Mittwoch 10. Dezember 2025

Freude über die Ernennung von Josef Grünwidl

Die österreichischen Bischöfe haben auf die am 17. Oktober 2025 erfolgte Ernennung von Josef Grünwidl für die Leitung der Erzdiözese Wien mit einhelliger Freude reagiert. Auch Bischof Manfred Scheuer freut sich über die "gute Wahl" und gratuliert dem Neuernannten herzlich. 

Der Erzbischof, der in seiner Übergangsfunktion als Apostolischer Administrator nach der Emeritierung von Kardinal Christoph Schönborn schon seit 22. Jänner 2025 der Bischofskonferenz angehörte, sei eine gute Wahl von Papst Leo XIV. und man freue sich sehr über die weitere Zusammenarbeit und künftigen Austausch, so der Tenor aller ersten Reaktionen aus den Ordinariaten.

Von "großer Freude" in der ganzen Kirche Österreichs schrieb der Bischofskonferenz-Vorsitzende, Erzbischof Franz Lackner. Wien bekomme mit Grünwidl einen "wirklichen Hirten, einen Seelsorger, der mit weitem Herz und wachem Geist wirkt, und der die Nähe Gottes wie auch der Menschen zulässt". Auch persönlich freue er sich auf Grünwidls baldige Weihe und Aufnahme im Bischofsamt, so der Salzburger Erzbischof, der Österreichs Katholiken zu gemeinsamem Gebet aufrief, "für den angehenden Erzbischof Josef und sein Amt, für sein Wirken und viele Jahre in Frieden".

Ähnliche Töne stimmte der Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl in seinen Gratulationsworten an und dankte seinem künftigen Bischofskollegen dafür, "dass er diesen Dienst für die Menschen in der großen Erzdiözese mit ihren vielfältigen Herausforderungen angenommen hat". Grünwidl sei für das Amt bestens geeignet, durch reiche Erfahrung in der Pfarrseelsorge wie auch in der Verwaltung der Erzdiözese. Auch als neuer Erzbischof werde Grünwidl gute Entscheidungen treffen, "getragen vom Heiligen Geist mit dem Licht des Evangeliums".


Auf die Fähigkeit Josef Grünwidls, "unterschiedliche kirchliche Stilrichtungen zusammenzuführen", verwies der Linzer Bischof Manfred Scheuer in seiner Reaktion auf die Ernennung. Diese Eigenschaft mache auch einen guten Musiker aus. Er freue sich über die Ernennung Grünwidls, der unter anderem wegen seiner Erfahrung in der Leitung und in der Seelsorge "eine gute Wahl" sei, erklärte Scheuer. Überaus dankbar sei er zudem, dass Grünwidl "das Amt angenommen hat, ja, dass er sich dieses Amt antut". Scheuer wies zudem auf die künftige Funktion Grünwidls als Metropolit der Wiener Kirchenprovinz hin, zu der auch die Diözese Linz gehört.

Der Innsbrucker Bischof Hermann Gletter kommentierte auf Instagram die Papst-Entscheidung als "solide". Er habe Grünwidl in der Bischofskonferenz und bei persönlichen Begegnungen als "verbindlichen Brückenbauer" kennengelernt, was angesichts eines aktuellen "Auseinanderdriftens so vieler Welten" von großem Wert sei. Sein Kommunikationsstil sei "klar und direkt", zudem sei er als langjähriger Pfarrer, Seelsorger und Bischofsvikar bestens vertraut mit pastoralen Themen und "aufmerksam genug für die aktuellen Fragen und Themen unserer nervösen Zeit". Auch den "Wiener Schmäh" Grünwidls wusste der Innsbrucker Bischof zu schätzen.

 

Die österreichischen Bischöfe freuen sich über die Ernennung von Josef Grünwidl zum Erzbischof von Wien

Die österreichischen Bischöfe freuen sich über die Ernennung von Josef Grünwidl zum Erzbischof von Wien. 
© Kathpress / Paul Wuthe


Der Kärntner Bischof Josef Marketz wies in seiner Reaktion darauf, dass Grünwidl mit den spezifischen Herausforderungen und Besonderheiten der Kirche in Wien bereits bestens vertraut sei und als Administrator viele Sympathien gewonnen habe. Der in der Bischofskonferenz für die Bereiche Soziales und Pastoral zuständige Bischof hob zudem Grünwidls "besonderes Gespür für soziale und pastorale Anliegen" und den "reichen Erfahrungsschatz als Seelsorger" hervor.

