vöcklabruck

Tel. 07672/72667-148

 

Curhaus Bad Mühllacken der Marienschwestern

zwischen 22. Dezember 2019 und 6. Jänner 2020

Preise je Person pro Nacht inklusive Vollpension bei einem Mindestaufenthalt von 3 Tagen: 133,00 Euro Mühllacken 55, 4101 Feldkirchen

badmuehlacken@marienschwestern.at

Tel. 07233/7215

 

 

Presseunterlagen zum Download

 

Pressemitteilung zum Download (doc / PDF)

Statements zur Pressekonferenz und hilfreiche Tipps für Weihnachten in schwierigen Lebenssituationen (PDF)

Angebote zu Weihnachten für alleinstehende und obdachlose Menschen (PDF)

Angebot 24. Dezember Urbi@Orbi Linz (PDF)

Kirche vor Ort

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