Donnerstag 26. September 2024

Johannes Hofer von Bischof Manfred Scheuer zum Diakon geweiht

Bischof Manfred Scheuer spendete Johannes Hofer die Diakonweihe.

Am 10. November 2018 um 10 Uhr wurde der Priesterkandidat Johannes Hofer von Bischof Manfred Scheuer im Linzer Mariendom zum Diakon geweiht. Er wird künftig in der Pfarre Wels-Hl. Familie tätig sein.

Wer Priester werden will, geht einen längeren Weg: Er absolviert zunächst das sogenannte Propädeutikum, das Einführungsjahr für Priesterkandidaten. Danach studiert er katholische Theologie und lebt mit anderen Kandidaten im Priesterseminar. Es folgt das pastorale Einführungsjahr in einer Pfarre, wo der Kandidat erste seelsorgliche Erfahrungen sammelt. Begleitend besucht er den Pastorallehrgang. Die Weihe zum Diakon kann während oder nach diesem Jahr erfolgen. Danach ist der Diakon mindestens ein halbes Jahr in einer Pfarre tätig, bevor er zum Priester geweiht werden kann.

 

Ein Priesterkandidat der Diözese Linz, Mag. Johannes Hofer, wurde am 10. November 2018 um 10 Uhr im Linzer Mariendom von Bischof Manfred Scheuer zum Diakon geweiht. Johannes Hofer wurde 1986 in Linz geboren und wuchs bei seinen Eltern und mit zwei jüngeren Geschwistern in Windhaag bei Perg auf. Nach der Matura an der Handelsakademie in Perg besuchte er ab 2009 das Propädeutikum in Horn und war anschließend ab 2010 Seminarist der Diözese Linz, zuerst im Priesterseminar der Erzdiözese Salzburg, danach im Priesterseminar Innsbruck. Hofer studierte in Salzburg und Innsbruck katholische Theologie. Derzeit absolviert Johannes Hofer sein pastorales Einführungsjahr in der Pfarre Wels-Hl. Familie, wo er auch als Diakon im Einsatz sein wird.

 

Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer feierte mit etwa 200 Gläubigen im Linzer Mariendom den Festgottesdienst zur Diakonweihe. Mit ihm feierten Generalvikar DDr. Severin Lederhilger OPraem, der Regens des Priesterseminars der Diözese Linz Mag. Michael Münzner, der Regens des Priesterseminars der Diözese Innsbruck Mag. Roland Buemberger, der Leiter der Abteilung Priester und Diakone der Diözese Linz Dr. Martin Füreder, der Bischofsvikar für Erwachsenenbildung und pastorale Fortbildung Dr. Johann Hintermaier, der Bischofsvikar für pastorale Aufgaben Msgr. Willi Vieböck, Prälat KonsR Josef Mayr, Domkapitular Dr. Walter Wimmer, der Generaldechant und Pfarrer in Wels-Hl. Familie Dr. Slawomir Dadas, der Pfarrer aus Hofers Heimatort Windhaag/Perg Mag. Josef Michal sowie Angehörige, Freunde, Priesterseminar-Kollegen aus Linz bzw. Innsbruck, Pfarrangehörige aus Windhaag/Perg und Wels-Hl. Familie sowie Wegbegleiter des neuen Diakons.

 

Musikalisch gestaltet wurde der festliche Gottesdienst im Linzer Mariendom vom Kirchenchor Windhaag Cantat unter der Leitung von Anton Neulinger und von Gerhard Raab an der Orgel.

 

 

 

„Diakon werden heißt, Mitliebender Gottes werden“

 

Bischof Manfred Scheuer in seiner Begrüßung: „Ich danke dir, Johannes, dass du dich auf den Weg der Berufung eingelassen hast, und ich danke allen, die dich im Leben, im Glauben und in der Berufung begleitet, gefördert und gestärkt haben.“

 

Am Beginn des Gottesdienstes bekräftigte der Weihekandidat seine Bereitschaft zum Dienst als Diakon mit den Worten: „Hier bin ich“.

 

Der Regens des Priesterseminars Mag. Michael Münzner bezeugte, dass der Weihekandidat gut vorbereitet ist, das Volk Gottes seine Weihe unterstützt und dass er würdig ist, die Diakonweihe zu empfangen. Hierauf wurde Johannes Hofer von Bischof Scheuer zum Diakon erwählt.

