Freitag 29. März 2024

Bischof Manfred Scheuer weihte Lukas Dikany zum Abt von Stift Schlägl

In einem feierlichen Gottesdienst wurde am 8. September 2019 um 15.00 Uhr in der Pfarrkirche Aigen-Schlägl der frühere Pfarrer von Arnreit Mag. Lukas Dikany OPraem von Bischof Dr. Manfred Scheuer zum 20. Abt von Stift Schlägl geweiht.

Der 52-jährige Putzleinsdorfer Lukas Dikany war drei Jahre lang Pfarrer in Arnreit sowie Krankenhausseelsorger im LKH Rohrbach und zuvor 18 Jahre lang Prior des Stiftes Schlägl gewesen, bevor er am 11. Juni 2019 zum Nachfolger von Martin Felhofer gewählt worden war. Felhofer hatte das Amt des Abtes von Stift Schlägl 30 Jahre lang innegehabt. Die feierliche Abtbenediktion von Mag. Lukas Dikany durch Bischof Dr. Manfred Scheuer erfolgte am 8. September 2019 um 15.00 Uhr – aus Platzgründen nicht in der Stiftskirche, sondern in der Pfarrkirche Aigen. Hunderte Gläubige feierten den Festgottesdienst mit, unter ihnen Bischof em. Dr. Maximilian Aichern, Äbte, Prioren, hohe Geistliche aus mehreren Diözesen, Mitbrüder aus dem Stift, Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer, Landeshauptmann a. D. Dr. Josef Pühringer, Bezirkshauptfrau Dr. Wilbirg Mitterlehner und viele weitere Ehrengäste.

 

Der neue Abt von Stift Schlägl Lukas Dikany beim feierlichen Gottesdienst zur Abtbenediktion.
Hunderte Gläubige feierten den Gottesdienst zur Abtbenediktion von Lukas Dikany mit.

© Johannes Wohlmacher

 

 

Diener der Freude und Einheit mit einem Herzen, das für Gott und die Menschen brennt

 

Der Wahlspruch von Abt Lukas Dikany, dem 20. Abt des Stiftes Schlägl, lautet der Emmauserzählung im Evangelium gemäß: „Cor nostrum ardens“, „Unser Herz brennt“. Darauf nahm Bischof Manfred Scheuer in seiner Predigt Bezug. Nach dem Vorbild des Ordensvaters Augustinus, der mit einem brennenden Herzen dargestellt werde, brauche es ein Herz, das entflammt sei für Christus und seine Botschaft: „Das Herz mit dem Feuer stellt uns die göttliche Liebe vor Augen. Gott befreit die Menschen vom egozentrischen Blick auf sich und von der Angst, sich ständig selbst behaupten zu müssen. Im Blick der anderen, gerade der armen anderen, erfahren wir den Anspruch: Du darfst mich nicht gleichgültig liegen lassen, du darfst mich nicht verachten, du musst mir helfen. Jesu Sehen führt in menschliche Nähe, in die Solidarität, in das Teilen der Zeit, das Teilen der Begabungen und auch der materiellen Güter.“ In Wirtschaft, Politik, Kultur und in der Kirche seien „burning people“ gefragt, so Scheuer – Menschen, die sich mit Freude und Leidenschaft einbringen. Mehr denn je gehe es um Ausstrahlung und Echtheit und um die Fähigkeit, mit dem Feuer der Begeisterung zu motivieren, durch die Wahrhaftigkeit der eigenen Persönlichkeit zu überzeugen und mit Mut für definierte Werte einzustehen und diese zu verteidigen. Der Bischof wörtlich: „Solche Menschen können wir nicht einfach machen, sie auch nicht einfordern oder postulieren. Sie sind auch nicht zu programmieren. Wir können um sie beten und bitten. Und auch nach den Rahmenbedingungen schauen, die viel Kraft kosten und Energie, Zeit und Aufmerksamkeit besetzen. Beten und bitten wir darum, dass Abt Lukas und die Prämonstratenser von Schlägl brennen, um Menschen für Jesus zu gewinnen und in ihnen den Glauben zu entzünden.“

 

Bischof Scheuer betonte, Lukas Dikany sei als Abt ein „Diener der Freude und der Schönheit“, der geistliches Wohlgefallen daran finden solle, nahe am Leben der Menschen zu sein. Zur Verantwortung eines Abtes für die Gemeinschaft, so Scheuer, gehöre zudem ein realistischer Blick auf die Veränderungen in Kirche, Diözese, Orden und Kommunität, aber auch Dialog statt Monolog und die Bereitschaft, sich mit verschiedenen Positionen auseinandersetzen, um beim gemeinsamen Ziel – selbst bei unterschiedlichen Wegen – zusammen-zu-setzen. Als Abt sei Lukas Dikany auch ein Diener der Einheit und der Gemeinschaft: „Die Einheit zu suchen, das heißt ja nicht einseitige Clan-Bildung, sondern das Aushalten vielfältiger Meinungen, Berufungen und Ansichten und ein Aufeinander-Zugehen, Zeichen setzen, nicht bloß Zuspruch suchen, sondern auch den Einspruch ernst nehmen und wertschätzen.“

 

Bischof Manfred Scheuer sprach dem neuen Abt Lukas Mut und ein großes Maß an Begegnungsfähigkeit zu. Die Abtbenediktion sei eine Segenszusage: „Du, Lukas, wirst ein Segen sein.“

 

