Welttag der Gehörlosen: Papst fordert weitere Inklusion
Es gehe nicht nur darum, Barrieren an Gebäuden abzubauen, sondern jegliche Barrieren, die Begegnungen von Menschen mit und ohne Behinderungen erschweren, sagte er in einer Botschaft an das italienische Nationale Institut für Gehörlose in Rom.
Es gehe darum, dass "Inklusion zu einer Mentalität und Kultur" aller werde. Dazu gehöre auch kontinuierlicher Einsatz von Gesetzgebern und Behörden für entsprechende Maßnahmen. Für den Bereich der Kirche forderte der Papst die Gehörlosen auf, mit Hilfe entsprechend geschulter Seelsorger dafür zu sorgen, dass gehörlose und schwerhörige Menschen voll am Gemeindeleben teilnehmen können. Eine solche inklusive Pastoral brauche es für Pfarren, kirchliche Verbände und Schulen.
Seit dem ersten Welttag der Gehörlosen vor 60 Jahren sei bereits sehr viel erreicht worden, lobte Franziskus. Das gelte für wissenschaftlich-technische Errungenschaften ebenso wie für Bewusstseinswandel in der Gesellschaft. Gleichzeitig seien solche Erfolge gefährdet durch eine um sich greifende "gefährliche und inakzeptable Wegwerfkultur", die nicht den Menschen in den Mittelpunkt stelle, sondern "vor allem wirtschaftliche Interessen, Macht und zügellosen Konsum", kritisierte der Papst.