Samstag 20. April 2024

Gedenkminute und Gebet für den Frieden mit Bischof Scheuer und Superintendent Lehner

Österreichweit gedachten Menschen um 15 Uhr in einer Schweigeminute der Menschen in der Ukraine und beteten um Frieden. In Linz luden Bischof Manfred Scheuer und Superintendent Gerold Lehner zur Gedenkminute und zum Friedensgebet in den Mariendom ein.

Die Spitzen der Kirchen und Religionsgemeinschaften in Österreich riefen am Freitag, 25. Februar 2022 um 15 Uhr zu einer überkonfessionellen Gedenkminute für den Frieden auf. Begleitend zum stillen Gebet für die Menschen in der Ukraine läuteten im ganzen Land die Kirchenglocken.

 

Auch im Linzer Mariendom hatten sich auf Einladung von Bischof Manfred Scheuer und Superintendent Gerold Lehner etliche Gläubige versammelt. In Stille, mit Friedensliedern, biblischen Texten und Gebeten gedachten sie um 15 Uhr im Linzer Mariendom der Leidenden und der Opfer des Krieges in der Ukraine und beteten um Frieden in der Welt.

 

 

„Bei einem Krieg nicht von Siegesmeldungen ausgehen, sondern vom Blick der Opfer“

 

Superintendent Gerold Lehner und Bischof Manfred Scheuer zeigten sich nach dem Gebet gleichermaßen betroffen von den Ereignissen in der Ukraine. Superintendent Lehner: „Das Schwierigste ist das Gefühl der Ohnmacht – wir leben in einer Welt, in der es für manche möglich ist, sich über alles hinwegzusetzen. Was sollen wir tun? Man betet wie Maria im Magnificat: Möge Gott die Tyrannen stürzen.“

 

Bischof Scheuer: „In den letzten Jahrzehnten gab es einen breiten Konsens in Europa, dass Krieg nicht Mittel der Politik sein darf, dass Gewalt keine Lösung ist, sondern nur die Spirale von Gewalt und Gegengewalt weiterdreht. Was in der Ukraine geschieht, ist ein fatales Ereignis, weil das Vertrauen in die Friedensordnung und in ein Miteinander der Völker nachhaltig gestört ist. Aus meiner Sicht sind die vielfältigen Verflechtungen von wirtschaftlichen Beziehungen, von nationalen und kulturellen Traditionen, von politischen Strategien und auch von kirchlichen Unterschieden – in der Ukraine ist der Konflikte zwischen Russland und Ukraine ja auch ein Konflikt der Orthodoxie – fragil; es ist wichtig, daran zu arbeiten. Entscheidend scheint mir: Was ist der Ausgangspunkt – sind es eigene Interessen, ist es ein Sicherheitsbedürfnis, ist es Macht? Oder ist es der Blick der Opfer, der Leidenden? Es ist wichtig, bei einem Krieg nicht von Siegesmeldungen auszugehen, sondern vom Blick der Opfer, der Vertriebenen – von denen, die die menschlichen, existentiellen Kosten zu tragen haben. Wie sich die Lage weiterentwickelt, ist noch nicht abzusehen. In jedem Fall ist unsere monetäre Hilfe gefragt. Gerade jetzt ist es Aufgabe der Diplomatie und der Politik, Konflikte auf gewaltloser Ebene zu regeln bzw. zu verhindern, dass die Situation noch weiter eskaliert. Es ist ein grausames Spiel, bei dem ich hoffe, dass die Opfer bei Gott geborgen sind.“

 

Superintendent Gerold Lehner las die biblischen Seligpreisungen.
Bischof Manfred Scheuer und Superintendent Gerold Lehner beim Friedensgebet mit den Gläubigen im Mariendom.
Bischof Manfred Scheuer und Superintendent Gerold Lehner beteten mit den Gläubigen das Vaterunser.
Auch Sigried Spindlbeck gestaltete das Friedensgebet mit.

© Diözese Linz / Kienberger      

 

 

Im Gebet verbunden

 

Am Friedensgebet nahm auch Sigried Spindlbeck teil. Sie ist Koordinatorin des Osthilfefonds der Diözese Linz und hat den Auftrag, Partnerdiözesen unter anderem in Weißrussland (Belarus), Rumänien, Bosnien-Herzegowina und Tschechien zu unterstützen. Auch sie blickt fassungslos in die Ukraine. „Gerade letzte Woche war ich für den Osthilfefonds und die Caritas in Weißrussland, um ProjektpartnerInnen zu treffen und Projekte zu besprechen. Da lag schon eine extreme Spannung in der Luft. Im Süden, an der Grenze zur Ukraine, in Gomel, war viel Militär unterwegs – die Menschen waren sehr verunsichert. Nun haben sie große Angst, wie es weitergeht – und auch davor, dass durch den Durchmarsch von Gomel nach Kiew der Sarkophag des Atomkraftwerks von Tschernobyl beschädigt werden könnte.“ Die Menschen in Weißrussland seien froh um jede Unterstützung, weiß Spindlbeck: „Unsere PartnerInnen in Weißrussland sind sehr dankbar, dass sie nicht vergessen werden. Im Gebet um Frieden sind wir hier in Österreich mit den Menschen vor Ort verbunden – auch sie versammeln sich in den Pfarrkirchen zum Gebet.“

 

Spindlbeck wies auf die Erklärung des Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenz von Weißrussland, Bischof Oleg Butkewitsch (Bischof von Witebsk), hin, in der es heißt: 

„Ganz in unserer Nähe, zwischen Russland und der Ukraine, ist ein Krieg zwischen Menschen ausgebrochen, die uns nahestehen. (...) Diese Situation kann nur Schmerz in unseren Herzen hervorrufen. Und wenn ein Aufruf, der begonnenen Rücksichtslosigkeit Einhalt zu gebieten, offenbar keine Wirkung zeigt, bleibt das Gebet. Aus tiefstem Herzen bitten wir Gott um Erbarmen und Vergebung für uns, die Kinder Gottes, die wir nicht in der Lage sind, unsere Differenzen friedlich beizulegen und unsere ungesunden Ambitionen zu zügeln. Wir bitten darum, dass dieser brudermörderische Konflikt, der unter den gegenwärtigen internationalen Umständen zu einer noch größeren globalen Katastrophe eskalieren könnte, beendet wird. Ich bitte darum, dass wir, während wir ruhig bleiben, sowohl persönlich als auch in den Pfarrgemeinden dafür beten, dass der begonnene Konflikt so schnell wie möglich beendet wird und so wenig Menschen wie möglich ihr Leben lassen müssen. Dass es nicht zu einem weiteren Weltkrieg kommt und dass es nicht in einer allgemeinen Apokalypse endet. (...) Herr, lass diese Welt zur Besinnung kommen und schicke deinen Frieden, deinen göttlichen Frieden.“

 

 

Ökumenisches Friedensgebet am Montag, 28. Februar um 19 Uhr im Mariendom

 

Am Montag, 28. Februar 2022 um 19.00 Uhr laden Dompfarrer Maximilian Strasser und der Pfarrer der Martin-Luther-Kirche Wolfgang Ernst zu einem ökumenischen Friedensgebet in den Linzer Mariendom ein. Pfarrer Samuel Ebner von der Altkatholischen Kirche und Pastor Martin Obermeir-Siegrist von der Evangelisch-methodischen Kirche haben ihre Teilnahme bereits zugesagt, VertreterInnen weiterer christlicher Kirchen werden erwartet. Alle, denen es ein Anliegen ist, für den Frieden in der Ukraine und in der Welt zu beten, sind herzlich eingeladen.

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