Predigt von Bischof Manfred Scheuer zum Nachlesen

 

 

Weiheversprechen und Überreichung von Ordensregel und Insignien

 

In der Weihezeremonie nahm Bischof Scheuer Abt Lukas das Versprechen ab, nach der Regel des hl. Augustinus, des Ordensvaters, mit dem brennenden Herzen den Mitbrüdern auf dem Weg der Nachfolge Christi im Geist des Ordensgründers, des hl Norbert, im Glauben voranzugehen und in allem auf das Wohl des Konventes des Prämonstratenserstiftes Schlägl bedacht zu sein. Nach der Allerheiligenlitanei sprach der Bischof über den Neuabt das Segensgebet. Daraufhin überreichte er ihm die Ordensregel und die Insignien: den Ring, die Mitra und den Abtstab. Der persönliche Teil des Abtwappens zeigt ein brennendes Herz und Elemente von Putzleinsdorf, von wo Abt Lukas stammt: den Dreiberg mit drei Blüten.

 

Vor der Abtweihe liegt Lukas Dikany ausgestreckt auf dem Boden, als Zeichen der Hingabe, Bereitschaft und Demut vor Gott.
Bischof Manfred Scheuer steckt Lukas Dikany den Abtring an.
Bischof Manfred Scheuer überreicht dem neuen Abt den Stab.
Feierlicher Gottesdienst zur Abtbenediktion von Lukas Dikany (4. v. l.)
Hunderte Gläubige feierten den Gottesdienst zur Abtbenediktion von Lukas Dikany mit.
Abt Lukas Dikany und Bischof Manfred Scheuer spenden den feierlichen Segen.

© Johannes Wohlmacher

 

Am Schluss des Gottesdienstes erfolgten Grußworte von Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer und Abt Hermann Josef Kugler von Windberg in Vertretung des Generalabtes der Prämonstratenser Jos Wouters. Abt Lukas sprach zum Schluss allen seinen Dank für die würdige Feier aus und bat alle Mitfeiernden um ihr Gebet für ihn.

 

Im Gastbereich des Stiftsmeierhofes gab es im Anschluss an den Gottesdienst eine Agape für alle und ein frohes Miteinander.

 

 

Abt Lukas Dikany OPraem

 

Mag. theol. Lukas Harald Dikany OPraem, geboren 1966, gehört der Gemeinschaft von Stift Schlägl seit mehr als 30 Jahren an. Der Putzleinsdorfer absolvierte das Theologiestudium in Salzburg, Innsbruck und Linz. Eingekleidet wurde er am 28. August 1987, ein Jahr später legte er die Einfache Profess ab. Die Feierliche Profess folgte am 28. August 1991. Die Priesterweihe empfing Lukas Dikany am 6. Juni 1993 in der Stiftskirche Schlägl durch Bischof Maximilian Aichern. Im Orden bekleidete er unterschiedliche Ämter: So war er etwa Gastmeister, Novizen- und Klerikermeister und 18 Jahre lang auch Prior (Abt-Stellvertreter). Dieses Amt legte er 2016 zurück und war als Pfarrer in Arnreit und als Krankenhausseelsorger im LKH Rohrbach tätig; den Dienst als Krankenhausseelsorger wird er auch weiterhin ausüben. Das Amt des Abtes, das er ab dem Zeitpunkt der Wahl innehat, bekleidet Dikany nun für 10 Jahre. Wahlen zur Verlängerung sind möglich.

 

www.stift-schlaegl.at

 

Der neue Abt von Stift Schlägl Lukas Dikany bei seinen Dankesworten.

Der neue Abt von Stift Schlägl Mag. Lukas Dikany OPraem. © Johannes Wohlmacher

 

Der Klostergemeinschaft von Stift Schlägl gehören derzeit 38 Mönche an. Die Mitglieder des Konvents begleiten die Menschen in der Region als Seelsorger, sei es in Pfarren, Krankenhäusern oder Altenheimen. Das Stift ist außerdem Arbeitgeber für 200 Menschen aus der Region Oberes Mühlviertel: In der Forstwirtschaft, Brauerei, mehreren Gaststätten und Handwerksbetrieben sowie in einem eigenen E-Werk. Noch bis 13. Oktober ist das Stift auch Schauplatz der 7. oberösterreichischen Landesgartenschau unter dem Motto "Bio.Garten.Eden", die Ende August  bereits ihren 150.000 Besucher begrüßen konnte.

 

Geschichtlich geht das Stift am Fuße des Böhmerwaldes auf eine Gründung bereits um das Jahr 1203/04 zurück, wobei hier zunächst eine andere Ordensgemeinschaft am Zug war: Zisterzienser-Abt Theoderich begann unter extremen klimatischen und wirtschaftlichen Bedingungen mit einer kleinen Gruppe Mitbrüder aus dem Kloster Langheim bei Bamberg mit der Errichtung. Im Winter 1214/15 endete das Kloster mit dem Tod des Abtes durch Entkräftung, woraufhin die übrigen Brüder nach Langheim zurückkehrten. Der Stifter Kalhoch von Falkenstein übergab daraufhin am 9. Juli 1218 das Stift an die Prämonstratenser aus dem Kloster Mühlhausen in Böhmen, die ab 1250 die heutigen Klosteranlage errichteten. Bis heute erinnert die romanische Krypta daran.

 

H. Stefan Prügl, Stift Schlägl / (be) / Kathpress

 

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