Freitag 19. April 2024

"Fehlen gemeinsamer Gottesdienste und der Eucharistie schmerzliches, aber sinnvolles Opfer"

Bischof Manfred Scheuer

Der Linzer Bischof Manfred Scheuer bittet die Gläubigen um Verständnis dafür, dass noch keine Gottesdienstversammlungen möglich sind. Es sei ein Zeichen der Nächstenliebe, einander nicht in Gefahr zu bringen, so Scheuer.

Die christliche Praxis sei nicht auf die gottesdienstliche Versammlung beschränkt, lebe aber wesentlich von ihr. Daher sei das derzeitige Fehlen des gemeinsamen Gottesdienstes und des Sakramentenempfangs ein schmerzliches, freilich zugleich sinnvolles Opfer, so Scheuer in einem Schreiben zum zweiten Ostersonntag. "Es ist ein Zeichen der Nächstenliebe, wenn wir durch die Reduktion von körperlichen Sozialkontakten einander nicht in Gefahr bringen. Wir haben alle eine gesellschaftliche Verantwortung", betont der Bischof.

 

Die Sehnsucht und der Hunger nach der Eucharistie sei groß und dementsprechend sei auch das eucharistische Fasten schmerzlich, so Scheuer: "Die derzeitige positive Entwicklung der Eindämmung des Virus lässt hoffen, dass es in absehbarer Zeit zu einer schrittweisen Wiederaufnahme öffentlicher Gottesdienste kommen kann."

 

Freilich müsse zugleich vermieden werden, dass durch ein zu frühes Wiederaufnehmen öffentlicher Gottesdienste Menschen in Gefahr gebracht werden. Maßgeblich für die weiteren Entscheidungen sei daher, wie weit die Eindämmung des Virus in den kommenden Wochen gelingen werde, so Scheuer: "Ein Wiederaufflammen der exponentiellen Ausbreitung wäre für uns alle ein schwerer Rückschlag und würde zusätzlich Leben bedrohen."

 

"Eucharistie ist nie Eigenbrötelei"

 

Eines ist dem Bischof wichtig zu betonen: "Wenn die Eucharistie nur mit wenigen gefeiert wurde und wird, so heißt das nicht, dass die Gläubigen nicht da sind. Eucharistie ist nie Eigenbrötelei oder geistliche Selbstversorgung, sie wird immer stellvertretend für andere gefeiert."

 

Der Linzer Bischof zitiert den seligen Sahara-Eremiten Charles de Foucauld (1858-1916): "Meine Kirche ist immer gesteckt voll mit Leuten", soll dieser gesagt haben, als er bei der Messe allein war. Scheuer: "Priester feiern Eucharistie nie für sich allein, sondern immer für die ihnen anvertrauten Gläubigen und für die ganze Welt."

 

Gerade in den österlichen Tagen sei zudem deutlich geworden, "dass jeder Christ und jede Christin kraft der Taufe Überbringerin und Überbringer des Segens ist: Eltern können ihre Kinder segnen, Großeltern ihre Enkelkinder, aber auch Kinder und Enkel können ihre Lieben segnen. Wie viele berührende Feiern hat es an den österlichen Tagen in den Familien gegeben." Hauskirche, oft schon vergessen, sei wieder ganz neu entdeckt worden. Für den Glauben seien beide Pole ganz wichtig: Es brauche Zeiten der Stille und des Alleinseins und es brauche die Gemeinschaft.

 

Impulse für Reformen

 

Der Linzer Bischof erhofft sich von der aktuellen Situation auch neue Impulse für die verschiedenen Reformprozesse in der Kirche. Scheuer wörtlich: "Vielleicht könnte auch heute die Wiederentdeckung der Kontemplation die 'synodalen Wege', die 'Zukunftswege' und die Strukturprozesse vertiefen und ergänzen.

 

Der Notstand habe eine beeindruckende, großzügige Solidarität ausgelöst. "Viele sind zum Nächsten für andere geworden. Vielleicht waren wir einander trotz der körperlichen Distanz einander sehr nahe", so Scheuer. Es habe sich zugleich eine Vielfalt verschiedener, fantasiereicher Ausdrucksformen gezeigt, um die Nähe zu fördern: "Gebet, Verkündigung und Liturgie in den sozialen Netzwerken, mit Livestreams, mit Videos und Texten, Apps wurden ausgedacht, Initiativen für Kinder und Jugendliche, die zu Hause bleiben müssen, Zeichen der Aufmerksamkeit für ältere Menschen, die allein in ihren Wohnungen sind."

 

Gemeinden und Gemeinschaften seien "inmitten so vieler Einschränkungen lebendig, dank des Glaubens, des Gebetes und des Dienstes und auch dank der pastoralen Leidenschaft von Seelsorgerinnen und Seelsorgern".

 

Gedanken von Bischof Scheuer zum Nachlesen

 

Kathpress

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