 

In seiner Predigt betonte Bischof Manfred Scheuer, ein Sakrament wie die Diakonweihe sei „keine Auslese, bei der nur die ‚Perfekten‘ übrigbleiben“. Junge Menschen bräuchten nicht das moralische Ideal „Du musst perfekt sein!“, sondern die Zusage: „Du kannst etwas, du gehörst dazu.“ Johannes Hofer werde nicht nur wegen seiner Stärken zum Diakon geweiht, sondern könne auch mit seinen Schwächen anderen Raum geben, so der Bischof. Wichtig sei die Haltung der Demut: einer Erdverbundenheit, die mit beiden Beinen auf der Erde stehen lasse. „Demut, Dien-Mut bedeutet das Wissen um die eigene Begrenztheit und Zerbrechlichkeit und die dankbare Annahme dieser Zerbrechlichkeit, weil sie unser Leben in den wenigen Jahren zwischen Geburt und Tod unendlich kostbar macht“, formulierte Scheuer mit dem Linzer Moraltheologen Michael Rosenberger.

 

Johannes Hofer werde geweiht, weil er auf Gottes Liebe antworte. „Gott will Mitliebende – und Diakon werden heißt, Mitliebender Gottes werden“, unterstrich der Bischof. Bei der Diakonenweihe und beim Diakonat gehe es darum, das weiterzusagen, was für einen selbst geistlicher Lebensreichtum geworden sei, und dies auf die Quelle zurückzuführen, die diesen Reichtum immer neu speise: auf das Evangelium und auf Jesus Christus selbst. Scheuer wörtlich: „Letztlich geht es beim Diakonat darum, das zu zeigen, was man liebt: Jesus zu zeigen, von dem wir sicher sein dürfen, dass er uns liebt.“ Der Diözesanbischof zum Weihekandidaten: „Die Weihe ist kein Versprechen, dass es dir in den kommenden Jahren und Jahrzehnten gut geht. Wahre Liebe kann gut leiden – im doppelten Wortsinn heißt das: Ich kann dich gut leiden, ich mag dich. Aber auch: Ich ertrage dich, ich halte dich aus, ich trage dein Leiden mit dir.“ Mit seiner Weihe verspreche Johannes Hofer, nicht am Leiden anderer vorbeizugehen und sich der Solidarität mit den Leidenden nicht zu verweigern. Die Kraft der Kirche liege gerade in dieser Hinwendung zu den Armen, Kranken und Leidenden, betonte Scheuer.

 

 

Bereitschaft zum Dienst an den Menschen

 

Nach der Predigt von Bischof Manfred Scheuer erfolgte die Weihezeremonie. Nach der Anrufung des Heiligen Geistes in einem gemeinsamen Lied fragte Bischof Scheuer den Weihekandidaten nach seiner Bereitschaft, den Glauben in Wort und Tat zu verkünden, um des Himmelreiches willen ehelos zu leben, das Stundengebet der Kirche zu pflegen, sich für Arme und Kranke einzusetzen, Heimatlosen und Notleidenden zu helfen und so sein Leben nach dem Beispiel Christi zu gestalten. Die persönliche Antwort des Kandidaten: „Ich bin bereit“. Danach legte Johannes Hofer sein Gehorsamsversprechen gegenüber dem Bischof und seinen Nachfolgern ab. Während der Heiligenlitanei, in der die Heiligen von der Gottesdienstgemeinde als Fürsprecher und Helfer angerufen wurden, lag der Weihekandidat ausgestreckt auf dem Boden der Altarinsel – als Zeichen der Hingabe, Bereitschaft und Demut vor Gott.

