Donnerstag 28. März 2024

Rom einmal anders

Eine Gruppe junger Erwachsener vom „Treffpunkt Benedikt“ des Stiftes Kremsmünster besuchte die Ewige Stadt. Ziel war, „Rom für Fortgeschrittene“ zu erschließen. Dabei kam es auch zu mehreren Begegnungen der oberösterreichischen Gruppe vor Ort.

Bereits 2013 und 2015 führten P. Bernhard Eckerstorfer OSB und P. Klaus Zarzer OSB Gruppen junger Pilger nach Rom. Für diese Reise, die von 27. August bis 2. September 2018 stattfand, hatten sie angekündigt, abseits der Touristenpfade diese faszinierende Stadt von neuen Seiten zu erkunden. Eher unbekannte Kirchen begeisterten die Reisegruppe ebenso wie die Galleria Borghese. Der ehemalige Schweizer Gardist Matthias G. zeigte der Gruppe anhand weniger Straßenzüge die Entwicklung der Stadt und führte sie zum Campo Verano, dem größten römischen Friedhof. Ganz unterschiedliche Gespräche vor Ort ermöglichten neue Einblicke hinter die Kulissen.

 

 

Besuche bei Abtprimas, Mathilde Schwabeneder und Sant’Egidio

 

Der „Boss“ der 7.500 Benediktiner weltweit empfing die Reisenden in Sant’Anselmo auf dem Aventin. Abtprimas Gregory Polan OSB erzählte sehr persönlich aus seinem Alltag und beantwortete viele Fragen. Dabei zeigte er sich begeistert vom Lied „Höre“, das die jungen Menschen für ihn aus dem Jugendbrevier Oremus sangen und von den Mitreisenden Markus und Elisabeth Höftberger verfasst und komponiert worden war.

 

Gespräch mit Abtprimas Gregory Polan OSB in Sant‘Anselmo

Gespräch mit Abtprimas Gregory Polan OSB in Sant‘Anselmo. © Stift Kremsmünster

 

In Santa Maria in Trastevere besuchte die Gruppe das Abendgebet der Laiengemeinschaft Sant’Egidio, die 60.000 Mitglieder in 70 Ländern zählt. Ihr Generalsekretär, Cesare Zucconi, schilderte, wie vor 50 Jahren junge Leute begannen, die Bibel zu lesen und die Welt um sich herum zu verändern. „Wartet nicht auf andere und kritisiert nicht nur, sondern setzt selbst Schritte, um die Welt ein wenig besser zu machen!“

Dr. Mathilde Schwabeneder erzählte den jungen Erwachsenen in ihrem Büro über den Alltag einer ORF-Korrespondentin und was sie auf Papstreisen so erlebt. Spannend waren auch ihre Ausführungen zur italienischen Politik, die sie ebenfalls für Österreich beobachtet. Die Reisegruppe hatte auch die Möglichkeit, in der Glaubenskongregation Weltkirche kennenzulernen und auf der Dachterrasse mit dem Petersdom auf Tuchfühlung zu gehen.

 

Impuls vom Generalsekretär von Sant’Egidio, Cesare Zucconi
Im Büro der ORF-Korrespondentin Mathilde Schwabeneder

© Stift Kremsmünster

 

 

Geistliche Wege und kulinarische Highlights

 

In den Priscilla-Katakomben feierte die Reisegruppe eine Heilige Messe tief unter einem heutigen Wohngebiet – so wie sich früher die Christen versammelt hatten. Morgen- und Abendgebet wurde in verschiedenen Kirchen unterwegs verrichtet. Aufgrund der vielfältigen musikalischen Talente wurden auch andere von der Begeisterung der Reisegruppe erfasst. Einmal wartete zum Beispiel ein Mann vor einer Kirche auf die jungen Menschen und sagte mit feuchten Augen: „Eure Sprache ist sonst hart, aber jetzt beim Gebet war sie so schön und melodisch.“

 

Messfeier in den Priscilla-Katakomben
Messfeier in den Priscilla-Katakomben. © Stift Kremsmünster

 

Die vollen sieben Tage in Rom waren nicht nur von einer tiefen Einheit im Geist geprägt, sondern auch von einer ausgelassenen Stimmung: Dazu gehörten ein gemeinsames Picknick am Meer, das tägliche Eis bei Giolitti, nie enden wollende Mahlzeiten …

 

Gruppenfoto am Dach der Glaubenskongregation
Vesper mit dem neuen Jugendbrevier „Oremus“ am Strand von Ostia

© Stift Kremsmünster

 

 

Erinnerungen an Abtprimas Gregory Polan OSB

… aufgezeichnet von Reiseteilnehmern „Treffpunkt Benedikt: Rom für Fortgeschrittene“

 

Auf die Frage, wann und wie er betet: „Meine persönliche Gebetszeit ist früh am Morgen. Ich setze mich vor eine meiner Ikonen und betrachte die Heilige Schrift. Diese lectio divina ist für mich die zentrale Begegnung mit Gott.“

 

Zur Frage, wie denn die Schriftlesung geht: „Read until the word of God stops you! – Lese, bis dich das Wort Gottes aufhält. Ich nehme meist nur zwei Verse her und dringe in sie ein. Lese langsam und aufmerksam, bis du merkst: Da öffnet sich etwas. Und dann verweile dabei.“

 

Worin liegt es, dass viele sagen, Abtprimas Gregory höre gut zu und nehme sie so ernst? „Ich glaube es kommt davon, dass ich täglich das Wort Gottes mit großer Aufmerksamkeit lese und in mich aufnehme. Wer die Begegnung mit Gott sucht, kann auch auf andere eingehen.“

 

Zum persönlichen Gebet: „Don’t get too antiseptic in your prayers!“ D. h.: Bleib nicht auf kühle Distanz zu Gott, vermeide, nur einen desinfizierten Kontakt mit ihm zu halten. Es gibt die Gefahr, dass wir uns ihm nur von unserer reinen Seite zeigen wollen, wo alles in Ordnung ist und wir heilig sind. Das wäre falsche Frömmigkeit.

 

„Wenn wir die Psalmen beten, tun wir das für den ganzen Leib Christi. Irgendwelche Menschen in der Welt sind gerade in der Lage, die ein Psalm beschreibt. Mit ihnen solidarisieren wir uns im Gebet. Deshalb dürfen wir die Feindespassagen nicht ausscheiden. Wenn es z.B. im Psalm 137 heißt: ‚Selig, wer ergreift und zerschlägt am Felsen deine Nachkommen‘, dann ist das zuerst einmal ein schreckliches Bild. Wie kann man dem im Gebet Raum geben? Das war aber die Situation der Israeliten im Babylonischen Exil. Und es geschieht immer wieder: Kinder werden am Felsen zerschmettert. Das wird dann Gott hingehalten. Es steht nicht: Wir sollen so handeln, sondern es wird die ganze Wut Gott hingehalten und er wird aufgefordert, etwas zu tun. Das habe ich damit gemeint, wenn ich vorhin sagte: Euer Gebet soll nicht zu antiseptisch sein!“

 

Auf die Frage, was er von jungen Katholiken wie uns erwarte: „Danke, dass IHR so seid, wie ihr seid und Euren Glauben so lebendig lebt. Euer Jugendbrevier Oremus habe ich schon öfters hergezeigt. Macht weiter so!“

 

Ein junge Reiseteilnehmerin nach dem Gespräch: „A very humble and inspiring man!“

 

Zu den Audio-Dateien und zur Bildergalerie

 

Zum "Treffpunkt Benedikt"

 

P. Bernhard Eckerstorfer | Stift Kremsmünster

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