Messe zur Amtseinführung von Papst Leo XIV. am 18. Mai 2025 um 10 Uhr
Wie bei seinen Vorgängern dürften mehrere Dutzend Staats- und Regierungschefs sowie Hunderttausende Pilger und Touristen aus aller Welt anreisen. Im Zuge der Amtseinführung erhält Leo XIV. zuvor auch die päpstlichen Insignien: das wollene Pallium und den Fischerring.
Die früher übliche Zeremonie der Inthronisierung des Papstes wurde bereits von Johannes Paul I. (1978) abgeschafft. An ihrer Stelle steht die erste Messe mit den Kardinälen, die der Papst bereits am Freitag in der Sixtinischen Kapelle feierte. Für morgen Samstag hat die Präfektur des Päpstlichen Hauses ein Treffen Leos XIV. mit allen Kardinälen angekündigt.
ORF überträgt am Sonntag Amtseinführung von Papst Leo XIV. live
Der ORF überträgt am Sonntag die Amtseinführung von Papst Leo XIV. live. Aus dem "ZIB"-Studio melden sich ab 9.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON Susanne Höggerl und Sandra Szabo. Ihnen zur Seite als Experten sitzen Peter Fritz und der Theologe Paul M. Zulehner. Aus Rom meldet sich die ORF-Korrespondentin Cornelia Vospernik.
Die Sondersendung "Inauguration Papst Leo XIV." wird umfassend barrierefrei ausgestrahlt. Für die gehörlosen und hörbehinderten Zuschauer:innen stehen im ORF TELETEXT auf Seite 777 sowie auf ORF ON Live-Untertitel zur Verfügung. Zudem wird die Sendung mit Österreichischer Gebärdensprache (ÖGS) angeboten und live gedolmetscht.
Der Gottesdienst zur Amtseinführung findet um 10 Uhr auf dem Petersplatz statt. Zahlreiche Staats- und Regierungschefs sowie rund 100.000 Mitfeiernde vor Ort werden erwartet, ebenso Vertreter:innen der katholischen, orthodoxen und evangelischen Kirche und anderer Religionsgemeinschaften aus aller Welt. Bei einer Zeremonie am Petrusgrab unter dem Petersdom erhält Leo XIV. zuvor die päpstlichen Insignien: das wollene Pallium, eine weiße, mit roten Kreuzen bestickte Wollstola, und den eigens für ihn angefertigten Fischerring. Der Ring von Papst Franziskus wurde einige Tage nach seinem Tod zerstört.
Die staatliche Delegation aus Österreich bei der Amtseinführung von Papst Leo XIV. führt Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) an. Die heimische katholische Kirche vertreten unter anderem der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Salzburgs Erzbischof Franz Lackner, und der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl. In Österreich läuten zeitgleich zum Beginn der Amtseinführung um 10 Uhr für 15 Minuten die Kirchenglocken.
Papst Leo XIV. wird am 18. Mai 2025 feierlich in sein Amt eingeführt.
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Zentrale Fragen und Antworten zur Amtseinführung von Leo XIV.
Am 8. Mai ist Robert Francis Prevost zum Papst gewählt worden, am kommenden Sonntag wird Papst Leo XIV. offiziell als Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche in sein Amt eingeführt. Kathpress beantwortet die wichtigsten Fragen zur Amtseinführung.
Ab wann ist der Papst wirklich Papst?
Seit er die Wahl angenommen und seinen Namen verkündet hat, ist Leo XIV. der Bischof von Rom und damit Oberhaupt der katholischen Kirche. Zusätzlich findet wenige Tage nach der Wahl, in diesem Fall zehn Tage danach, die offizielle Amtseinführung als Papst statt. Hier erhält er die päpstlichen Insignien, also Zeichen, die sein Amt verdeutlichen, und feiert eine Messe mit den Kardinälen auf dem Petersplatz. Bei der Einführungszeremonie sind meist auch die Oberhäupter katholischer Ostkirchen anwesend. Die Amtseinführungsmesse, die am Sonntag für 10 Uhr angesetzt ist, ist die wichtigste Zeremonie unter den Liturgien für einen neuen Papst.
Wie läuft die Feier ab?
Der Gottesdienst folgt einem fest vorgegebenen Ablauf und dauert etwa zwei Stunden. Welche Musik gespielt und gesungen wird, ist noch nicht bekannt. Oftmals wird zum Abschluss solcher liturgischen Hochfeste das "Te Deum" gesungen. Bei Papst Franziskus war es das "Regina caeli". Dieses hatte Papst Leo XIV. beim ersten Mittagsgebet selbst gesungen.
Gibt es später dann noch eine Inthronisierung?
Nein. Die früher übliche zusätzliche Zeremonie der Inthronisierung des Papstes wurde bereits von Johannes Paul I. im Jahr 1978 abgeschafft. An ihrer Stelle steht die erste Messe mit den Kardinälen, die der Papst bereits am Tag nach seiner Wahl gefeiert hat.
Was sind die Insignien?
Bei einer Zeremonie am Petrusgrab unter dem Petersdom erhält Leo XIV. am Vormittag vor der Einführungsmesse die päpstlichen Insignien: das wollene Pallium, eine weiße, mit roten Kreuzen bestickte Wollstola, und den eigens für ihn angefertigten Fischerring. Jeder Papst hat einen eigenen Fischerring, der nach seinem Tod zerstört wird. Als weiteres Zeichen seines Amts ist dem Papst der gerade Hirtenstab ohne Krümme (die sogenannte Ferula) vorbehalten.
Wer kommt zur Amtseinführung?
Im Detail wird das vermutlich erst am Tag zuvor feststehen. Die staatliche Delegation aus Österreich führt Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) an. Aus Deutschland reisen Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Bundestagspräsidentin Julia Klöckner an. Für die Königshäuser dieser Welt gibt es bislang aus Großbritannien die Information, dass nicht König Charles und auch nicht Prinz William, sondern Prinz Edward kommt. Auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj rechnen viele. Zur Amtseinführung von Franziskus waren rund 130 Delegationen nach Rom gekommen, darunter gut 30 Staatsoberhäupter.
Kommt US-Präsident Donald Trump?
Unklar. Eventuell kommt auch nur sein Vize, J.D. Vance. Leo XIV. hatte sich vor seiner Wahl durch Nachrichten in den Sozialen Netzwerken von einzelnen Positionen des US-Präsidenten und auch von Äußerungen seines Stellvertreters in der Migrationsfrage distanziert. Dennoch hatte ihm Trump zur Wahl gratuliert.
Welche Religionsvertreter sind dabei?
Die Mehrzahl der Kardinäle, Hunderte Bischöfe und zahlreiche Ordensleute werden dabei sein. Darüber hinaus Vertreter der Ostkirchen. Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., etwa hat sein Kommen bereits angekündigt.
Die österreichische katholische Kirche ist unter anderem mit dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Salzburgs Erzbischof Franz Lackner, und dem Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl vertreten. Aus Deutschland dürfte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, anreisen. Auch die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp, reist zur Amtseinführung nach Rom.
Wie laufen die Sicherheitsvorkehrungen?
Rom und der Vatikan sind Großereignisse dieser Art gewohnt. Zur Beerdigung von Papst Franziskus galt bereits die höchste Sicherheitsstufe, wie immer, wenn ein US-Präsident anwesend ist. Für die erwarteten rund 100.000 Teilnehmenden an der Amtseinführung wird es verschärfte Sicherheitsbestimmungen und lange Wartezeiten geben.