Aus Vorarlberg meldete sich Bischof Benno Elbs mit Glückwünschen an den "sehr einfühlsamen, aufmerksamen und zutiefst geistlichen Menschen" Grünwidl anlässlich seiner Ernennung zum Wiener Erzbischof. Auch der Feldkircher Oberhirte hob seine Erfahrung aus der Pfarrseelsorge hervor, freute sich aber besonders, dass die Gläubigen der Erzdiözese Wien mit Grünwidl "einen Bischof erhalten, der nahe bei den Menschen ist und mit Überzeugung und viel Feingespür die Botschaft Jesu lebt und verkündet".

 

Auch der erst vor wenigen Monaten geweihte Grazer Weihbischof Johannes Freitag lobte seinen neuen Kollegen in Wien. Er attestierte Grünwidl "geerdete und menschenfreundliche Art, ernsthafte Freude, Humor und Gelassenheit, aber auch Blick auf Menschen am Rand der Gesellschaft". Der designierte Erzbischof "denkt Kirche weit" und lebe gleichzeitig aus der Tiefe. "Seine Erfahrungen an unterschiedlichen Orten der Seelsorge werden ihm im neuen Dienst zugutekommen", so der Grazer Weihbischof.

In den Chor der Gratulanten hat auch der Südtiroler Bischof Ivo Muser eingestimmt."Die häufigste Einschätzung, die ich über Josef Grünwidl gehört habe, war: Das ist ein Seelsorger mit Leidenschaft, Herz, Verstand und Erfahrung - und verankert in einer persönlichen Christusbeziehung", hält der Bischof von Bozen-Brixen in einer Stellungnahme gegenüber Kathpress fest. "Das sind gute Voraussetzungen für den anspruchsvollen Dienst, den er nicht gesucht hat, den aber viele ihm zutrauen. Viele Menschen freuen sich über seine Ernennung, weit über Wien hinaus", so der Bischof, der mit "herzlichen Glück- und Segenswünsche aus Südtirol" verbleibt.

 

 

Schönborn: Grünwidl bringt guten Neuanfang für Erzdiözese Wien

 

Hocherfreut über die Ernennung von Josef Grünwidl zu seinem Nachfolger hat sich Kardinal Christoph Schönborn geäußert: "Für mich ist heute ein wirklich bewegender und freudiger Tag", erklärte er am Freitag gegenüber Kathpress in einer ersten Reaktion auf die Entscheidung aus dem Vatikan. Ihm falle "ein Stein vom Herzen", wisse er doch nach dreißig Jahren im Dienst als Erzbischof die Erzdiözese in guten Händen und an einem "Neuanfang" - wofür er Gott, Papst Leo XIV. und auch Grünwidl aufgrund dessen Bereitschaft danke.

 

Grünwidl hatte Schönborn bereits in den ersten Jahren seiner Amtszeit - von 1995 bis 1998 - als Sekretär begleitet und sei später viele Jahre als Pfarrer sowie zuletzt als Bischofsvikar in die Leitung der Erzdiözese eingebunden gewesen, erinnerte Schönborn. "Er kennt unsere Diözese in all ihren Dimensionen - ihre großen Stärken, ihre Schwächen - und die Herausforderungen unserer Kirche in Wien, in Österreich und Europa."

 

Erneut in Anspielung auf die Ausbildung Grünwidls als Konzertorganist, würdigte Schönborn seinen designierten Nachfolger als "Mann mit einem guten Gehör". Der 62-Jährige verstehe es, "die verschiedenen Seiten auf der Leier dieser Diözese harmonisch zusammenklingen zu lassen", zitierte der Kardinal den heiligen Ignatius von Antiochien, dessen Gedenktag die Kirche am 17. Oktober 2025 feierte.

 

Besonders berührt zeigte sich der emeritierte Erzbischof über die große Freude über die Ernennung in der Diözese: "Dieser Vorschuss an Vertrauen - so hat das Papst Benedikt in einem seiner ersten Jesusbücher genannt - ist ein schönes Zeichen. In den östlichen Kirchen rufen die Gläubigen bei einer Weihe: 'Axios! Er ist würdig.' Mir scheint, dass man das schon seit vielen Wochen und Monaten hier in Wien über Josef Grünwidl sagt, und wie schön, dass Papst Leo das nun bekräftigt."

 

Kathpress

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