Dienstag 16. April 2024

Religionsführer geben Impulse zum Umgang mit Corona-Krise

Geistliche Impulse zum Umgang mit der Corona-Krise

Spirituelle Impulse zum Umgang mit der Corona-Krise geben Spitzenvertreter aus allen Weltreligionen in einem neuen Onlineprojekt des internationalen "Elijah Interfaith Institute".

Rund 40 Religionsführer – unter ihnen der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn – äußerten sich für die Initiative "Coronaspection" in Video-Interviews zu ihren Einsichten in Glaube und Gesellschaft während der Pandemiezeit. 

 

"Die Welt braucht derzeit mehr als nur Schutzmasken. Sie braucht Sinn, Orientierung und Hoffnung", betont Alon Goshen-Gottstein, Gründer und Direktor des "Elijah Interfaith Institute" in Jerusalem, zu den zahlreichen religiösen Stimmen. Unter www.coronaspection.org hat er die in den vergangenen Wochen geführten Gespräche online gestellt. Auch Papst Franziskus unterstützt die Initiative.

 

Eine der Schlüsselbotschaften der Bischöfe, Imame, Rabbiner oder Swamis liege in der Betonung der Solidarität und der Verbundenheit der Menschheit in der Pandemie, so Goshen-Gottstein. Die im Glauben fundierten Worte, etwa von Anglikanerprimas Justin Welby oder auch von Yahya Cholil Staquf als Generalsekretär der weltweit größten muslimischen Organisation "Nahdlatul Ulama", hätten dabei nicht nur für die Covid-19-Krise, sondern auch angesichts der weltweit verbreiteten "Geißel des Rassismus" Gültigkeit. Der globale Informationsfluss und die digitale Kommunikation ermögliche auch die "Verbreitung des Bösen, der Sünde und der Angst voreinander", sagte Primas Welby: "Die Herausforderung ist: Wie können wir diese Interkonnektivität in eine Verbindung des Mitgefühls, der Großzügigkeit und der Liebe umwandeln?"

 

 

Schönborn: Angst vor dem Tod überwinden

 

Menschen weltweit müssten aus den Erfahrungen der Corona-Krise wieder lernen, wie verletzlich das persönliche und das gesamte gesellschaftliche Leben ist, sagte Kardinal Schönborn in seinem bereits vor einigen Wochen geführten, 45-minütigen Gespräch mit  Goshen-Gottstein. "Diese Krise sagt mir: Nimm nie etwas als selbstverständlich hin."  Das Leben sei eine Pilgerreise auf Erden und in Gottes Hand, so Schönborn. Das wirklich zu akzeptieren sei eine große Herausforderung.

 

Gleiches gelte für das Nachdenken über die eigene Einstellung zum Tod. Der Kardinal zitierte dazu aus dem "Brief an die Hebräer" in der Bibel, der besage, "dass der Teufel uns durch die Furcht vor dem Tod gefangen hält", so Schönborn: "Deshalb ist die Befreiung von der Angst vor dem Tod eine Voraussetzung dafür, in diesem Leben glücklich zu sein."

 

Der Wiener Erzbischof erinnerte auch an die Ansprache von Papst Franziskus beim abendlichen Gebet gegen die Corona-Pandemie auf dem Petersplatz Ende März. Auf den Stufen des Petersdoms hatte der Papst damals über die buchstäbliche "Nacht" gesprochen, die in der Pandemie über Straßen, Städte und Länder hereingebrochen ist. Viele hätten in der Corona-Krise die Erfahrung von "Nacht" gemacht, sagte Kardinal Schönborn. Gottes Heil sei inmitten dieser Nacht ein Hoffnungspunkt für die Menschen.

 

An der Coronaspection-Initiative beteiligten sich von christlicher Seite u.a. auch die Präsidentin der Fokolarbewegung, Maria Voce, der rumänisch-orthodoxe Patriarch Daniel, die Erzbischöfin der Schwedischen Kirche, Antje Jackelen, oder der armenisch-apostolische Patriarch Sahak Mashalian. Online-Interviews für das Projekt aus anderen Religionen gaben etwa der römische Oberrabbiner Ricardo di Segni, der frühere bosnische Großmufti Mustafa Ceric, die Islamwissenschafterin Marcia Hermansen, der buddhistische Mönch Geshe Tashi Tsering und der Hindu-Gelehrte Sri Shrivatsa Goswami. Die meisten Interviews enden mit einem besonderen Gebet oder einer Meditation in der jeweiligen religiösen Tradition.

 

Initiator Goshen-Gottstein hat nach eigenen Angaben auch Papst Franziskus über dessen Vertrauten Rabbi Abraham Skorka von dem Projekt informiert. Ein Interview kam nicht zustande, auf der Coronaspection-Plattform findet sich aber ein 20-minütiger Zusammenschnitt aus Predigten und Ansprachen des Papstes in den vergangenen Monaten, darunter auch weite Teile seiner Worte beim vielbeachteten Sondergebet auf dem Petersplatz. In einem dem Video vorangestellten Grußwort dankt Franziskus für das Coronaspection-Projekt: "Mein Bestreben ist es, dass diese Worte Gutes bewirken und dass sie den Menschen helfen, das Gefühl der weltweiten Brüderlichkeit zu vertiefen, das die gegenwärtige Krise erfordert."

 

Interview mit Kardinal Christoph Schönborn

 

Info: www.coronaspection.org

 

Kathpress

Zukunftsweg
Zu Pfingsten wird durch alle Pfarren gepilgert.

Dekanat Schörfling unterwegs auf dem Zukunftsweg

Wichtige Etappen in der Vorbereitung zur Pfarrgründung sind im Gange.

Brücken bauen

Pionier und Pfarre in Umsetzung 2 kooperieren

Regionale Schwerpunktsetzung, Kooperation und zeitgemäße Impulse, unter diese Stichworte kann man ein pastorales...
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

Fachbereich Kommunikation
Herrenstraße 19
Postfach 251
4021 Linz
TEL: 0732 / 7610 - 1170
FAX: 0732 / 7610 - 1175

www.dioezese-linz.at
post@dioezese-linz.at
https://www.dioezese-linz.at/
Darstellung: