Bischof Manfred Scheuer mit Welthaus auf Afrikareise
Am Programm der Afrika-Reise standen Schulen und Krankenhäuser, Wasser- und Landwirtschaftsprojekte sowie der Besuch oberösterreichischer Missionarinnen und Missionare. Unter anderem unterstützte Welthaus in den letzten Jahren zusammen mit MIVA Austria die Wasserversorgung für eine Schule und umliegende Dörfer. Für den Betrieb ist eine Photovoltaikanlage installiert. In Isingiro wiederum sorgt die MIVA für nötige Fahrzeuge und die technische Unterstützung des St. Mary`s Hospital.
Schulblock eröffnet
Auf ugandischer Seite ist die entwicklungspolitische Organisation der Katholischen Männerbewegung Sei so frei in der Region Kasese engagiert. In der Primary School St. Mary`s Kyamuhunga leitete Bischof Manfred Scheuer zusammen mit dem Erzbischof von Mbarara Lambert Bainomugisha den Festgottesdienst anlässlich der Eröffnung eines neuen, von Sei so frei finanzierten Schulblocks. Die 100. von Sei so frei errichtete Schulklasse liegt nun in dieser Schule. Auch der ugandische Minister für die Regionen, Raphael Magyezi, nahm an der Einweihung der Schule teil, da er dort einst selbst Schüler war. Er traf sich tags darauf noch mit der oberösterreichischen Delegation zu einem Gedankenaustausch.
Bischof Manfred Scheuer, Franz Hehenberger (Sei so frei) und Minister Raphael Magyezi eröffneten den Schulkomplex, in dem sich die 100. von Sei so frei errichtete Klasse befindet. © Fellinger
An fast allen Stationen gab es Gespräche mit den jeweiligen Ortsbischöfen. In Tansania holte gar der Bischof von Kayanga, Almachius V. Rweyongeza, die Gruppe persönlich vom Flughafen ab und begleitete sie während des gesamten Aufenthaltes in Tansania - ein Zeichen der Wertschätzung für die Hilfe aus der Diözese Linz sowie dem Land Oberösterreich.
Hilfe zu selbstständigem Leben
In der Region Kasese besuchte die Gruppe auch Landwirtschaftsprojekte für Kleinbauern, etwa eine Familie, welche von Sei so frei geschult wird und die eine Start-Ausstattung für Imkerei bekam. Ziel ist die Hilfe zu einem selbstständigen Leben. Bauern der Region werden über längere Zeit geschult und begleitet, tauschen sich untereinander aus und lernen den Grundbedarf für ihre Familien selbst zu erwirtschaften. Auf einem kleinen Grundstück mit nur rund 1000 Quadratmetern baut eine Familie alles an, was sie braucht. Darüber hinaus bleibt nun meist auch noch etwas zum Verkauf auf dem örtlichen Markt. Bananen, Kaffee, verschiedenste Früchte und Gemüse wachsen das ganze Jahr rund um ihr Haus.
Bäuerin Kyawkimwa Spezioza und ihr Mann Bwambale sind stolz auf die Vielfalt in ihrem Garten, von dem die Familie lebt. © Fellinger
Besuch des Heimatbischofs
Große Freude bereitete der erstmalige Besuch des Heimatbischofs mit seiner Delegation den Marienschwestern vom Karmel – ihr Sitz liegt ja in Bad Mühllacken. Seit 22 Jahren sind Sr. Elisabeth Brunmayr und Sr. Edith Staudinger in Mityana im Einsatz. Viele erinnern sich an Sr. Margit Zimmermann, die lange hier lebte und wirkte und nun aus gesundheitlichen Gründen zurück in Bad Mühllacken ist. Die Schwestern führen hier das diözesane Bildungshaus und haben vor kurzem eine eigene, dringend benötigte Klinik eröffnet. Dabei erfüllt ein neues MIVA-Rettungsauto für die ganze Region wichtige Fahrten und Dienste.
Oberin der Ordensgemeinschaft, der bereits mehrere einheimische Schwestern angehören, ist Sr. Antonia Dulong. Nahe dem Konventgebäude betreiben die Schwestern auch ein Kinderheim. „Ohne Unterstützung von daheim könnten wir hier nichts machen“, ist Sr. Elisabeth Brunmayr dankbar für alle Hilfen aus der Heimat.
Die Marienschwestern mit Sr. Edith Staudinger und der Linzer Delegation. ©Andreas Reumayr
Im Gespräch mit Bischöfen
In allen besuchten Diözesen luden die Bischöfe zum Gespräch und auch zum gemeinsamen Essen ein. In Mityana nahm sich der dortige Bischof Joseph Anthony Zziwa Zeit für eine zweistündige Begegnung mit einem Austausch über die unterschiedlichen Kulturen. In Ugandas Hauptstadt Kampala lud auch Erzbischof Paul Ssemogerere die Delegation zum Gespräch und zum gemeinsamen Essen ein.
Mehrfach wurde den Gästen aus Linz ein dankbarer Empfang bereitet. ©Andreas Reumayr
Beeindruckend war auch der Besuch der beiden Priesterseminare im Kampala. In zwei Seminaren bereiten sich dort fast 300 Männer auf den Priesterberuf vor. Die Erweiterung des Seminars wurde dabei von Missio Österreich intensiv unterstützt.
Während des Besuches der Delegation beging der Linzer Diözesanpriester und Missionar Hans Humer den 25. Jahrestag seines Einsatzes in Tansania. In seinem jetzigen Einsatzort in Nyaishozi, einer Pfarre mit zwölf teils weit entfernten Außenstationen, ist er gerade dabei, eine Kirche fertig zu bauen, die von seinen Vorgängern bereits grundgelegt worden war. Ein Neubau einer großen Kirche ist nötig, da das Gebiet eine stark wachsende Bevölkerung aufweist.
Missionar Hans Humer, Bischof Manfred Scheuer und Bischof Almachius V. Rweyongeza mit Dorfbewohnern @Andreas Reumayr
Täglich feierte Bischof Manfred mit der Gruppe und den jeweiligen Gastgebern die Eucharistie. Die afrikanischen Gesänge, u.a. auch bei den Marienschwestern, sorgten dabei stets für eine besonders schöne und feierliche Stimmung.
Andreas Reumayr und Christine Parzer zu Besuch bei einem Frauenprojekt ©Reumayr
Der Welthaus-Delegation gehörten an: Bischof Manfred Scheuer; Martin Füreder (Fachbereich Priester und Diakone in den Pfarren); Thomas Banasik und Matthäus Fellinger (Geschäftsführer und Vorsitzender von Welthaus Linz), Franz Hehenberger und Magdalena Glasner (Geschäftsführer und Projektmanagerin von „Sei so Frei“), Christine Parzer (MIVA-Direktorin), Andreas Reumayr (Leiter der Missionsstelle Linz).