Monday 17. March 2025

„Wir brechen Klischees auf und öffnen Klostertüren“

Seit März 2022 ist der Podcast „Orden on air“ online. In der 50. Folge interviewt Sr. Helena Fürst von den Elisabethinen Linz-Wien die Gründer:innen des Podcasts. Sie erzählen, warum es wichtig ist, Ordensleute vor den Vorhang zu holen und ihre Geschichten zu hören.

In bisher 49 Folgen haben Ordensfrauen und -männer  dem Team des Medienbüros der Österreichischen Ordenskonferenz Rede und Antwort gestanden und damit den Höhrer:innen Einblicke in ihr Leben und ihr Engagement gegeben. In der Jubiläumsfolge ist alles ein bisschen anders: Das Gründungsteam des Podcasts – Renate Magerl, Elisabeth Mayr-Wimmer und Robert Sonnleitner – stellt sich diesmal selbst den Fragen. Interviewt werden sie von Sr. Helena Fürst, Ordensfrau der Elisabethinen Linz-Wien, selbst erfahrene Podcasterin mit dem Elisabethinen-Podcast „Kaleidoskop Leben“.

 

„Wir brechen Klischees auf und öffnen Klostertüren“

V. l.: Elisabeth Mayr-Wimmer, Renate Magerl, Robert Sonnleitner und Sr. Helena Fürst © ÖOK

 

Menschen und Geschichten: Einblicke ins Ordensleben

 

„Mit dem Podcast öffnen wir ein Stück weit die Klostertüren und geben Einblicke in das echte Ordensleben. Die Ordenswelt ist so bunt und vielfältig, dass ich gerne sage: Egal zu welchem Thema – wir finden eine Ordensfrau oder einen Ordensmann, die oder der etwas dazu sagen kann“, ist Renate Magerl, Leiterin des Medienbüros, überzeugt. So sind bei „Orden on air“ ganz unterschiedliche Lebenszeugnisse zu hören: eine Ordensfrau, die als Clini-Clownin arbeitet, ein Abt, der ein begeisterter Weihnachtsfan ist, ein Klimaaktivist, eine Hebamme, eine Fußballerin, ein Gefängnisseelsorger, die „Insta-Schwestern“ u.v.m.

 

„Wir brechen Klischees auf, zeigen die Vielfalt der Ordenswelt und wie Ordensleben heute aussieht. Ja, Ordensleute gehen in die Welt hinaus. Sie haben weltliche Ausbildungen, die sie in vielen Projekten einbringen können“, sagt Robert Sonnleitner. „Jede Ordensfrau und jeder Ordensmann hat ihren oder seinen individuellen Glaubensweg, aber alle verbindet, dass sie ihren Glauben mit persönlichem Tun verknüpfen“, betont Elisabeth Mayr-Wimmer.

 

„Good-Cops“ im Auftrag der Orden

 

Manchmal braucht es Überzeugungsarbeit, erzählt Elisabeth Mayr-Wimmer: „Mein persönliches Herzensanliegen ist es, Ordensfrauen verstärkt vor den Vorhang zu holen und sie zu ermutigen, über ihr Wirken zu sprechen.“ Das Medienbüro sieht sich dabei als Vermittler: „Wir sind die ‚Good Cops‘ – unsere Mission ist es, Öffentlichkeitsarbeit für die Ordensgemeinschaften zu machen“, ergänzt Renate Magerl. Dass die Gespräche im Nachhinein geschnitten werden können, nimmt vielen die Nervosität. Robert Sonnleitner, zuständig für die Post-Produktion, sorgt dafür, dass Hoppalas entfernt, die Lautstärke angepasst und durch Pausen und Hintergrundmusik die richtige Atmosphäre geschaffen wird.

 

Gespräche, die Spuren hinterlassen

 

Oft gibt es in den Interviews viel zu lachen, aber auch bewegende Momente. Manchmal sind die Gespräche so emotional, dass den Gesprächspartner:innen Tränen kommen, erzählt das Medienteam. „Als Interviewerin fühlt man mit – bekommt selbst feuchte Augen, Gänsehaut – und versucht dennoch, das Gespräch gut weiterzuführen“, sagt Renate Magerl.

 

Ein Podcast wird Robert Sonnleitner besonders in Erinnerung bleiben: Er führte vermutlich das letzte Interview mit Pfarrer Wolfgang Pucher, dem Gründer der Vinzi Werke. Wenige Tage nach der Aufnahme verstarb der beeindruckende Ordensmann.

 

Outtakes: Geschichten aus dem Nähkästchen

 

In der Jubiläumsfolge wird auch aus dem Nähkästchen geplaudert. Das Podcast-Team erzählt von Pannen, die den Zuhörer:innen sonst verborgen bleiben. So kam es vor, dass vergessen wurde, das Aufnahmegerät einzuschalten – oder ein Wackelkontakt dafür sorgte, dass die Aufnahme nach drei Minuten stoppte, ohne dass es jemand merkte. Da viele Aufnahmen direkt bei den Ordensleuten vor Ort stattfinden, kann es schon mal sein, dass Glocken läuten, ein Mitarbeiter mit dem Geschirrwagerl vorbeiklappert oder auch der eigene Hund die Aufnahme stört.

 

4.000 Ordensleute – es gibt noch viel zu erzählen

 

Sr. Helena Fürst, die durch die Jubiläumsfolge führt, war selbst bereits Gast bei „Orden on air“. Gemeinsam mit Sr. Mirjam M. Schwaiger sprach sie über ihre Präsenz auf Instagram. Sie findet es gut und wichtig, dass der Ordens-Podcast „dem Guten eine Plattform gibt“. „In der Kirche wird oft über Negatives geredet – da tut es gut, dass in ‚Orden on air‘ die positiven Geschichten im Mittelpunkt stehen“, sagt sie.

 

„Wir brechen Klischees auf und öffnen Klostertüren“

Sr. Helena Fürst (Mitte) war selbst schon zu Gast bei „Orden on air“ und sprach über ihre Präsenz auf Instagram (im Bild mit Sr. Mirjam M. Schwaiger und Renate Magerl) © ÖOK

 

Das Podcast-Team ist immer wieder erstaunt über das breite Engagement der Ordensleute. „Wir haben eine beeindruckende Bandbreite an Themen und spannenden Gästen. Für uns war klar, dass wir das nach außen tragen müssen – ganz nach dem Motto: ‚Tue Gutes und sprich darüber‘“, sagt Elisabeth Mayr-Wimmer.

 

Und an Themen mangelt es nicht: In Österreich leben und wirken rund 4.000 Ordensleute – da gibt es noch viel zu erzählen.

 

Alle Folgen von Orden on air

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