 

Danach empfing Johannes Hofer kniend die Weihe durch Handauflegung und Gebet von Bischof Manfred Scheuer. Im Weihegebet heißt es: „Sende auf ihn herab, o Herr, den Heiligen Geist. Seine siebenfältige Gnade möge ihn stärken, seinen Dienst getreu zu erfüllen. Das Evangelium Christi durchdringe sein Leben. Selbstlose Liebe sei ihm eigen, unermüdliche Sorge für die Kranken und Armen. Mit Würde und Bescheidenheit soll er allen begegnen, lauter im Wesen und treu im geistlichen Dienste. In seinem Wirken sollen deine Weisungen aufleuchten; das Beispiel seines Lebens soll die Gemeinde auf den Weg der Nachfolge führen. So bezeugt er wahrhaft den Glauben und bleibt bis ans Ende fest in Christus verwurzelt.“

 

Anschließend half Diakon Mag. Josef Krassner dem neugeweihten Mitbruder beim Anlegen der liturgischen Kleidung des Diakons: der Dalmatik und der Stola, die von Diakonen quer über der Brust getragen wird. Danach überreichte Bischof Manfred Scheuer dem neugeweihten Diakon das Evangeliar mit den Worten: „Empfange das Evangelium Christi: Zu seiner Verkündigung bist du bestellt. Was du liest, ergreife im Glauben, was du glaubst, das verkünde, und was du verkündest, erfülle im Leben.“ Mit einer herzlichen Umarmung besiegelte Bischof Manfred Scheuer die Aufnahme des Diakons in sein neues Amt. Auch die anderen Diakone umarmten und beglückwünschten den Neugeweihten als Zeichen der Verbundenheit im gemeinsamen Dienst.

 

Nach dem festlichen Gottesdienst waren alle Mitfeiernden zu einer Agape in das Linzer Priesterseminar eingeladen.

 

 

 

Diakone, die Priester werden, und Ständige Diakone

 

Es gibt zwei Formen des Diakonats: Für Priesterkandidaten wie Johannes Hofer ist der Diakonat eine Weihestufe auf dem Weg zur Priesterweihe, daneben gibt es sogenannte Ständige Diakone. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–1965) ist das Diakonenamt nicht mehr vorwiegend eine Station auf dem Weg zum Priesteramt, sondern steht auch (verheirateten) Männern offen, die „ständig“ Diakone bleiben wollen – daher die Bezeichnung „Ständige Diakone“. Die Aufgaben sind die gleichen: Diakone assistieren dem Priester in der Messe, verkünden das Evangelium und dürfen predigen. Sie können die Taufe spenden, Trauungen und Begräbnisfeiern leiten, Wortgottesdienste feiern und Segnungen spenden. In der Liturgie sind Diakone an der quer über der Brust getragenen Stola zu erkennen.

 

Zum spezifischen Profil eines Diakons gehört der Dienst an den Armen und Benachteiligten. Die soziale Dimension von Kirche ist somit stark mit dem Dienen und Helfen – dem diakonalen Amt – verbunden. In diesem Dienst liegt auch der Ursprung des Diakonats: In der Apostelgeschichte der Bibel ist nachzulesen, dass sieben Diakone, unter ihnen Stephanus, ausgewählt wurden, um für die benachteiligten Witwen der Gemeinde zu sorgen.

 

www.priesterwerden.at

www.dioezese-linz.at/diakone

 

Kontakt für Rückfragen:

Mag. Michael Münzner

Regens des Linzer Priesterseminars

0676 87 76 33 16

 

Presseunterlagen zum Download

 

Pressemitteilung zum Download (doc / PDF)

 

Pressefotos zum Download: © Andrzej Gorgol (honorarfrei)

 

Foto 1: Der Weihekandidat liegt ausgestreckt auf dem Boden der Altarinsel – als Zeichen der Hingabe, Bereitschaft und Demut vor Gott.

 

Foto 2 und Foto 3: Bischof Manfred Scheuer spendet Johannes Hofer die Diakonweihe durch Handauflegung und Gebet.

 

Foto 4: Der neugeweihte Diakon Johannes Hofer (vorne re.) mit Bischof Manfred Scheuer am Altar.

 

Foto 5: V. l.: Der Pfarrer aus Hofers Heimatort Windhaag/Perg Mag. Josef Michal, der Regens des Innsbrucker Priesterseminars Mag. Roland Buemberger, der neugeweihte Diakon Mag. Johannes Hofer, Bischof Dr. Manfred Scheuer, der Regens des Linzer Priesterseminars Mag. Michael Münzner und der Pfarrer von Hofers „Einsatzpfarre“ Wels-Hl. Familie Dr. Slawomir Dadas.

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