Donnerstag 18. April 2024

Katholische Frauenverbände zu EU-Wahl: Verantwortung wahrnehmen

Die Vorsitzenden der deutschsprachigen katholischen Frauenverbände haben bei einem Treffen in Wels knapp eine Million Verbandsmitglieder im EU-Raum dazu aufgerufen, von ihrem Wahlrecht bei der im Mai bevorstehenden EU-Wahl Gebrauch zu machen. 

„Die katholischen Frauenverbände fordern ihre Mitglieder mit Nachdruck dazu auf, sich über die Bedeutung von Europa insbesondere auch für Frauen umfassend zu informieren, zur Wahl zu gehen und so ihre Verantwortung als Christinnen für ein gemeinsames, solidarisches und friedvolles Europa wahrzunehmen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung zum Abschluss des Treffens, zu dem sich von 18. – 20. Jänner 2019 im Bildungshaus Schloss Puchberg in Wels 14 Frauen aus Präsidien bzw. Vorständen der Katholischen Frauenbewegung Österreichs, des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB), der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), der Katholischen Frauenbewegung Südtirols und des Schweizerischen Katholischen Frauenbunds (SKF) versammelt hatten.

 

Katholische Frauenverbände zu EU-Wahl: Verantwortung wahrnehmen

Vernetzungstreffen der Vorsitzenden der deutschsprachigen katholischen Frauenverbände im Bildungshaus Schloss Puchberg in Wels. (c) Matthäus Fellinger

 

Die Frauen orientierten sich bei der Diskussion von „Herausforderungen vor den Wahlen 2019“ an einer Vision von Europa, wie sie Papst Franziskus in einer Rede 2016 skizziert hatte, einem „Europa, das die Rechte des Einzelnen fördert und schützt, ohne die Verpflichtungen gegenüber der Gemeinschaft außer Acht zu lassen“.

Sie wollen ihre Stärke nutzen, um die Einheit zu fördern, Begegnungen zu ermöglichen und Dialogräume zu öffnen, so die Frauenverbände, dies sowohl auf Ebene christlicher Frauen wie etwa dem „Ökumenischen Forum Christlicher Frauen in Europa“ oder der Allianz europäischer katholischer Frauenverbände ANDANTE, als auch generell.

Es gelte „weitere Räume für den Dialog von Menschen in unterschiedlichen Lebensrealitäten zu schaffen“ und „in den vielfältigen Diskursen Spannung auszuhalten im Ringen um ein gutes Leben für alle“. Ziel sei es insbesondere, in den Frauen-Netzwerken das Bewusstsein dafür zu stärken, dass Care-, d.h. Sorgearbeit Teil der Wirtschaft ist, um damit zum notwendigen ökonomischen „Transformationsprozess für ein neues Europa“ beizutragen.

 

Soziale Verantwortung von ChristInnen

 

In ihrer Erklärung verweisen die Vorsitzenden der deutschsprachigen katholischen Frauenverbände auf das Wahlrecht als demokratische Errungenschaft, die es zu würdigen gelte. Das sei heute ebenso von Bedeutung wie vor 100 Jahren, als das Frauenwahlrecht in Österreich und Deutschland eingeführt wurde. In Italien durften Frauen 1946 zum ersten Mal wählen, in der Schweiz 1971. „Wir Frauen gestalten Kirche und Gesellschaft wesentlich mit“, so die gastgebende kfbö-Vorsitzende Veronika Pernsteiner, die in ihrem Beitrag zu Beginn des Treffens in Wels angesichts von wachsender Entsolidarisierung und Ängsten in Europa die besondere soziale Verantwortung von ChristInnen hervorhob: „Ohne das Bekenntnis zur Verantwortung für die ´Geringsten´ unter uns ist das Christentum nicht zu haben“.

 

ChristInnen sollten mithelfen, Traum vom "neuen europäischen Humanismus" zu verwirklichen

 

Das Einüben von Solidarität, die Ausrichtung auf den Menschen statt auf Zahlen und Strukturen, die Arbeit an der Gemeinschaft, am Dialog, an der Inklusion, an einer Kultur des Friedens seien jene „soft skills“, die ChristInnen einbringen könnten und sollten, um Auswege aus vielfachen Krisen in Europa - von der Asylpolitik über die Finanzierung der EU bis hin zur Debatte von Klimaschutzmaßnahmen - zu finden, so Michael Kuhn, Referent der Österreichischen Bischofskonferenz für Europa und die COMECE (Kommission der Bischofskonferenzen der EU) und Gastreferent beim Präsidientreffen. Nur so könne jener Traum von einem „neuen europäischen Humanismus“ wahr werden, von dem Papst Franziskus spreche: einem Traum von einem Europa, „das dem Armen brüderlich beisteht und ebenso dem, der Aufnahme suchend kommt,“ in dem „das Migrant-Sein kein Verbrechen ist, sondern vielmehr eine Einladung zu einem größeren Einsatz mit der Würde der ganzen menschlichen Person“, von einem Europa, „von dem man nicht sagen kann, dass sein Einsatz für die Menschenrechte an letzter Stelle seiner Visionen stand“.

 

Bischof Scheuer: "Ihr seid ein starkes Stück Kirche"

 

Der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer würdigte in seiner Begrüßungsansprache die Arbeit der katholischen Frauenverbände: „Ihr seid ein starkes Stück Kirche“, so Scheuer. Zugleich sei festzustellen, dass in gewissen Bereichen die Schmerzgrenze für Frauen in der Kirche erreicht oder auch schon überschritten sei. Scheuer rief, auch im Blick auf globale gesellschaftliche Veränderungen, zu „Mut zur Veränderung“ auf, aber auch zu „Frustrationstoleranz“ und einem „langen Atem“.

 

Die Bedeutung ökumenischer Bestrebungen für ein friedliches, solidarisches Europa würdigte die Generalsekretärin der Katholischen Frauenbewegung Österreichs und Nationalkoordinatorin des Ökumenischen Forums christlicher Frauen in Europa, Regina Augustin: „Die Gründung des ökumenischen Forums Christlicher Frauen in Europa 1982 war getragen von der Sehnsucht nach einer versöhnten Nachbarschaft, die den Frieden stärkt und aufbaut, sowie dem Wunsch, Frauen in Europa und weltweit zu ermächtigen, ein selbstverantwortetes Leben zu führen und zu ermutigen, die Gesellschaft bewusst mitzugestalten.“

So engagiere sich das Forum u.a. gegen Frauenhandel, für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen der Erde und das Miteinander verschiedener Kulturen.

 

Quelle: Katholische Frauenbewegung Österreichs

 

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